Langenberg. . 30 Jahre war Peter Nowitzki Organist in Langenberg. Samstag gibt er sein letztes Konzert. Über den Abschied hat er sich langen Gedanken gemacht.
Peter Nowitzki, Künstler an der Orgel, hat das kulturelle Leben in Langenberg jahrzehntelang wesentlich mitgeprägt. Nun neigt sich die Zeit seiner Organistenstelle an der Alten Kirche dem Ende zu. Als erstes will er die „Musik zur Marktzeit“ nach 30 Jahren am nächsten Samstag beenden. Es wird die 750. Aufführung sein. Nicht alle Aufführungen hat er selbst gestaltet, er hat auch andere Interpreten dazu gebeten, aber bei den meisten war er selbst an der Orgel.
Stockmeier spielte große Rolle in Nowitzkis Leben
Überhaupt fungierte er immer als Spiritus rector mit einer Fülle von Einfällen was Themenkreise und Programmgestaltung betrifft. Ein besonderes Ereignis wurde es für Langenberg, als er mit dem allseits geschätzten Wolfgang Stockmeier zusammen die Orgel schlug. Überhaupt spielte Stockmeier in Nowitzkis Leben eine besondere Rolle, erst mittelbar im Studium, dann persönlich bei verschiedenen Begegnungen und schließlich in einer musikalischen Freundschaft. Letzten Samstag führte er Stockmeiers Ergänzungen von Kompositionsfragmenten J. S. Bachs in der vorletzten Musik zur Marktzeit auf. So wurde diese Musikstunde „ad memoriam“ Stockmeier, wobei auch Witwe und Tochter Stockmeier anwesend waren.
Einmal das Gesamtwerk Bachs aufführen
Nowitzki verband aber bei dieser Aufführung nicht nur seine „Musik zur Marktzeit“ mit dem Gedächtnis an Stockmeier, sondern es war auch sein 23. Konzert im Rahmen der Aufführung des Gesamtwerkes von J. S. Bach. Das hatte sich Nowitzki sozusagen als seinen „Schwanengesang“ ausgesucht: Einmal das Gesamtwerk von Bach zur Darstellung zu bringen. Die Reihe begann vor dreieinhalb Jahren und wird voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres beendet sein. Nowitzki berichtet, dass er sich lange überlegt habe, was er zum Abschluss seiner Tätigkeit in Langenberg präsentieren wolle, und er sei einfach bei Bach „hängengeblieben“. So hat er sich dieses Mammutwerks angenommen (das übrigens Stockmeier auf CD gebannt hat) und es in verschiedenen Gruppierungen wiedergegeben. Wie man hören konnte: meisterlich interpretiert.
Dass Nowitzki seine Tätigkeit beenden wird, kann man gar nicht so richtig verstehen. Er sprüht vor Vitalität und Einfallsreichtum. Noch kann man etwas von seiner Musikbegeisterung und seinem Können erfahren: in den nächsten Konzerten, die er in Langenberg gestaltet.
<<< NÄCHSTES BACH-KONZERT IM JANUAR
Das nächste Konzert aus der Bach-Reihe – es ist das 24. – findet am Sonntag, 6. Januar 2019, in der Alten Kirche statt.
Zum Programm für die letzte „Musik zur Marktzeit“ am nächsten Samstag, 22. Dezember, hat sich Organist Peter Nowitzki nicht geäußert – die Besucher erwartet also eine musikalische Überraschung.