Velbert. . Seit Anfang des Monats gilt ein neues Dienstplan-Modell bei der Feuerwehr. Doch das ist nicht ausgereift, bemängelt die Gewerkschaft.

Bei der Feuerwehr rumort es gewaltig. Grund dafür ist das neue Dienstplanmodell, das seit Anfang des Jahres eigentlich gelten soll. Dabei seien wichtige Eckpunkte und Details noch gar nicht geklärt. So steht es in einem Schreiben der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft, das der WAZ-Redaktion vorliegt.

„Nach den Feiertagen haben die Kolleginnen und Kollegen ein Schreiben der Stadtverwaltung erhalten, das am 20. Dezember auf den Weg gebracht worden war“, erläutert Andreas Jedamzik, erster stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe NRW. Da aber interne Post immer einige Tage unterwegs sei, zudem die Stadtverwaltung über die Feiertage geschlossen hatte, sei das Schreiben erst spät bei den Kollegen angekommen. In Kraft treten sollte der Dienstplan aber schon am 2. Januar. „Dabei gab es noch jede Menge offene Fragen“, bemängelt Jedamzik.

Erste Ankündigung erfolgte im Oktober

Im Oktober sei eine erste Ankündigung am schwarzen Brett erfolgt, berichtet auch August-Friedrich Tonscheid, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Velbert anders. Auch er ist von den Ereignissen überrascht worden. „Diese Ankündigung war teilweise handschriftlich verfasst“, sagt er. Im Anschluss hätten Mitarbeiter aus einer Arbeitsgruppe auf Mängel und Gefahren – auch rechtlicher Natur – hingewiesen. „Die sind aber nicht berücksichtigt worden“, will er in persönlichen Gesprächen erfahren haben.

Am 18.12. hätten Mitarbeiter – nachdem sie inoffiziell mitbekommen hätten, dass eine neue Regelung kommen soll – Widerspruch eingelegt. Der soll auf Grundlage der Gemeindeordnung aufschiebende Wirkung haben. „Die Probleme sollten beseitigt werden“, sagt Tonscheid. Doch bis heute habe es keine Reaktion darauf gegeben.

Gewerkschaft prüft das Modell – auch juristisch

Die Gewerkschaft prüft unterdessen das neue Dienstplanmodell, auch juristisch. Was die Gewerkschafter auch gerne wüssten: „Warum hat der Personalrat dem Modell zugestimmt, offenbar ohne Rücksprache mit den Mitarbeitern?“, sagt Andreas Jedamzik.

Die Stadtverwaltung wiederum fasst sich kurz: „Die Einführung eines neues Dienstplanmodells war aus dienstlichen Gründen erforderlich. Durch das neue Modell bleibt die Einhaltung der erforderlichen Dienststärken jederzeit gewährleistet. Das neue Dienstplanmodell wurde innerhalb des zweiten Halbjahres 2018 in einer Arbeitsgruppe der Feuerwehr Velbert erarbeitet und erfüllt sämtliche rechtlichen Bestimmungen. Auch der Personalrat wurde beteiligt und hat dem Dienstplanmodell zugestimmt.“

<<< STADTRAT OFFENBAR NICHT INFORMIERT

Nach Auskunft von August-Friedrich Tonscheid habe keine der Velberter Stadtrats-Fraktionen von dem neuen Dienstplanmodell für die Feuerwehr und dessen geplanter Einführung gewusst.

„Ich hätte mir gewünscht, dass mindestens in der Runde der Fraktionsvorsitzenden einmal von der Verwaltung über diese gravierende Änderung informiert worden wäre“, sagt der Lokalpolitiker.