Neviges. Die Firma Mauell in Neviges setzt auf Sonnenenergie: Rund 30 Prozent des benötigten Stroms stellt das Unternehmen selbst auf seinem Dach her.

Ein Flachdach mit Ausrichtung Südwesten sollte nicht ungenutzt bleiben: Über der Schlosserei der Firma Mauell am Rosenhügel sorgen insgesamt 333 hochleistungsfähige Solarmodule dafür, dass das Unternehmen einen Teil seiner für die Produktion benötigten Energie selbst herstellt. „Wir sind affin, was alternative Energien betrifft. Das ist die eine Sache. Die andere ist, dass sich die Anlage für uns rechnet“, sagt Mauell-Geschäftsführer Bernhard Mecking.

Solarpaket von Stadtwerken gepachtet

Kraftwerkservice und Leitwarten

Zu den Geschäftsfeldern der Firma Mauell gehören unter anderem Kraftwerkservice, Kontrollräume, Leitwarten. Im Jahr 2016 hat der langjährige Geschäftsführer Bernhard Mecking das 1957 von Helmut Mauell gegründete Unternehmen von dem Mannheimer Bilfinger Konzern zurück gekauft.

Wer sich für eine Solaranlage auf dem eigenen Dach interessiert: Informationen geben die Stadtwerke auf www.solarpaket-velbert.de

Das Unternehmen am Rosenhügel verringert nicht nur den Ausstoß von Kohlendioxid, die finanziellen Einsparungen seien zudem größer als die Leasingkosten, so Mecking. Rund 70 Prozent des benötigten Stroms kommen nach wie vor von den Stadtwerken, 20 bis 30 Prozent stellt Mauell jetzt selbst her. „In dem Moment, wo die Energie erzeugt wird, wird sie auch sofort verbraucht“, erläutert Dennis Schmitter, Projektleiter der Enedi GmbH, einer Tochterfirma der Stadtwerke. Nur ein ganz geringer Teil gehe ins öffentliche Netz: Wenn zum Beispiel sonntags den ganzen Tag die Sonne vom Himmel brennt und bei Mauell nicht gearbeitet wird.

Geld gespart und Umwelt geschont

An dem Datenlogger lässt sich ablesen, wie viel Kohlendioxid durch die neue Photovoltaikanlage vermieden wurde.
An dem Datenlogger lässt sich ablesen, wie viel Kohlendioxid durch die neue Photovoltaikanlage vermieden wurde. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Dennis Schmittler kann genau ausrechnen, wo die Vorteile der neuen Photovoltaikanlage liegen: „Die 333 Module produzieren je 330 Watt Strom, das sind 99,9 Kilowatt im Jahr. Das entspricht dem Verbrauch von 22 Haushalten.“ Bevor der sonnenerzeugte Gleichstrom genutzt werden kann, muss er in Wechselstrom umgewandelt werden, was mit Hilfe von zwei Wechselrichtern geschieht. Pro Jahr werden durch die neue Solaranlage etwa 37,5 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß vermieden. Bert Gruber, Marketing- und Vertriebsleiter der Stadtwerke Velbert: „Wir freuen uns, ein weiteres Projekt abgeschlossen zu haben und mit unserem Solarpaket die CO2-neutrale Stromerzeugung weiter vorantreiben zu können.“

Auch Privathaushalte können pachten

Nicht nur Unternehmen, auch Privathaushalte können das Solarpaket von den Stadtwerken pachten. Die Stadtwerke übernehmen die Investitionskosten und kümmern sich auch um Planung und Wartung.

Gesäubert werden müssen die Solarmodule übrigens nicht – es sei denn, sie stehen in unmittelbarer Nähe eines Betriebs mit starkem Dreck-Ausstoß. Dass für die Installation auf dem Dach nicht gebohrt oder gedübelt werden musste, freute Mauell-Geschäftsführer Bernhard Mecking und Prokuristen Dieter Leii besonders. Ein Statiker hatte zuvor geprüft, ob sich das Dach auch für die Installation der 333 Module des kanadischen Herstellers Canadian Solar eignet, das ist ab einer Anzahl von 100 Solarmodulen vorgeschrieben. Gute Laune bekommen sie auch, wenn sie auf den neuen Datenlogger schauen: Hier lässt sich einfach ablesen, wieviel Kohlendioxid und Erdöl in den letzten Tagen durch die neue Photovoltaikanlage gespart wurden.