Neviges. Die Wallfahrt braucht Unterstützung, wenn der neuen Domladen bald eröffnet. Auch im Dom selbst gibt es für Ehrenamtliche reizvolle Aufgaben.
Becher mit bunten Dom-Motiven, Kerzen, Kirchenführer und Stofftaschen. So langsam füllen sich die Regale im Wallfahrtsbüro an der Elberfelder Straße. In Kürze eröffnet hier der neue Domladen, ein genaues Datum steht noch nicht fest, noch müssen ein paar bürokratische Hürden genommen werden. Aber eines ist jetzt schon klar: „Wir brauchen Ehrenamtliche, die uns unterstützen. Vor allem am Wochenende“, sagt Bruder Dietmar, der seit dem Weggang von Bruder Frank vorübergehend die Wallfahrtseelsorge leitet.
Präsenzdienst für Ehrenamtler nur am Wochenende
Mehr denn je ist die Gemeinde auf die Mithilfe Ehrenamtlicher angewiesen. Und auch im Dom selbst können sich engagierte Bürger nützlich machen, etwa beim Präsenzdienst am Wochenende: „Die wichtigste Voraussetzung ist immer eine offene Art, wir wollen ja gastfreundlich sein. Dem Besucher auch helfen, wenn er Fragen hat.“ Ein dritter Aufgabenbereich für Ehrenamtliche ist, das Küster-Team Udo Elsen und Monika Norden ein wenig zu unterstützen. Zum Beispiel Kerzen aufstellen, alte Blumen wegräumen. Hier schadet es nicht, sich ein wenig in der Liturgie auszukennen.
Domladen liegt der Wallfahrtssekretärin am Herzen
Doch zurück zum Domladen. „Es gibt schon jetzt ein paar Interessenten. Aber je mehr sich melden, desto flexibler können wir die Leute einsetzen“, sagt Wallfahrts-Sekretärin Stefanie Schmitz, die den neuen Domladen gemeinsam mit der Verwaltungsleiterin Andrea Rehrmann organisiert. „Einige möchten vielleicht nur wenige Stunden, andere hätten gern bestimmte Tage.“ Der Domladen liegt ihr besonders am Herzen, bedingt durch ihr Studium der Kultur- und Medienwissenschaft hat sie zum Beispiel Becher und Taschen selbst entworfen.
„Man muss die Kasse bedienen können“
Kleine christliche Geschenke, Rosenkränze, Kreuze – vieles, was einst das Andenkengeschäft Malecki anbot, gibt es bald im kleineren Rahmen im Domladen zu kaufen. Wer hier einen Teil seiner Freizeit verbringen möchte, sollte daher schon einen Sinn für Devotionalien haben. „Und man muss die Kasse bedienen können“, wirft Stefanie Schmitz lächelnd ein. Darüber wird es eine umfassende Einarbeitung geben, niemand muss befürchten, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Das wichtigste Rüstzeug ist eh nicht erlernbar, nämlich „eine offene, freundliche Art“, wie Bruder Dietmar anmerkt.
Die Besucher sollen sich im Dom wohl fühlen
Die sollte man auch an den Tag legen, wenn man sich für den Präsenzdienst im Dom interessiert, den Bruder Dietmar gern Gästeservice nennt. „Wir möchten dazu beitragen, dass sich Besucher hier wohl fühlen.“ Also achtet der Gästeservice nicht nur mahnend darauf, dass Kerzen wirklich nur in dem vorgesehenem Bereich abgestellt werden. Oder sagt freundlich, aber bestimmt, wenn sich jemand zu laut unterhält. Klar, all das gehört auch zu den Aufgaben – aber eben nicht nur.
„Manche haben Scheu, einen Geistigen zu fragen“
„Viele hier im Dom suchen das Gespräch, möchten etwas über die Architektur wissen, oder auch einfach nur reden“, sagt Bruder Dietmar, der folgende Beobachtung gemacht hat: „Manche Leute tun sich da leichter, wenn das Ehrenamtliche machen.“ Es gebe immer mal wieder Besucher, so die Erfahrung, die Scheu hätten, einen Franziskaner im Habit anzusprechen. Merken sie dann, dass sie nicht stören, dass derjenige sich vielmehr freue, sei das Eis schnell gebrochen. „Aber die Schwelle, einen ganz normalen Bürger etwas zu fragen, ist schon geringer.“
Grundkenntnisse erwünscht über die Architektur
Voraussetzung für den Gästeservice ist natürlich eine gewisse Grundkenntnis über das weltberühmte Gebäude Gottfried Böhms. Was nicht heißt, dass man ein halbes Architektur-Studium absolviert haben muss. „Viel wichtiger ist auch hier, gastfreundlich zu sein. Die wichtigsten Fakten zum Dom sollte man allerdings schon kennen, Englischkenntnisse sind nicht schlecht.“
Für den Gästeservice ist Fingerspitzengefühl wichtig
Und ganz wichtig sei ein ausgleichendes Naturell, so der Leiter der Klostergemeinschaft, und eine gehörige Portion Fingerspitzengefühl. „Man muss hier auch manchmal mit Augenmaß Situationen entschärfen.“ Wenn sich zum Beispiel Betende gestört fühlen von Touristen, die sich gerade begeistert über das Rosenfenster unterhalten.“ Jeder Ehrenamtler wird mit einem Telefon ausgestattet: „Wenn mal jemandem schlecht wird, oder es plötzlich brennt.“
„Wir möchten niemanden, der hier missioniert“
Jeder, der Freude am Dom hat und möchte, dass Besucher Neviges in guter Erinnerung haben, ist in diesem Ehrenamt willkommen. Eines jedoch ist Bruder Dietmar und den anderen fünf Klosterbrüdern wichtig: „Wir möchten niemanden, der hier missioniert oder gar predigt. Das können wir besser. Unsere christliche Botschaft ist die Gastfreundschaft.“
>> INFORMATIONSNACHMITTAG AM 16. FEBRUAR
- Die Gemeinde lädt am Samstag, 16. Februar, zu einem Informationsabend zum Thema Ehrenamt in der Wallfahrt ein. Beginn ist um 14.30 Uhr im Pilgersaal vor dem Mariendom.
- Dort werden die einzelnen Aufgabengebiete detailliert vorgestellt und alle Fragen der Interessenten beantwortet.