Zwei Wochen lang wird das Gotteshaus in der Innenstadt umfunktioniert. Warum die Kirchengemeinde die erste Vesperkirche im Rheinland einrichtet.

Mit einem ausgefallenen Konzept möchten der evangelische Kirchenkreis Niederberg und das Diakonische Werk zu Beginn des kommenden Jahres die Menschen aus der Region zusammenbringen. So soll im Zeitraum vom 20. bis zum 3. Januar in der Christuskirche (Oststraße 59) die „Vesperkirche“ angeboten werden.

Die Kirchenbänke sollen aus der Christuskirche ausgeräumt werden, damit dort Tische und Stühle Platz finden.
Die Kirchenbänke sollen aus der Christuskirche ausgeräumt werden, damit dort Tische und Stühle Platz finden. © Victor Gurov

Bänke rausräumen

Jürgen Buchholz ist Superintendent im Kirchenkreis und erklärt: „Dazu werden die Kirchenbänke herausgeräumt und die Kirche zu einem großen Gasthaus umgestaltet“. Zum Motto „Vielfalt unter dem Kirchendach“, sollen an jedem Wochentag von jeweils 11 bis 15 Uhr dann reichlich Gerichte und Getränke kostenlos zur Verfügung gestellt werden. „Das bringt leib und Seele und die Menschen zusammen“, sagt der Organisator. Über die gemeinsamen Mahlzeiten, so Buchholz, möchte man erreichen, dass die Bürger, ob Jung oder Alt, Arm oder Reich, alteingesessen oder neu dazugekommen, Kontakte knüpfen und sich über alle möglichen Themen austauschen können.

Zudem sind Beratungsangebote (zum Beispiel Schuldnerberatung), sowie Andachten, Impulse Chormusik und ein Abendprogramm vorgesehen. Als Gast wird hierzu auch Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (SPD) am 2. Februar um 18 Uhr eine Rede halten.

Idee stammt aus Süddeutschland

Die Idee der Vesperkirche stammt aus Süddeutschland. Nach einer Kirchengemeinde in Gütersloh übernimmt der Kirchenkreis Niederberg nun als Zweiter das Konzept in NRW. Finanziert wird das Ganze ausschließlich durch Spenden. „Seit einem Jahr arbeiten wir nun schon an der Umsetzung und es geht jetzt in die heiße Phase“, erklärt der Schulreferent und Mitorganisator Frank Wessel. Neben der Christuskirche soll vom 10. bis 24. Februarauch die Stadtkirche in Wülfrath (Kirchplatz 17) als Austragungsort dienen.

Weitere Ehrenamtliche werden gesucht

Wer Interesse hat zu helfen, kann sich bei Projektleiterin Elisabeth Selter-Chow, (0202) 2729265 melden. Eine Belehrungsveranstaltung für alle Helfer gibt es am 10. Januar ab 18.30 Uhr im ev. Gemeindehaus, Kuhlendahler Str. 34.

Weitere Informationen gibt es auf www.vesperkirche-niederberg.de.

250 Helfer rekrutiert

Bisher konnte man bereits 250 Personen, die als Helfer aktiv werden wollen, für sich gewinnen. „Allerdings brauchen wir noch circa 100 weitere Helfer, wenn wir vermeiden wollen, dass pro Person zu viel Arbeit anfällt“, so Buchholz. Gebraucht werden vor allem helfende Hände bei der Essenvergabe. „Aber auch Sach- und Kuchenspenden sind gerne erwünscht.“

Um vor dem Start der Veranstaltung noch ein letztes Mal die Werbetrommel zu rühren, wird am Samstag, 5 Januar, von 11 bis 14 Uhr in der Velberter Innenstadt Gulasch aus einer Gulaschkanone verkauft. Die Einnahmen soll der Vesperkirche zu Gute kommen.