Velbert. . Das Ende der Zeitumstellung ist beschlossen. Soll nun der Unterrichtsbeginn verschoben. werden? Keine gute Idee, finden Velberter Schulleiter.
Nun steht es fest: 2021 wird die Zeitumstellung abgeschafft. Ob zukünftig nur noch die Sommer- oder Winterzeit in den einzelnen EU-Ländern herrscht, ist allerdings noch unklar. Sollte es zu einer permanenten Sommerzeit kommen, schlägt die EU-Kommission vor, den Unterrichtsbeginn an Schulen um mindestens eine Stunde nach hinten zu verschieben. Damit wolle man verhindern, dass Schüler noch öfter im Dunkeln zur Schule gehen müssten, da es aufgrund der Sommerzeit erst eine Stunde später hell wird.
„Nicht mit den Arbeitszeiten der Eltern vereinbar“
Brigitta Schumacher, Schulleiterin der Grundschule Nordstadt, sieht den Vorschlag eher kritisch und ist davon überzeugt, dass dieser nicht umsetzbar ist: „Die Idee ist einfach nicht mit den Arbeitszeiten der meisten Eltern vereinbar. Viele Eltern bringen ja ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und würden dadurch nicht rechtzeitig zur Arbeit kommen.“
Auch die Schulrektorin Silke Hartung von der Grundschule Bergische Straße sieht Schwachstellen an der Überlegung. Ein späterer Schulbeginn würde auch bedeuten, dass die Schüler länger in der Schule bleiben müssten, so die Rektorin. „Viele Kinder haben ja auch nachmittags private Interessen, denen sie nachgehen möchten.“ Im Bezug auf das Thema Gefahrenpotenzial im Straßenverkehr sieht Hartung andere Möglichkeiten zur Verbesserung: „ Es geht vor Allem darum die Kinder darin zu sensibilisieren, wie man sich sicher im Verkehr verhält. Eine weitere Möglichkeit sehe ich zum Beispiel in Warnwesten, wodurch die Kinder auch im Dunkeln von weitem erkennbar sind.“
Ende der Zeitumstellung schafft Kontinuität
Für Bärbel Emersleben, Leiterin der Grundschule Tönisheide ist in erster Linie wichtig, dass die Zeitumstellung abgeschafft wird. Dadurch kehre für die Schüler endlich Kontinuität ein, erklärt die Rektorin. „Man kann immer merken, wie sich die Zeitumstellung negativ auf die Aufmerksamkeit der Schüler auswirkt. Ich bin froh, dass es nun kein hin und her mehr gibt.“
Ob es bei einer konstanten Sommerzeit für Schulen überhaupt möglich sein wird, den Schulstart eine Stunde später anzusetzen, liegt beim Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Bisher bestehe bereits die Möglichkeit für Schulen, den Unterricht in einem Zeitrahmen von 7.30 bis 8.30 anfangen zu lassen, heißt es aus dem Schulministerium.
„Verschiebung provoziert Probleme“
Darauf weist auch Peter Silbernagel, Vorsitzender des Philologenverbandes hin: „Eine Verschiebung des Unterrichtsbeginn, würde nur weitere Probleme provozieren. Ich fände es sowieso aus pädagogischer Sicht sinnvoller auf eine konstante Winterzeit umzustellen.“
Bis es zu einem Entschluss der Bundesregierung für eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit kommt, dürfte noch etwas Zeit vergehen. Die nächste Zeitumstellung am Sonntag, bei der die Uhren um eine Stunde auf die Sommerzeit umgestellt wird, wird also nicht die letzte sein.
>> ZEIT WIRD SAMSTAGNACHT UMGESTELLT
- In der Nacht von Samstag, 30. März, auf Sonntag 31. März werden die Uhren um 2 Uhr nachts eine Stunde vorgestellt auf 3 Uhr.
- Für die Sommerzeit gilt: Die Zeitumstellung findet am letzten Sonntag im März statt. Dabei wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Das bedeutet : Die Nacht ist eine Stunde kürzer.
- Für die Winterzeit (Normalzeit) gilt:Die Zeitumstellung findet am letzten Sonntag im Oktober statt. Um 3 Uhr wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Das bedeutet : Die Nacht ist eine Stunde länger.