Velbert. . Obwohl es im vergangenen Jahr eine kleine Umsatzdelle gab, setzt der Automobilzulieferer Witte auf Expansion. Und hat neue Technologien im Blick.

Das für die Automobilindustrie nicht einfache Jahr 2018, das unter anderem von der Dieseldebatte geprägt war, hat bei dem Velberter Automobilzulieferer Witte Automotive zu einer leichten Umsatzdelle geführt: So seien die Erlöse im vergangenen Jahr auf 650 Millionen Euro gesunken, 2017 hatten sie noch bei 670 Millionen Euro gelegen, teilte Witte mit. Damit sei das in den vergangenen Jahren stete Wachstum etwas gebremst worden. Allerdings mit einer Einschränkung: Weltweit gesehen sei der Umsatz des Unternehmens gemeinsam mit den zwei amerikanischen Partnern, der VAST Automotive Group, sogar um rund vier Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro) gestiegen. Angaben zum Gewinn macht Witte nicht.

Dieseldiskussion und Fahrverbote verunsicherten Kunden

So bilanzierte Witte-Geschäftsführer Rainer Gölz: „Die Dieseldiskussion und Fahrverbote haben zu einer Verunsicherung der Konsumenten geführt. Und die Entwicklungen in Europa, Amerika und China sind auch wegen Handelsbeschränkungen selbst für die nahe Zukunft zunehmend schwerer zu kalkulieren.“ Mit Blick auf drohende US-Strafzölle auf deutsche Autos sagte Gölz, dass auch Witte davon betroffen sein könnte, wenn die Kunden des Unternehmens weniger Autos verkaufen würden – derzeit seien aber keine Arbeitsplätze deswegen in Gefahr.

In dieser Flinkey-Box wird der Zündschlüssel deponiert.
In dieser Flinkey-Box wird der Zündschlüssel deponiert. © Uwe Möller

Für die Zukunft baut Witte auch weiter auf zunehmende Digitalisierung, insbesondere auch in dem Bereich der elektronischen Zutrittskontrollsysteme. Ein Beispiel dafür sei die „Flinkey“-Technologie, mit der Fahrzeugbesitzer per Smartphone andere Menschen berechtigen können, ihren Wagen zu nutzen. Mittels eines „digitalen Autoschlüssels“ in Form einer App lässt sich das Fahrzeug entriegeln, in einer Box im Wageninneren ist dann der Zündschlüssel deponiert.

Standorte werden weiter ausgebaut

Trotz des leichten Umsatzrückgangs setze Witte weiter auf Expansion. „Aktuell erweitern wir unseren Standort Witte Niederberg in Wülfrath und mit Witte Bulgarien werden wir in diesem Mai die Eröffnung einer weiteren, großen Produktionshalle feiern“, sagte Gölz. Europaweit seien inzwischen 5300 Menschen für Witte Automotive tätig. Daneben steht bei dem Velberter Familienunternehmen in diesem Jahr ein Anlass zum Feiern an: Am 26. Oktober feiert Witte sein 120-jähriges Firmenjubiläum.