Neviges. . Mit ihrer Firma „Le Doudou“ besticken Sabine und Winfried Manuel Berufsbekleidung und Vereins-Hemden. Viel Spaß machte ein tierischer Auftrag.

In Frankreich haben Kinder ein „Doudou“, also ein Kuscheltier, eine Lieblingspuppe oder gern auch ein Kissen, ohne das sie einfach nicht einschlafen. „Ein „Doudou“, das ist ein Lieblingsstück, etwas, das einem besonders am Herzen liegt“, sagt Sabine Manuel und muss selbst lachen, als sie dabei auf die großen Kisten schaut, die sich bei ihr daheim im Keller stapeln. Der Inhalt: Schützen, derbe Kittel, dicke Pullover, rustikale Overalls. Arbeitskleidung eben.

Stich für Stich wird der Arbeitskittel zum Lieblingsstück

Am Computer wird die Stickdatei erstellt

Der Kunde bringt eine Vorlage, zum Beispiel Namenszug oder Logo mit, dann erstellt Sabine Manuel am PC eine Stickdatei. Die Karte wird in die Stickmaschine eingelesen, es wird eine Probe angefertigt. Dann kann der Kunde noch Veränderungen vorschlagen kann.

Mehr dazu im Internet auf www.ledoudou.de

Ob die für denjenigen, der sie tagsein, tagaus trägt, nun zum absoluten Lieblingsstück wird, bleibe dahingestellt. Sicher ist, er trägt ein Unikat „made in Neviges“ und bleibt zudem in Erinnerung. Sabine Manuel stickt mit Unterstützung ihres Mannes in der eigenen Firma „Le Doudou“ Namenszüge und Logos auf Berufsbekleidung und Vereins-Shirts. Kunden kommen aus Velbert und Umgebung.

Anfangs Baby-Schlafsäcke und Kissen bestickt

Angefangen hat alles mit ein paar Baby-Schlafsäcken, die Sabine Manuel zunächst rein hobbymässig bestickte – daher auch der Name „Le Doudou“. Denn was einst im Keller des Eigenheims an der Siebeneicker Straße bestickt wurde, das war weich, knuddelig, hübsch anzusehen. „Wir haben uns dann ein wenig umorientiert“, sagt Sabine Manuel, deren Ehemann „Le Doudou“ 2011 übernahm. Was geblieben ist: „Wir verkaufen null, wirklich nichts über das Internet. Auf unserer Homepage steht nur die Adresse, dann setzen sich die Kunden mit uns persönlich in Verbindung. Und alle, die kommen, laufen durch unser Wohnzimmer.“

Im Keller rattern zwei Stickmaschinen

Groß ist die Auswahl an Farben und Garnenn im Keller des Hauses Siebeneicker Straße.
Groß ist die Auswahl an Farben und Garnenn im Keller des Hauses Siebeneicker Straße. © Alexandra Roth

Das Herz von „Le Doudou“ dagegen schlägt eine Treppe tiefer: Hier stehen die zwei Stickmaschinen, liegen in schönster Ordnung Garnrollen in allen Farben. „Ich arbeite am liebsten mit Maideira-Garn, das ist super Qualität.“ Ob Lurex, Polyester oder Baumwolle – welches Garn nun in die Stickmaschine gespannt wird, das ist so verschieden wie der Auftrag. Die Auswahl ist jedenfalls groß.

„Ein Logo sollte nie verändert werden“

Eine der beiden Stickmaschinen, mit denen Sabine Manuel arbeitet.
Eine der beiden Stickmaschinen, mit denen Sabine Manuel arbeitet. © Alexandra Roth

„Wir haben’s“ lassen zum Beispiel die Mitarbeiter des Möbelhauses Rehmann ihre Kunden wissen, ein Malermeister und seine Mannen dagegen tragen ein komplettes Wohnzimmer auf Jacke und Kittel. Was Farbe und Design betrifft, da berät Sabine Manuel gern, da hat sie Erfahrung. Aber letztlich entscheidet der Kunde: „Ein Logo sollte auch nie verändert werden. Aber wie welche Farbe auf welchem Untergrund wirkt, das macht schon eine Menge aus.“

Fell der Hündin schimmert auf Frauchens Weste

Besonderen Spaß bereitete ihr in letzter Zeit der Auftrag einer Leonbergerzucht aus Heiligenhaus. „Das war sehr aufwändig, das habe ich 15-farbig verarbeitet.“ Mehr als 15 Farben gleichzeitig passen auch gar nicht in eine Maschine. „Die Anordnung der Stiche bringt diese Dynamik, das sieht dann so aus, als wenn das Fell schimmert.“ Und so trägt die Züchterin auf ihrer warmen Weste eben ein „Doudou“. Einen Liebling, der ihr besonders ans Herz gewachsen ist.