Langenberg. . Im Bürgerhaus Langenberg glänzten Ensembles der Velberter Musik- und Kunstschule. Neben klassischem Material gab’s auch moderne Filmmusik.

Bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage setzte sich die städtische Musik- und Kunstschule Velbert mit einem weit gefächerten Programm öffentlich in Szene, dieses Mal mit einer respektablen Aufführung im Historischen Bürgerhaus-Saal in Langenberg. Zu hören waren Beiträge, die dem Motto „Frühlingskonzert“ in bester Weise gerecht wurden.

In Kooperation mit dem Veranstalter traten das Sinfonieorchester Niederberg unter der Leitung seines versierten Chefs Francesco Savignano sowie die neu gebildete Chorgemeinschaft „Young Voices und Gäste“ auf, letztere erstmalig aus zwei Velberter Kinder- und Jugendchören zusammengesetzt (Leitung R. Schaefer und U. Smetten), ein Debüt also. Durch Kombination von Chor und Orchester entstanden mit vier dargebotenen Liedern farbenreiche Szenen, für die mitwirkenden jungen Choristen sicher spannende Momente. Auch wenn man die Sache zunächst als Experiment angehen wollte, wie Savignano betonte, möchte man sie doch in der Zukunft gern weiterführen.

Lieder von Friedmann Dreßler aus französischen Fabeln

Nach zwei Liedern von Friedmann Dreßler aus Fabeln von de la Fontaine erklangen zwei weitere aus dem bekannten französischen Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, eigens für diese Aufführung arrangiert; das eine („Caresse de l’Ocean“) eher bedächtig, das andere („Vois sur ton Chemin“) anmutig und munter vorgetragen und dabei mit dem Orchester in hübsche Dialoges en miniature tretend. Man darf wohl sagen, das Experiment ist gelungen, und es darf ruhig eine künstlerische Fortsetzung geben.

Bläsergruppe spielt mit viel Sachverstand

Der Chor sang unter anderem zwei Lieder aus dem bekannten französischen Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“.
Der Chor sang unter anderem zwei Lieder aus dem bekannten französischen Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. © Stefan Arend

Als dann die „Petite Symphonie“ von Charles Gounod (1818-93) erklang, war der Frühling mit einem reinen Instrumentalwerk eingetreten. Gounod schrieb dieses für neun Blasinstrumente angelegte Werk mit bukolischem, spielerischen, schlichten Ausdruck erst gegen Ende seines Lebens. Oft scheint darin die Folklore seines Landes durch die unkomplizierten Strukturen. Wenn auch nur ein Nebenwerk, wird es doch häufig und gern gespielt. Die Bläsergruppe der Niederbergischen Sinfoniker nahm sich der Musik in liebevoller Weise mit viel Sachverstand an. Dankbar waren die großen Soli für Flöte und Oboe im „Andante cantabile“, klangvoll und sauber intoniert. Wohl am schönsten ausmusiziert gelang der musikantische Tonfall in Kombination mit dem sinfonischen Gestus im „Finale“.

Großer Erfolg für die Niederbergischen Sinfoniker

Francesco Savignano.
Francesco Savignano. © Stefan Arend

Ungleich reicher in Klang und Dimension kam dann Schumanns 1. Sinfonie B-Dur op. 38 („Frühlingssinfonie“) daher. Dieser sinfonische Erstling bildet den ersten Höhepunkt in seinem Gesamtwerk, nachdem er bis dahin fast nur für das Klavier komponiert und auf eine Virtuosenkarriere hingearbeitet hatte, die sich dann aber nicht verwirklichen ließ. So recht geeignet war das vom Frühling inspirierte, romantische Werk als Finale des Konzertabends. Savignano hat damit seine Niederbergischen Sinfoniker zu einem großen Erfolg geführt, eben auch dank einer guten Einstudierung. Schöner Streicherklang entfaltete sich (2. Satz), prägnant gesetzte Bläsersignale markierten wichtige Eckpunkte, und wenn man sich auch bisweilen ein präziseres Zupacken wünschte, das die klangliche Kontur noch stärker in den Blick nimmt, ohne dabei angestrengt zu wirken, erspielte sich das Ensemble einen beachtlichen künstlerischen Erfolg, den das Publikum mit anhaltendem Beifall honorierte.

>>NÄCHSTES KONZERT UND TAG DER OFFENEN TÜR

  • Das nächste Konzer der Musik- und Kunstschule steht am Freitag, 22. März auf dem Programm. Um 18 Uhr beginnt das „Italienische Konzert“ in der Aula an der Kaiserstraße 12.
  • Am 30. März haben die Velberter die Chance, die künstlerische Bildungseinrichtung beim Tag der offenen Tür näher kennen zu lernen (14 bis 18 Uhr, Kaiserstraße 12).