Velbert. . Wenn Oma und Opa weit entfernt wohnen, helfen Velberter Familienpaten Eltern und Kindern. Es werden noch weitere Freiwillige gesucht.

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Dies sagt zumindest ein afrikanisches Sprichwort. Doch viele Familien haben heute nicht einmal mehr Opa und Oma in der Nähe wohnen und die Nachbarn kennen sie oft auch nicht. Hier helfen die Familienpaten. Seit 2013 gibt es dieses Einrichtung in Velbert, jetzt wurde die erste Patin Hannelore Hoffmann verabschiedet. Die Kinder in ihrer Familie sind nun groß und brauchen die Betreuung nicht mehr.

Die jungen Eltern profitieren von der Lebenserfahrung der Paten

In großer Runde trafen sich nun die Paten in den Räumen der Diakonie. Ein bis zweimal in der Woche besuchen die Paten, unter ihnen sind auch zwei Männer, die Familien. Sie beschäftigen sich mit den Kleinen, wenn die Mutter Besorgungen zu erledigen hat oder mit älteren Geschwistern etwas unternehmen will. Sind aber auch da, wenn die jungen Eltern das Bedürfnis nach einem neutralen Gesprächspartner haben oder aber einen Erziehungstipp brauchen.

„Die jungen Eltern profitieren von der Lebenserfahrung der meist älteren Paten“, berichtet eine der Frauen. „Wenn es einem besser geht, kann man auch etwas weiter geben“, ergänzt sie. Auf jeden Fall müsse die Chemie zwischen Paten auf der einen und den Kindern sowie Eltern auf der anderen Seite stimmen“, fügt eine andere Patin hinzu. Sie brauchte drei Anläufe, bis nun endlich die richtige Familie gefunden wurde.

Von der Familie als Großmutter adoptiert worden

„Ich bin von meiner Familie als Großmutter quasi adoptiert worden“, erzählt eine dritte Patin. Sie hat ihrem Mann so davon vorgeschwärmt, dass der nun in einer anderen Familie tätig ist und sich dort um einen kleinen Jungen kümmert, der sicht freut, mit seinem „Opa“ auch mal toben zu können. Alle Paten berichteten, dass ihnen die freiwillige Arbeit in den Familien jede Menge Spaß bereitet.

Regelmäßig gibt es einen Austausch unter den Paten und auch mit den Ansprechpartnerinnen von der Bergischen Diakonie und der Freiwilligenagentur der Stadt. „Schließlich sollen die Paten nicht überfordert werden“, so Heike Raschegewski von der Diakonie. So solle es beispielsweise nicht so sein, dass die Familie ihre Paten täglich mit Whatsapp-Nachrichten bombardieren. Und noch einen Vorteil sehen die Paten: „Wir sind bei unser Arbeit Unfall- und Haftpflichtversichert“.

Weitere Paten gesucht

Wer erwägt, auch Pate zu werden, oder wer einen Paten in seiner Familien haben möchte, sollte sich mit Heike Raschegewski, (02051) 2595253 oder Jutta Dulitz-Comsee (02051) 262036 in Verbindung setzen.