Velbert. . Elmar Zielke und Frank Jannusch haben einen Film über die Velberter Zechen gedreht. Die Beiden förderten dabei Erstaunliches zu Tage.

Auf die Spuren des Altbergbaus in ihrer Heimatstadt haben sich die beiden Velberter Elmar Zielke und Frank Jannusch begeben. Herausgekommen dabei ist ein 45-Minuten-Dokumentarfilm, der auf Youtube zu sehen ist. Beinahe ein ganzes Jahr haben die Beiden daran gearbeitet.

Der Film ist eine Tour durch ganz Velbert, sämtliche Bergbaustandorte werden mit dem Auto abgefahren. Vor allem Blei und Erze wurden einst in der Schlossstadt abgebaut. Allerdings endete die Bergbaugeschichte Velberts schon vor gut einem Jahrhundert.

Nach den Außenaufnahmen wurden die Bilder am heimischen Mischpult zum Film zusammengeschnitten, hier ist Elmar Zielke bei der Arbeit.
Nach den Außenaufnahmen wurden die Bilder am heimischen Mischpult zum Film zusammengeschnitten, hier ist Elmar Zielke bei der Arbeit. © Elmar Zielke

Auf Zechengelände

Wie kommt man auf die Idee, einen solchen Film zu drehen? Elmar Zielke: „Wir wohnen beide auf dem Gelände ehemaliger Zechen, ich auf dem Areal der Zeche Eisenberg in Birth, Frank Jannusch lebt auf dem alten Bergbaugelände der Zeche Prinz Wilhelm am Bleiberg“. Bei einem gemeinsamen Grillabend kamen die beiden auf das Thema Bergbau in Velbert und beschlossen, sich darüber zu informieren.

Internet-Recherche ohne Ergbenis

„Eine Recherche im Internet brachte so gut wie kein Ergebnis“, berichtet Elma Zielke. Nun war das Interesse an dem Thema erst recht geweckt. Jannusch besitzt zudem das alte Buch von Ulrich Lütsch „Der Velberter Bergbau und das Bergrevier Werden“, das es nur noch antiquarisch zu kaufen gibt. Vieles in dem Werk, so Zielke, sei ihnen zu abstrakt und technisch gewesen. Da beide gerne filmen, wurde die Film-Idee geboren. Nach weiterer Recherche auch im Stadtarchiv, dem Wälzen weiterer Bücher und Gesprächen mit Anwohnern ging es dann im vergangenen März richtig los.

Frank Jannusch vor der Wartungsöffnung eines alten Schachtes.
Frank Jannusch vor der Wartungsöffnung eines alten Schachtes. © Elmar Zielke

Autotour durch Velbert

Mit neuer Kamera konnten die Dreharbeiten beginnen. Der Film zeigt eine Autotour durch Velbert – man erkennt viele Straßen – zu den ehemaligen Stätten des Bergbaus. Was allerdings wie ein Tagestrip wirkt, war mehr als ein Dreivierteljahr Arbeit. „Wer genau hinschaut, erkennt auch den Wechsel der Jahreszeiten“, verrät Elmar Zielke. Aufnahmen mit Drohnen geben einen guten Überblick über das jeweilige Gelände.

Los geht es am Bleiberg, hier wurde, wie der Name es andeutet, Blei abgebaut. Ein altes Haus, es beherbergte einst die Dampfmaschine, zeugt noch heute davon. An vielen Stellen entdeckten die beiden Filmemacher alte, vergitterte Stolleneingänge. Kenner erkennen in Mulden im Waldboden alte Schächte, die teils mehrere hundert Meter tief waren.

Spuren von Tagebau im Hefel

Weiter führt der Film in den Hefel an den Zechenweg zur ehemaligen Zeche Glückauf. Im Hefel gibt es auch noch Spuren des Tagebaus Aurora zu finden. Hier wurde einst Alaunschiefer abgebaut, den Färbereien und Gerbereien einst benötigten.

Auch im heute idyllischen Langenhorst stand einst eine Zeche, die Zeche Stolberg. Ihr Eisenerz wurde in einer Kupferdreher Hütte eingeschmolzen.

Wie man den Film findet

Der Film der beiden Velberter kann im Internet auf youtube angeschaut werden. Im Suchfeld einfach den Titel „Abwärts – Auf den Spuren des Velberter Altbergbaus“ eingeben. Dann erscheint an erster Stelle das Werk von Elmar Zielke und Frank Jannusch.

Der Film ist rund 42 Minuten lang und wurde Weihnachten veröffentlicht.

Unter der Feuerwache

Auch unter der heutigen Feuerwache an der Kopernikusstraße wurde einst Erz gefördert, in der Zeche Friedrich Wilhelm. In Birth stand die Zeche Eisenberg, die Erze lieferte. Das alte Maschinenhaus steht heute noch. Von hier führten die Seile zum Förderturm. In Birth sind auch noch die Nachsenkungen eines Einsturztrichters zu erkennen.

Weiter geht die filmische Fahrt zur Grube Wilhelm an der Sonnenblume und nach Flandersbach zur Grube Ferdinande. Die Fahrt endet in Neviges am Clemensstollen. Unter dem Wald gegenüber des Schlosses wurde einst Blei und Zink gefördert, dort sieht man noch den Stoleneingang.