Langenberg. . Mit dem LoQ-Parcours der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW sollen Schüler des Gymnasiums Langenberg vom Rauchen abgehalten werden.

Einen kompletten Vormittag lang drehte sich für die Schüler und Schülerinnen der siebten Klassen des Gymnasiums Langenberg alles rund um das Thema Rauchen: Was sind die Gründe, um überhaupt mit dem Rauchen anzufangen und welche Alternativen gibt es dazu, wie wirkt sich das Rauchen auf die Gesundheit aus und was ist überhaupt drin, in dem was geraucht wird? Diese und andere Fragen mussten die Schüler beantworten, nach dem sie sich umfänglich an insgesamt sechs Stationen informieren konnten.

„Leben ohne Qualm“, kurz LoQ, heißt die Initiative der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW, die in Velbert außerdem von Marisa Hamann von der Fachstelle Sucht der Bergischen Diakonie koordiniert und betreut wird. Das Programm ist ausgelegt für Schülerinnen und Schüler jeder Schulform und wird landesweit angeboten. Seit 2002 hat sich der Kreis teilnehmender Schulen und Jugendeinrichtungen stets erweitert. Bei einem Quiz, der das Ende jeder Station abrundet, werden Punkte gesammelt. Diese werden am Ende des Jahres landesweit verglichen und die gesamte Klasse nimmt am jährlichen LoQ-Klassenwettbewerb teil, bei dem 100 Euro für die Klassenkasse gewonnen werden können.

Das eigene Gesicht auf dem Tablet altern lassen

Aldin lässt sich zeigen, wie rauchen sich später auf sein Aussehen auswirkt.
Aldin lässt sich zeigen, wie rauchen sich später auf sein Aussehen auswirkt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Betreut wurden die Stationen von den älteren Schülern des Gymnasiums, beispielsweise von Fabian (15). Fabian stand gleich an der ersten Station und erläuterte die Handhabung eine Tablets. Mit Hilfe einer App konnten hier die Siebtklässler ihr eigenes Gesicht unter Einfluss von Tabakkonsum altern lassen. Im Anschluss daran wurde ihre Gruppe anhand des Gruppen-Laufzettels darüber befragt, welche Auswirkungen das Rauchen auf Gesundheit und Aussehen haben kann.

Jüngere Leute sollen nicht anfangen

Fabian hatte Anfang des Jahres auch schon beim „Alk-Parcours“ mitgemacht. Der Parcours zur Suchtprävention vor Alkoholkonsum war ähnlich aufgebaut. LoQ ist ihm ebenfalls wichtig: „Ich habe viele Freunde, die Rauchen. Mir liegt daran, dass die jüngeren Leute nicht anfangen.“

Eine gute Entscheidung für sich selbst treffen

Statt als Klassenverbund durchliefen die Schüler dieses Mal als Französisch- oder Lateinkurse die Stationen. Aufgeteilt auf fünf bis sechs Kleingruppen sammelten sie ihre Punkte. Als der Französischkurs alle Stationen besucht hatte, gab es eine Abschlussrunde, unter anderem mit Malte Simon von der Landesinitiative LoQ: „Wir hoffen, dass ihr später eine gute Entscheidung für euch treffen könnt, mit dem Wissen das ihr jetzt habt.“

„Nur der Kopf raucht“

Dann kam der zweite Lateinkurs. Bei der kurzen Einweisung wurde zunächst gefragt, welche Süchte die Schüler denn kennen: Süßigkeiten, Drogen, Zigaretten, Handys und Computerspielen. Sechs Helfer und Helferinnen aus der Stufe 10 warteten auf die neuen Teilnehmer. Auch Lenas (16) Mitarbeit war freiwillig: „Ich finde es wichtig, jüngeren Kindern nahezulegen, dass Rauchen schädlich ist. Dass man es in so jungen Jahren nicht anfängt und dem Gruppendruck widerspricht und man die Entscheidung für sich trifft. Rauchen ist nicht cool!“ Sie selbst hat es nie selbst ausprobiert.

Schulpfarrer und Suchtberaterin

Karsten Brückner gehört als evangelischer Schulseelsorger einem dreiköpfigen Team von Beratungslehrern an. Als er im September 2017 als ev. Religionslehrer und Schulpfarrer ans Gymnasium Langenberg wechselte, brachte er seine Erfahrungen aus der Suchtprävention und Suchtberatung mit.

Marisa Hamann arbeitet bei der Fachstelle Sucht der Bergischen Diakonie. In Velbert ist sie für Anfragen bezüglich des LoQ-Parcours verantwortlich: damit Schüler wissen, dass es sie gibt. Sie ist Profilaxe-Fachkraft und bei Fragen zu Suchtthemen, auch anonym, ansprechbar: per Email an marisa.hamann@bergische-diakonie.de oder
(02051) 25952133

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Lena betreut die Station „Entspann dich mal“. Tom (16) steht an der Station „Nur der Kopf raucht“, bei der auf dem Tablet ein Gruppenquiz gestartet wird. Er erläutert ein paar Dinge, beispielsweise das Shisha-Rauchen: „Es wird immer noch untersucht, aber Shisha-Rauchen ist auch nicht gesund.“