Neviges. Bis weit nach Mitternacht feiert das Publikum beim Kolpingkarneval in Neviges. Auch Berühmtheiten wurden dabei liebevoll durch den Kakao gezogen.

Das Bühnenprogramm ging bis 23 Uhr, doch erst um halb zwei traten die letzten Besucher völlig begeistert den Heimweg an. „Das war eine rundum gelungene Veranstaltung, auch der DJ war klasse“, blickt Wilhelm Funken vom Vorstand der Kolpingfamilie auf den Kolpingkarneval in der Glocke zurück. Ganz Neviges war im Jecken-All, so lautete dieses Mal das Motto. Nein, nicht ganz Neviges, sondern 125 feierfreudige Narren landeten im Pfarrzentrum Glocke, um einen raketentollen Karneval zu erleben. Aufs Feiern verstehen sich die Kolpings-Jünger, fast alles kam wie immer aus den eigenen Reihen.

Radio-Moderator führt als Dracula durch das Programm

Außer Rand und Band im Jecken-All. Bis weit nach Mitternacht feierten die Besucher im Pfarrheim Glocke.
Außer Rand und Band im Jecken-All. Bis weit nach Mitternacht feierten die Besucher im Pfarrheim Glocke. © Ulrich Bangert

Als Moderator hatte die Kolpingfamilie in diesem Jahr „Dracula“ verpflichtet, unter dem Umhang verbarg sich der bekannte Radio-Mann Daniel Patano. Alex Schad, der in den letzten Jahren die verbindenden Worte zwischen den Nummern sprach, hatte diesmal die schwere Aufgabe, den Saal in Stimmung zu bringen. Das gelang ihm mit kölschen Liedern ganz gut, vor allem das junge Publikum riss es schnell von den Stühlen.

Die Roten Funken zeigen tolle Choreographie

Dem Kinderprinzenpaar Paul I und Luisa II flogen die Herzen zu.
Dem Kinderprinzenpaar Paul I und Luisa II flogen die Herzen zu. © Ulrich Bangert

Ganz jung - einige gerade sechs Jahre alt – waren die Roten Funken. Die Kindergarde, meistens Mädchen aus der Sonnenschule, begleitete das Nevigeser Kinderprinzenpaar. Während Paul I ein wenig unsicher seinen Text vorlas, lächelte ihre Lieblichkeit Luisa II gewinnend den jecken Untertanen zu. Die Tänzerinnen der Grade hatten sich ihre Orden redlich verdient, sie zeigten unter der Anleitung von Adriana und Andrea Fricano eine anspruchsvolle Choreographie.

Kolpingfrauen erobern als Mars-Männchen ihr Publikum

Eine perfekte Show zeigte diese Gruppe der Tanzschule Hölscher.
Eine perfekte Show zeigte diese Gruppe der Tanzschule Hölscher. © Ulrich Bangert

Einen perfekten Tanz präsentierten die jungen Damen und Herren der Tanzschule Höschler, aber wesentlich mehr Stimmung verbreiteten die Kolpingfrauen. Sie kamen als Mars-Menschen daher, in grünen Umhängen und Kopfbedeckungen mit Antennen, die bei jeder Bewegung lustig wackelten. Den Spaß an der Freude, den die Tänzerinnen auf der Bühne hatten, den übertrugen sie auf die Aliens im Jeckenall. Selbstverständlich wurden die gelungenen Darbietungen mit etlichen Raketen belohnt. Die zündeten auch die „Pink Ladies“: Gestandene Männer versuchten sich in Ballett, was nicht so recht klappen wollte und richtig lustig anzusehen war.

Ekki und Lö wollen Donald Trump wegsperren

Der „Nörgler“ alias Rolf Scholten unterhielt mit Witzen, die zum Teil ein wenig abgestanden wirkten.
Der „Nörgler“ alias Rolf Scholten unterhielt mit Witzen, die zum Teil ein wenig abgestanden wirkten. © Ulrich Bangert

Gewürzt wurde der Abend durch die Büttenreden, die mal mehr und mal weniger Schärfe brachten. Der „Nörgler“ alias Rolf Scholten kam da eher ein bisschen fad daher, seine Witze hatte man schon mal gehört. Das Duo Ekkehard Koch und Andreas Löffler hatte sich so ihre Gedanken über das vergangene Jahr gemacht, von der verpatzten Fußballweltmeisterschaft bis zu dem Rücktritt von Angela Merkel als Parteivorsitzende. „Ekki und Lö“ waren sich einig, dass Donald Trump eigentlich ein Irrer ist, der weggesperrt werden müsste.

Scharfe Lieder von den „Schwarzen Männern“

Als Bote vom Dönberg haute Jochen Becker einen Witz nach dem anderen raus. Die „Schwarzen Männer“ fanden für ihre scharfen Lieder wieder Themen aus Neviges, durch das der Sturmwind weht und immer mehr Läden schließt. Die Situation der Pfarrei nach dem Weggang von Bruder Frank wurde behandelt, am Ende waren sich die Schwarzen einig, dass man den Dom in Neviges lassen will, denn da gehört er hin. In diesem Zusammenhang fragten die Comedyscouts, ob denn der „alte Böhmermann“ noch lebt, der sich mit 98 Jahren auf dem Dach des Doms heben ließ, um sich über den Stand der Sanierung zu informieren.

>> WEITERE NARRENPARTYS IN DER GLOCKE

  • Ausschnitte des Kolping-Programms sind auch bei weiteren närrischen Partys zu sehen: Am Samstag, 23. Februar, ist ab 14.30 Uhr „Karneval zur Kaffeezeit“. Eintritt: 12 Euro. Am Sonntag, 24. Februar, 14.30 Uhr, feiern kleine Narren ab sechs Jahren Kinderkarneval. Eintritt:1,50 Euro, 2,50 Euro Spende erbeten.
  • Am Donnerstag, 28. Februar, ist ab 18 Uhr Weiberkarneval. Eintritt: 12 Euro. Alle närrischen Partys werden von der Katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens organisiert.