Neviges. . Nicht nur Kreuze und Rosenkränze werden in dem neuen Domladen im Wallfahrtsbüro angeboten. Auch Feinschmecker sollten sich die Adresse merken.
Die Becher mit dem Dom-Motiv sind schon da, bald soll es hier auch Franziskanerwein, Likör, Postkarten, Kreuze und allerlei kleine Devotionalien zu kaufen geben. Bereits Ende Februar soll der neue Domladen im Wallfahrtsbüro an den Start gehen.
Auch Pfarrer hatte die Idee für ein neues Geschäft
So jedenfalls wünscht es sich Andrea Rehrmann, engagierte Verwaltungsleiterin der Katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens. Die 48-Jährige hat einen Riesenspaß daran, das Projekt „Domladen“ gemeinsam mit Wallfahrtssekretärin Stefanie Schmitz auf die Beine zu stellen. „Als im Herbst letzten Jahres klar war, dass der Devotionalienladen Malecki schließt, da sagten wir uns: Jetzt oder nie. Die Idee hatte damals aber auch Bruder Frank.“
Zwei Frauen stemmen nun gemeinsam die Planung
Seit dem Weggang des Seelsorgers stemmen die Zwei nun gemeinsam die Planung. Ein Geschäftslogo hat Wallfahrtssekretärin Stefanie Schmitz, die ihr Studium Medien- und Kulturwissenschaft erfolgreich abgeschlossen hat, auch schon entworfen. Einen bunten, fröhlichen Mariendom, das gleiche Motiv wie auf den von ihr geschaffenen Bechern und Stofftaschen.
Das Ordnungsamt hat bereits grünes Licht gegeben
„Jetzt warten wir noch auf das Ja aus Köln“, erläutert Verwaltungsleiterin Andrea Rehrmann. Das Bistum trage schließlich auch Verantwortung dafür, wenn der Laden nicht läuft. „Ich fände Ende Februar als Start gut, weil dann die Erstkommunions-Vorbereitung beginnt und die Leute wissen, wo sie das ein oder andere Geschenk kaufen können.“ Die meisten Hürden für die Eröffnung sind bereits genommen, die Stadt Velbert gab grünes Licht: „Da wir ein Wallfahrtort sind, dürfen wir an 40 Sonntagen im Jahr öffnen.“
Viele Ehrenamtliche wollen im Verkauf helfen
Auch Lebensmittel können angeboten werden, vorausgesetzt, sie sind in geschlossenen Gefäßen. „Wir stellen uns zum Beispiel Wein aus anderen Franziskanerklöstern vor, da können wir ja auf einiges zurückgreifen.“ Je nachdem, wie der Start läuft, streben die pfiffigen Damen auch einen Online-Handel an. „Aber das steht erstmal nur auf der Agenda.“ Was Andrea Rehrmann sehr freut: „Viele Ehrenamtliche haben sich schon gemeldet, die im Verkauf helfen wollen.“
Früher 28 Jahre bei der Sparkasse gearbeitet
Der neue Domladen ist nur einer von vielen Gründen, warum sich die Verwaltungsleiterin, die vor einem Jahr nach Neviges wechselte, hier so wohl fühlt. „Ich war 28 Jahre bei der Sparkasse Düsseldorf. Aber in letzter Zeit geht es im Finanzbereich nur noch um Profit, das Menschliche bleibt auf der Strecke.“ Ihre fundierten Kenntnisse kommen ihr in der neuen Stelle nun zugute, außerdem kümmert sich die 48-Jährige um das Wohl und Wehe von insgesamt 40 Mitarbeitern. „Finanzen, Bautätigkeiten, Personal, das ist mein Bereich.“ Die sechs Millionen teure Sanierung des Daches, die sei allerdings Sache des Bistums. „Das ist auch gut so. Ich kümmere mich aber gern, wenn Licht und Heizung nicht funktionieren.“
Das fröhliches Arbeitsklima macht gute Laune
In ihrem Regal stehen neben Büchern zum Thema „Kirchenarbeitsrecht“ auch drei fröhliche Holzfiguren mit den Aufschriften „love“, „live“, „laugh“. Lieben, leben, lachen – das gibt die fröhliche Grundstimmung wieder, die Andrea Rehrmann an ihrem Arbeitsplatz so mag. „Bei der Sparkasse, da war man eine Nummer. Und hier kann man auch mal Dankeschön sagen, und man hört es auch.“
Die Franziskaner gehören zum pastoralen Dienst
Die sechs Franziskanerbrüder hat sie, personaltechnisch gesehen, übrigens nicht unter ihren Fittichen: „Fünf gehören zum pastoralen Dienst“. Ausgenommen Bruder Konrad, der zwar als Gärtner die umfangreichen Grünanlagen in Schuss hält und im Kloster als eine Art Hausmeister alle technischen Probleme im Griff hat, jedoch kein Priester ist. „Ich habe vor allem mit den Mitarbeiterinnen der zwei Kindertagesstätten zu tun, hier in Neviges und in Tönisheide. Da geht es um ganz banale Dinge wie Urlaubsplanung.“ Oder jetzt, wenn die Karnevalsfeiern anstehen, hätten Mitarbeiterinnen auch mal versicherungstechnische Fragen.
Bistum Köln legt großen Wert auf Schulung
Rund 35 Schulungstage im Jahr sieht das Bistum Köln für seine Mitarbeiter aus dem Verwaltungsbereich vor, davon 12 Tage für den Bereich „Personalführung“. Hier in der Gemeinde mag die 48-Jährige nicht nur ihre „durchweg lieben Mitarbeiter“, sondern auch die idyllische Umgebung. „Das ist, verglichen mit meinem alten Job, schon ein entschleunigtes Umfeld.“ Etwa 20 Minuten fährt sie täglich vom Wohnort Wuppertal ins Pfarrbüro neben dem Kloster. Zeit, die nicht nur der Familie mit den beiden Söhnen zugute kommt. „Ich nähe, lese, arbeite sehr gern im Garten.“ Vor allem jedoch hat Andrea Rehrmann in Neviges eine Arbeitsstelle gefunden, die sie glücklich macht. Siehe die drei Holzmännchen.