Velbert. Die ABBA-Musik-Show riss das Publikum in Velbert von den Stühlen. Ausdrucksstarke Solo-Stimmen sorgten für Begeisterung in der Kirchhalle.
Vor zehn Jahren hatten der Rhythmus-Chor und der Rhythmus-Parenten-Chor Neviges die Stadthalle mit einer ABBA-Musik-Show begeistert, jetzt brachten die Sänger den voll besetzten Kirchsaal der Bleibergquelle zum Kochen. „Nach dem die Vier von ABBA im vergangenen Jahr wieder zusammenkamen, um neue Songs aufzunehmen, kam bei den Chormitgliedern der Wunsch auf, doch mal wieder ein entsprechendes Konzert zu machen“, beschreibt Chorleiter Manfred Hagling, wie es dazu kam, ein abendfüllendes Programm mit den den Hits der erfolgreichen schwedischen Pop-Gruppe auf die Beine zu stellen.
Seit Januar wurde geprobt
Seit Januar wurde geprobt, in den letzten vier Wochen kamen die Musiker jeden Abend zusammen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Chor“, lobte Manfred Hagling seine Sänger. „Wir singen ja grundsätzlich ohne Notenblätter, jetzt kam zusätzlich die Choreografie dazu.“ Als sachkundige und eloquente Moderation konnte die WDR-Moderatorin Cathrin Brackmann gewonnen werden, die bereits nach dem ersten Lied das Publikum auf das weitere Programm neugierig machte: „Ich durfte bei den Proben dabei sein. Das ist der beste Chor in Velbert“, so der Eindruck der Tönisheiderin, die das Publikum zum Mitschnippen und Schunkeln ermunterte.
Solostimmen stachen heraus
Spätestens bei dritten Lied, nämlich „Mamma Mia“ war es soweit, dass allen Zuhörer der Rhythmus, der von der Bühne kam, ins Blut ging. Die Vorträge lebten durch die angedeuteten Tanzeinlagen und den Solovorträgen, die vom gesamten Chor harmonisch und perfekt getragen und ergänzt wurden.
Unter den Solostimmen sind besonders Anna Rau, Nathalie Scherberich und Aylin Leoni Sezer hervorzuheben. Die jungen Damen machten ihren Aufgaben so gut, das Dirigent Hagling sich die Zeit nahm, seine Augen durch den Zuschauerraum schweifen zu lassen.
Daneben zeigten die Kleinsten, was sie drauf haben: Ellen Kreyenpoth und Jana Büeck-Deschner sangen sich mit ihren Solopartien mit dem deutschen Text von „S.O.S“ in die Herzen der Musikfreunde. „Das habt ihr toll gemacht, ihr könnt euch ruhig freuen“, ermunterte Cathrin Brackmann die beiden Nachwuchstalente, die fast regungslos den tosenden Beifall über sich ergehen ließen.
Moderatorin verriet Details aus dem ABBA-Leben
Immer wieder plauderte die Moderatorin über interessante Details rund um den bekanntesten Schwedenexport, der sich bereits 1972 gründete. Der internationale Durchbruch gelang dem Quartett 1974 in englischen Brigthon beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“, wie seinerzeit der „Eurovision Song Contest“ hieß, mit dem Song „Waterloo“. „Sinnigerweise hatten die Schweden in dem Hotel, in dem sie untergebracht waren, die `Napoleon-Suite` bezogen“, berichtete Cathrin Brackmann eine Kuriosität am Rande.
Nach einer langen Pause starteten die Hagling-Chöre und deren Band mit Elke Harder (Akkordeon), Klaus Thiele Bass), Dr. Marko Bosnic (Gitarre), Torsten Haase (Keyboard, Akkordeon), Julian Schlipköther (Flügel) und Michael Hagling (Schlagzeug) noch mal so richtig durch, wobei das Publikum förmlich von den Stühlen gerissen wurde. Mit Standing Ovations erbettelten sich die Abba- und Ryhthmus-Chor-Fans vier Zugaben, die vom Chor immer noch begeistert vorgetragen wurden wie beim ersten Stück.