Langenberg. . Das Bürgerhausorchester Velbert gastierte in seinem angestammten Domizil. Für die tadellose Darbietung gab es am Ende viel Beifall des Publikums.

Eine Klangreise des Bürgerhausorchesters Collegium musicum Velbert mit einem Streifzug durch sechs Länder wurde zu einem Klangerlebnis. Zu Beginn der Klangreise erklang die burleske Suite „Don Quichotte“(Spanien) von Georg Philipp Telemann, die in sieben kurzen Sätzen Episoden des Ritters aus Cervantes epochalem Roman skizzierte und wurde vom Bürgerhausorchester Collegium musicum gespielt mit aller denkbaren Drastik, sei es der rasante Angriff auf die Windmühlen oder die schmachtenden Liebesseufzer von der Prinzessin Dulcinea. Das Orchester unter Leitung von Claus Tinnes legte sich mit einer künstlerisch kreativen Leichtigkeit in die Musik hinein.

Werk eroberte sich schnell einen Platz

Das Impromptu für Streichorchester von Jean Sibelius (Finnland) war lange Zeit unbekannt. Mit dem Erscheinen der Erstausgabe 1986 eroberte sich das Werk rasch seinen Platz neben den anderen Streichorchesterwerken des finnischen Komponisten. Dabei handelt es sich um eine Bearbeitung der Klavier-Impromptus Nr. 5 und Nr. Nr. 6 aus op. 5, die Sibelius 1894 angefertigt hat. Zwei unterschiedliche Charakterstudien vereinen sich zu einem stimmigen Ganzen.

Bemerkenswerte Komposition aus Österreich

Es folgte Johann Georg Albrechtsberger (Österreich) Konzert für Altposaune und Streichorchester B-Dur. Eine ganz bemerkenswerte Komposition stellt das im Jahr 1769 entstandene in drei Sätzen veranlagtes Instrumentalkonzert dar. Diese Konzertmusik von lebendiger Beweglichkeit und glanzvoll ausgelebter Virtuosität dargeboten von Christopher Houlding, Professor für Posaune an der Folkwang Universität der Künste in Essen, wundervoll begleitet vom Bürgerhausorchester.

Bürgerhausorchester Collegium Musicum begeisterte das Publikum.
Bürgerhausorchester Collegium Musicum begeisterte das Publikum. © Carsten Klein

Auf nach Italien

Die Klangreise führte weiter nach Italien. Francesco Durantes Instrumentalwerke sind bemerkenswerte Zeugnisse für die Verbindung traditioneller Züge der italienischen Solo- und Ensemblemusik mit neuen melodischen und harmonischen Elementen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es erklang das Concerto II in g-moll.

Ein Abstecher in die USA. Eine von drei Elegien für Blechbläser, die Leonard Bernstein dem Mischlingshund seines Bruders Burtie widmete. Die Elegy for Mippy II ist geschrieben für Solo-Tenorposaune ohne Begleitung, aber mit rhythmischem Fußklopfen. Excellent von Christopher Houlding vorgetragen.

Orchester spielte tadellos mit ansprechender Musizierlaune

Zum Abschluss der bemerkenswerten Klangreise ging es nach England. Georg Friedrich Händels Concerti Grossi beinhalten einige der erlesensten Orchesterwerke des 18. Jahrhunderts. Das Concerto grosso A-Dur op. 6 Nr.11 ist reich an Vielfalt, Klangfarben und tänzerischen Rhythmen.

Das Bürgerhausorchester spielte tadellos und mit ansprechender Musizierlaune. Es gab viel Beifall vom Publikum für diesen wunderbaren Konzertabend.

>>>DAS COLLEGIUM MUSICUM

  • Seit vielen Jahrzehnten gibt es in Velbert ein Kammerorchester, das regelmäßig Konzerte für die Stadt durchführt. Es heißt Bürgerhausorchester Collegium musicum und ist seinerzeit aus dem Streichorchester des (heute nicht mehr existierenden) Bürgerhauschores Langenberg und dem seit jeher an die Jugendmusikschule Velbert angebundenen Collegium musicum Velbert hervorgegangen. Etwa 20 bis 25 engagierte Liebhabermusikanten proben regelmäßige.
  • Eigentlich gedacht als Übergangsmöglichkeit für lebenslanges Musizieren von Musikschülern, die aus den Spielkreisen altersmäßig und leistungsmäßig herausgewachsen sind, gehören heute überwiegend erwachsene (und hier vor allem ältere) Musikanten dem Orchester an.