Velbert. . Der Sozialausschuss des Velberter Rates machten den Weg frei für das Einsetzen eines hauptamtlichen Beauftragten für Menschen mit Behinderungen.

In Velbert wird es künftig einen hauptamtlichen Beauftragten für Menschen mit Behinderung geben. Dafür hat der Sozialausschuss nahezu einstimmig den Weg frei gemacht. Das Thema kommt an diesem Dienstag noch im Haupt- und Finanzausschuss und am 9. April abschließend im Rat auf den Tisch. Der Fachausschuss brachte ebenso die „Satzung über die Wahrung der Belange der Menschen mit Behinderung“ unter Dach und Fach.

Einen halbe Stelle soll ausgeschrieben werden

Es handelt sich um eine halbe Stelle. Wann sie ausgeschrieben und besetzt werden kann, hängt maßgeblich von der Bezirksregierung Düsseldorf bzw. deren Genehmigung des Velberter Etats nebst Stellenplan ab, wie Gerno Böll erläuterte. Organisatorisch soll sie als Stabsstelle direkt seiner Dezernatsleitung zugeordnet werden, um die „herausgehobene Bedeutung des Beauftragten“ zu betonen. Der Arbeitskreis „Inklusion in Velbert“, so der Fachdezernent weiter, plädiere „dem Tenor nach“ für einen Ansprechpartner, „der aus dem sozialen Bereich kommt“. In dem Arbeitskreis treffen sich regelmäßig Betroffene, Angehörige, Vertreter von Schulen, Kitas und Vereinen.

Kurze Rückblende: Ende 2014 hatte der Rat Bernd Tondorf zum ersten ehrenamtlichen Beauftragten bestimmt. Der langjährige CDU-Kommunalpolitiker und ehemalige Bürgermeister stellte sein Amt Anfang 2018 aus Altersgründen zur Verfügung.

Der Behindertenbeauftragte darf an nichtöffentlichen Sitzungen teilnehmen

Der Behindertenbeauftragte der Stadt soll auch Selbsthilfegruppen beraten, wie hier die Osteoporose-Selbsthilfegruppe Velbert (Schwimmgruppe).
Der Behindertenbeauftragte der Stadt soll auch Selbsthilfegruppen beraten, wie hier die Osteoporose-Selbsthilfegruppe Velbert (Schwimmgruppe). © Ulrich Bangert

In der Satzung sind auch wesentliche Aufgaben des künftigen Hauptamtlers formuliert. Dazu gehören u. a. die Beratung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Trägern der Behinderteneinrichtungen sowie die Koordinierung der Zusammenarbeit mit den Vereinigungen der Behinderten(selbst)hilfe. Weiter soll er die Sinne der Beschäftigten der Stadtverwaltung sowie die der politischen Vertreter des Rates und der kommunalen Ausschüsse für die Probleme und Bedürfnisse seiner Zielgruppe schärfen. Das schließt auch eine entsprechende Beratung und Unterstützung ein – sowohl bei der Umsetzung der Inklusion vor Ort als auch bei Maßnahmen, die dazu dienen, Barrierefreiheit und behindertengerechte Lebensbedingungen zu schaffen. Ihm stehen die öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen des Rates und seiner Gremien offen.

Moniert wurde im Sozialausschuss z. B., dass „bloß“ eine halbe Stelle geschaffen werde. Nachdem man jahrelang keinen Hauptamtlichen gehabt habe, meinte Brigitte Djuric, sei dies doch ein Einstieg, über den man froh sein könne. In ein oder zwei Jahren, so die Vorsitzende, könne man ja immer noch weiterschauen.