Velbert. . Die Wuppertaler Firma Pro Objekt hat die alte Klinik gekauft. Was auf dem über 8000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen soll.
Das alte Nevigeser St.-Elisabeth-Krankenhaus hat einen neuen Besitzer. Die Wuppertaler Bauträger GmbH Pro Objekt hat die Immobilie gekauft. Die alte Klinik soll abgerissen werden.
„Das St.-Elisabeth-Krankenhaus ist seit Dezember verkauft und wird für Wohnbebauung abgerissen“, bestätigte Vanessa Kämper, Sprecherin des Klinikverbundes St. Antonius und St. Josef. „Auf dem 8100 Quadratmeter großen Grundstück soll Wohnbebauung entstehen“, erklärte Wolf Neudahm, Prokurist von Pro Objekt. Seine Firma habe sich gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt.
Keine Reihenhäuser
Genaue Pläne, was auf dem alten Klinikgrundstück entstehen soll, habe man noch nicht, so Wolf Neudahm weiter. Nur soviel: Reihenhäuser werden es nicht. „Wir wollen hochwertig bauen. Schließlich wollen wir ja nicht verschämt wegsehen müssen, wenn wir später an den Neubauten vorbeifahren“, betont der Prokurist. Bislang habe sich die Firma, die seit über 20 Jahren bestehe, mit ihren Objekten auf den Wuppertaler Raum konzentriert, dies sei das erst Projekt in Velbert.
Seine Firma sei momentan in Gesprächen mit verschiedenen Ämtern der Stadt Velbert. „Die Verhandlungen laufen bislang sehr positiv“, so Neudahm. „Wir hoffen, dass wir Mitte nächsten Jahres mit dem Bau beginnen können.“ Für das Gelände existiert bereits ein Bebauungsplan, der Wohnbebauung vorsieht.
Haus sollte zum Zentrum ausgebaut werden
Eigentlich hatten die Wuppertaler St.-Antonius-Kliniken, zu denen das Nevigeser Krankenhaus St. Elisabeth gehörte, geplant, Neviges zu einem Zentrum für Altersmedizin auszubauen.
Eine Gerontoneurologie sollte dort entstehen. Land und Krankenkassen trugen das Konzept nicht mit, damit waren die Erweiterungspläne Geschichte. Die Umbaukosten waren auf 11 Millionen Euro veranschlagt worden.
Stattdessen wurde der Standort ganz geschlossen. Die Gerontologie wurde in die St.-Josefs-Klinik nach Wuppertal verlegt, die meisten Arbeitskräfte wurden dort übernommen.
Angetan vom Grundstück
Pro Objekt sei von der Lage des Grundstücks und überhaupt von Neviges sehr angetan. Die Stadt biete sich als Wohnstadt für die umliegenden Großstädte nahezu an. Auf der Internetseite pro-objekt.com gibt es einen Einblick in die jüngsten Projekte der Firma.
Das 120 Jahre alte Gebäude beherbergte einst das Krankenhaus der damals selbstständigen Stadt Neviges, viele Nevigeser erblickten hier das Licht der Welt. Später wurde hier eine der ersten Geriatriekliniken in der Gegend errichtet.Doch das alte Gebäude entsprach immer weniger den Anforderungen eines modernen Krankenhauses, unter anderem wurde der Brandschutz moniert. 2013 zogen die letzten Patienten aus.
Unterkunft für Flüchtlinge
Im Zuge des Flüchtlingszuzugs kam dann ab Oktober 2015 wieder Leben ins Haus. Für gut 400.000 Euro wurde das Gebäude hergerichtet, bis zu 400 Flüchtlinge sollten hier eine vorübergehende Bleibe finden. Trotz der hohen Kosten war das Haus ein Glücksgriff für die Stadt, denn viele der Zimmer waren sofort bezugsfertig.
Mit dem Abebben des Flüchtlingszuzugs wurde die Unterkunft überflüssig und im Juni 2017 wurde der Betrieb eingestellt. Die Stadt Velbert hatte allerdings noch bis Ende 2018 einen Mietvertrag, um das Haus notfalls doch wieder als Flüchtlingsunterkunft nutzen zu können.