Velbert. Wie Pfingsten früher war – das erzählt Friedhelm Kopshoff. Anekdoten aus dem alten Velbert mit Pferderosen und Pfingstochsen.
Auf Platt hieß es gelegentlich auch Pengsden, das herrliche Fest, das 50 Tage nach Ostern gefeiert wird und in der schönsten Jahreszeit liegt.
Viel Freude bereiteten die Ausflüge
Gar manche Bräuche verbanden sich früher damit. Viel Freude bereiteten vor allem die Pfingstausflüge, die keinen im Haus hielten. „Hinaus in die Ferne mit Butterbrot und Speck, das mag ich so gerne, das nimmt mir keiner weg. Und wer das tut, der kriegt was auf die Schnut, der kriegt was auf den Schnabel und das tut gut!“ So haben die Kinder auf den Wegen durch Wald und Flur meistens auf Platt lauthals gesungen.
Für die Kinder gab es ein Röschen
Oder: „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus …“, „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder andere bekannte schöne Volksweisen. Unterwegs bei Einkehr in einem der vielen Ausflugslokale gönnte sich Vater gerne ein Helles und eine Zigarre, während Mutter lieber ein Dunkles schätzte und die Kinder ein Röschen (Sprudel mit einem Schuss Himbeersaft) bekamen.
Pfingstrosen hießen auch Patsruasen
Mancherorts war es üblich, einen bunt geschmückten Pfingstbaum, ähnlich einem Maibaum, aufzustellen.„Frohe Pfingsten“ wünschte man sich und verschickte mit schönen Ansichtskarten frohe Pfingstgrüße. In alten Bauerngärten fand man in den Blumenbeeten Stauden mit Pfingstrosen, die die Leute auf Platt schlichtweg „Patsruasen“ (Pferderosen) nannten.
Geschmückt wie ein Pfingstochse
Es ist ein alter, heute nur noch selten anzutreffender Brauch, das Vieh zu Pfingsten das erste Mal auf die Weide zu führen, angeführt vom prächtigsten Tier, das mit Blumen und Bändern bunt geschmückt war. Das war der Pfingstochse. In einer Redensart heißt es darum auch von einem besonders herausgeputzten, eitlen Menschen, so geschmückt wie ein Pfingstochse zu sein. Somit nach Altväter Sitte: Frohe Pfingsten!