Neviges. In der Reihe „Kultur mit allen Sinnen“ stand am Schloss Hardenberg das Schmecken im Mittelpunkt. Mutige ließen sich dabei gar Augen verbinden.

„Herbeispaziert! Herbeispaziert!“, schallt es über den Vorhof des Schloss Hardenberg, während eine Glocke laut bimmelt. Max Schaetzke vom Krokodiltheater steckt hinter diesem Aufruf, denn er möchte seine Kartoffelkomödie vor möglichst vielen Zuschauern eröffnen. Auf viele Gäste hofften natürlich auch die Velberter Kulturloewen, die mit ihrer Veranstaltungsreihe „Kultur mit allen Sinnen“ in die zweite Runde gingen. Nachdem der Aktionstag rund um das „Hören“ bereits ein Erfolg war, drehte sich am Samstag am Schloss Hardenberg alles um das „Schmecken“.

Kultur mit allen Sinnen erleben

In Langenberg geht es um das Sehen

Die Velberter Kulturloewen sind als Dachmarke aus dem „Kultur- und Veranstaltungsbetrieb Velbert“ (KVBV), der Kultur- und Veranstaltungs GmbH Velbert (KVV) und dem Kulturamt entstanden und organisieren die Kulturveranstaltungen in Velbert.

Die Reihe „Kultur mit allen Sinnen“ war das Debüt der Kulturloewen und wird am 18. August im Bürgerhaus Langenberg mit dem Thema „Sehen“ abgeschlossen.

Darum war die Gastronomie natürlich besonders wichtig. „Marmeladen, alkoholische und jede Menge nichtalkohlischer Getränke, Brotaufstriche, Flammkuchen“, zählt Dr. Linda Frenzel, Leiterin der Velberter Kulturloewen, die Köstlichkeiten auf. Und das Motto des Programms versprach nicht zu viel: Hier gab es alles, was das kulinarische Herz begehrt. .„Durch diese Aktion wollen wir uns in allen Stadtteilen vorstellen und dabei auch weniger aktive Bürger erreichen“, sagt Linda Frenzel über die Reihe „Kultur mit allen Sinnen“. Es sei eben ein „Fest für alle“. Vor allem auch für die kleinen Besucher, die sich zum Beispiel auf dem „Air-Track“, einer luftgefüllten Sprungbahn, nach Herzenslust austobten.

Spaß bei der unterhaltsamen Schloss-Rallye

Theaterspaß für Groß und Klein gab es bei der Kartoffelkomödie
Theaterspaß für Groß und Klein gab es bei der Kartoffelkomödie © Funke Foto Service | Uwe Möller

Sport, Spiel, leckeres Essen, viele Aktionen für Kinder und auch der Kopf war gefordert: Bei der spannenden und und unterhaltsamen Schloss-Rallye konnte man mit Kenntnissen zur Geschichte des Schlosses Hardenberg glänzen. Wer alles richtig beantwortete, darf sich als Gewinner schon auf den nächsten kulturellen Ausflug freuen: Auch eine Stück freier Wahl aus dem Spielplan gehörte zur den Preisen..

Krokodiltheater zeigt Kartoffelkomödie

Jede Menge Theater gab es aber auch schon am Samstag, als „Henriette am Herd“ den Kochlöffel schwang. Bei diesem schwarzhumorigen Stück geht es um Liebe, Kochen und eine Prise Gift. „Hierbei werden viele zusätzliche Sinne angesprochen“, sagt Max Schaetzke vom Krokodiltheater und lacht: „Besonders die Nase.“ Wem bei den verführerischen Gerüchen auf der Bühne das Wasser im Mund zusammenlief, der konnte im Anschluss selbst ordentlich probieren.

Ein langer Tisch des Schmeckens

Mit verbundenen Augen haben Werner und Monika Krebbers Zutaten geraten.Tipps gab es von den Kulturloewen-Mitarbeiterinnen  Alexandra Griebe (l.) und Britta Wenzel.
Mit verbundenen Augen haben Werner und Monika Krebbers Zutaten geraten.Tipps gab es von den Kulturloewen-Mitarbeiterinnen Alexandra Griebe (l.) und Britta Wenzel. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Aber bevor es an die Herdplatten geht, müssen Schaetzke und Mitbegründerin Hendrikje Winter noch ihr Puppenspiel aufführen. Während ein paar Meter entfernt kartoffelköpfige Ritter mit Messern und Gabeln bewaffnet gegen einen bösartigen Kartoffelpressendrachen kämpfen, sind Anna-Tabea Grieb und Britta Wenzel damit beschäftigt, Augenbinden zu verteilen, nach Allergien zu fragen und Löffel zu füllen. Am „langen Tisch des Schmeckens“ wird der Geschmackssinn auf eine besondere Probe gestellt. „Einige schaffen es alle sechs Essensproben zu erraten“, erzählt Wenzel, im Notfall gäben sie aber auch Tipps. „Der Rotebeetesaft stiftet wohl am meisten Verwirrung“, lacht Grieb. Sie selbst hat den Test mit Bravour bestanden, aber sie kennt „ja auch die Zutaten.“Dr. Linda Frenzel ist sehr zufrieden mit der Aktion und sie strebt die Fortsetzung der Arbeit mit den verschiedenen Partnern an. Für die Zukunft plant sie allerdings auch neue Projekte: „Die Sinne gehen uns bald aus – aber nicht die Formate.“