Velbert-Mitte. Vor 25 Jahren wurde die Velberter Kita Niederzwerg gegründet. Von Anfang hat die Einrichtung eine enge Verbindung zum Klinikum Niederberg.
„Wo tut es denn dem Bello weh?“, fragt Berthold Rühl den kleinen Jungen, der seinen Stoffhund fest umklammert hält. „Der hat sich ganz schlimm am Ohr verletzt“, antwortet der und schafft es nicht ganz, eine ernste Miene zu bewahren. Doch das ist nicht schlimm, denn bei der Bärchen-Ambulanz ist niemand wirklich in Gefahr. Aber natürlich werden die „Wunden“ trotzdem ordentlich untersucht, desinfiziert und verbunden, um das Fest der Kita Niederzwerg gleich mit etwas Nützlichem zu verbinden.
Die Winterscheidt Stiftung spendet an die Kita
Ganze 25 Jahre ist es her, seit die ersten Kinder durch die Türen der Kita „Niederzwerg“ strömten und aus diesem Anlass findet sich diese Zahl heute auf Ballons Kuchen und mit zwei Nullen sogar auf einem riesigen Scheck wieder. „Das haben wir der Winterscheidt Stiftung zu verdanken“, erzählt Leiterin Elisabeth Schmidt, und dieses Geld könne die Kita sehr gut brauchen.
Auch für Schmidt selbst ist dieser Tag etwas Besonderes, denn sie kann ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feiern. Seit dem ersten Tag an kämpft sie an der Seite von Eltern und Erzieherinnen für das Wohlergehen der Kinder. Seit ihrer Anfangszeit hat sich einiges verändert. „Die Pflanzen waren damals viel spärlicher“, erinnert sie sich, „und die Wände viel kahler.“ Aber dann hätten sich die Räume bald mit Leben gefüllt.
Mitmachzirkus und Bärchen-Ambulanz
Und genau das tun sie auch heute, denn es gibt einiges zu entdecken. Da gibt es einen Mitmachzirkus, in dem die Kinder mit Stelzen, Diabolos oder bunten Bänder spielen können. Drinnen wartet eine Tombola ohne Nieten auf die Besucher und eine Vernissage mit den Werken der Kinder, aber am faszinierendsten finden viele doch die Teddy-Klinik.
Dr. Sören Lutz ist Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin am Helios Klinikum Niederberg und hat fast täglich mit ängstlichen Kindern zu tun. „Manche kennen das noch nicht“, erzählt Lutz, andere seien schon richtig interessiert. Zum Abschluss bekommt jedes Kind noch eine passende Krankenakte für ihren verletzten Freund. „Die ist fast so gut wie eine echte“, lacht Lutz.
Kita-Leben hält zahlreiche schöne Momente parat
58 Kinder gehören zu den Niederzwergen
Die Kita Niederzwerge umfasst heute 58 Kinder, die drei verschiedenen Gruppen angehören. Ziel ist es eine besonders enge Zusammenarbeit mit den Eltern zu erreichen.
Bis 2007 gehörten auch Grundschüler zur Kita. Seitdem nimmt sie Kinder zwischen einem halben und sechs Jahren auf.
Das Klinikum verbindet aber noch viel mehr mit den Niederzwergen als diese Aktion. Tatsächlich stammen viele der Kinder von den Mitarbeitern des Krankenhauses. Außerdem hatte das Klinikum damals entscheidend zur Gründung des Kindergartens beigetragen.
Elisabeth Schmidt hat mit ihrer Kita Höhen und Tiefen erlebt. „Vor einigen Jahren standen wir kurz vor der Insolvenz“, erinnert sie sich, und es sei vor allem engagierten Eltern und opferbereiten Erzieherinnen zu verdanken, dass es mit den Niederzwergen noch immer weiter geht.
Doch trotz aller Tiefpunkte ist das Leben in der Kita doch auch immer wieder von schönen Momenten geprägt. „Es ist einfach überwältigend mitzuerleben, wie aus kleinen Kindern plötzlich Menschen mit Persönlichkeiten werden“, erzählt sie, und da sei man am letzten Tag fast genauso stolz wie die Eltern.