Velbert. „. In der ersten Ferienwoche lernen die Kinder im Workshop das Fotografieren. Auch die Bildbearbeitung steht auf dem Programm des Kurses im Bilo.

Klick“ macht es als Sabrina Zech den Auslöser der kleinen schwarzen Kamera betätigt. Ein kurzer prüfender Blick auf das Display und schon folgt der nächste Schnappschuss der munteren Schar, die sich aufmerksam lauschend über den großen Holztisch gebeugt hat. Die Kinder zeigen sich von diesem Geräusch allerdings ganz und gar unbeeindruckt, denn es ist ihnen im Verlauf des Vormittags zu einem vertrauten Begleiter geworden. Unter der Leitung der Fotografin Anne-Marie Kuhn und Sabrina Zech vom SKFM findet nämlich ein viertägiger Ferien-Fotoworkshop im Rahmen des Kulturrucksacks im Birther BiLo statt.

„Am meisten freue ich mich auf die Apps auf dem I-Pad“

Doch wer dabei nur an die Arbeit mit der Kamera denkt, der liegt vollkommen falsch, denn die anschließende Bildbearbeitung soll einen ebenso großen Teil einnehmen wie das eigentliche Fotografieren. Die zehnjährige Marina liebt die Arbeit mit der Kamera und hat selbst schon einige Erfahrungen dabei gesammelt. „Am meisten freue ich mich auf die Apps auf den I-Pads“, erklärt sie, denn damit kennt sie sich noch gar nicht aus.

Kinder müssen keine Vorkenntnisse mitbringen

„Eigentlich müssen die Kinder keine Vorkenntnisse mitbringen“, findet Kuhn, viel wichtiger sei es Interesse zu zeigen. Davon können die Zehn- bis Vierzehnjährigen gar nicht genug zeigen, so dass sie sogar ein wenig gebremst werden müssen, als es nach der Motivsuche an der frischen Luft und einer Verschnaufpause zur Stärkung endlich mit den I-Pads losgeht, die schon so verlockend bereit liegen.

Fotografierst Du mich, fotografiere ich dich: Der Spaß kam beim Workshop nicht zu kurz.
Fotografierst Du mich, fotografiere ich dich: Der Spaß kam beim Workshop nicht zu kurz. © Alexandra Roth

Die Suche nach der Idee

Doch bis die vielen Bilder in ihren Köpfen endlich Gestalt auf dem Display annehmen können, dauert es noch eine ganze Weile, denn zunächst muss Kuhn die Kinder in die Grundlagen der Bildbearbeitung einweisen. Technisch sei eigentlich alles machbar, erklärt die Fotografin, „viel komplizierter ist es, überhaupt erst einmal eine kreative Idee zu haben.“

Ziel des Workshops ist es die vertraute Umgebung mit der Linse einzufangen und dann einen Verfremdungseffekt zu erzeugen. Dabei kann plötzlich alles verschwommen oder verzehrt sein, die Farben können verändert und neue Dinge können eingefügt werden. „Am Ende fliegen sie vielleicht von Hochhäusern oder klettern wie Spiderman an Fassaden hinauf“, lacht Kuhn.

Ausflug zur Henrichshütte

Hassan (13) hat noch keine rechte Vorstellung davon, wie seine Bilder bei der Ausstellung am Donnerstag aussehen werden. „Es soll auf jeden Fall eine Fantasiegeschichte sein“, weiß er schon. Weil er hofft, dort weitere Anregungen zu finden, freut er sich besonders auf den Ausflug zur Henrichshütte in Hattingen, der auch ein Teil des Workshops ist.

Anne-Marie Kuhn sind bei ihren Workshops zwei Dinge besonders wichtig: Fotografie und Kinder. Deshalb bietet sie auch keine Kurse für Erwachsene an. Sie ist fest davon überzeigt das im digitalen Zeitalter auch die Kinder „wieder anfangen müssen zu staunen.“

>>>>EINE KOOPERATION MIT DEM KULTURRUCKSACK

  • Der Fotoworkshop ist eine Ferienaktion des SKFM in Kooperation mit dem Kulturrucksack NRW. Zum weiteren Ferienprogramm des Kulturrucksacks gehören unter anderem ein Filmworkshop und ein Graffitikurs.
  • Anne-Marie Kuhn gibt seit über 15 Jahren Fotokurse für Kinder und Jugendliche. Sie hat unter anderem dabei geholfen, den Kinder- und Jugendfotomarathon zu organisieren, der heute in ganz NRW stattfindet.