Velbert-Mitte. Die „Sommerkonzerte Am Berg“ in der Velberter Apostelkirche stellten diesmal zwei Komponistinnen in den Fokus: Clara Schumann und Fanny Hensel.

Unter dem Titel „Komponistinnen der Romantik“ hatte die Evangelische Kirchengemeinde Velbert-Dalbecksbaum zum zweiten, diesmal klassischen, Sommerkonzert eingeladen. Chorlieder von Clara Schumann, deren Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt, und von Fanny Hensel sowie korrespondierende Klavierwerke der beiden Komponistinnen und von Frederic Chopin standen auf dem Programm.

Naturbeschreibungen sind heute noch aktuell

Die Naturbeschreibungen in den Texten der romantischen Chorlieder bleiben bis heute aktuell, gerade weil uns die Veränderungen in unserer Umwelt nachdenklich stimmen müssen. Die „Gartenlieder“ von Fanny Hensel beschreiben den Wald zu verschiedenen Tageszeiten, den Morgen und den jubilierenden Gesang der Vögel. Clara Schumanns Lieder haben eher die romantischen Gefühlswelten bestimmter Lebenssituationen zum Inhalt, so die religiöse Stimmung in Venedig, eine Gondelfahrt und die allgemeine positive Aufforderung mit „Vorwärts“ sein Leben in die Hand zu nehmen.

Das Vocal-Ensemble '84 Niederberg unter der Leitung von Sigrid Wagner-Schluckebier hatte anspruchsvolle Aufgaben zu lösen.
Das Vocal-Ensemble '84 Niederberg unter der Leitung von Sigrid Wagner-Schluckebier hatte anspruchsvolle Aufgaben zu lösen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Anspruchsvolle Aufgabe

Das Vocal-Ensemble 84 Niederberg unter Leitung von Sigrid Wagner-Schluckebier erfüllte die anspruchsvolle Aufgabe diese Werke aufzuführen mit dynamischer Flexibilität, homogenem Chorklang, ausgewogen in allen Stimmen, guter Sprache und reiner Intonation. Die Stimmungen in den Liedern übertrugen sich in ihren unterschiedlichen Farben auf das Publikum.

Die Pianistin Anna Levina-Mejeritski spielte Werke der beiden Komponistinnen, die zu Lebzeiten für ihre Werke nicht die entsprechende Anerkennung bekommen hatten. Schumanns Klavierwerke, die Mazurka op. 6 und die Romanze op.21 nahmen die Stimmungen der Chorlieder in bemerkenswerter Weise auf, ebenso das Lied für Pianoforte op.2 Nr.1. und die Melodie von Fanny Hensel.

Pianistin brilliert mit Chopin

Am Ende brillierte die Pianistin mit Chopin – ein männlicher Komponist, aber ein Frauenversteher, wie Wagner-Schluckebier in ihrer Einführung sagte. Die Polonaise Cis-Moll Op. 26 und die Polonaise As-dur bildeten den virtuosen und berauschenden Schlusspunkt eines besonderen Konzerts. Lang anhaltender Applaus des sehr konzentriert zuhörenden Publikums forderte noch Zugaben. Der Chor dankte es mit Mendelssohns berühmten „Abschied vom Walde“.