Neviges. . Der Schlossförderverein hatte zum adventlichen Nachmittag den Beigeordneten Jörg Ostermann zu Gast. Er sprach über das Schloss-Nutzungskonzept.
Gitarrenklänge schallen durch das weihnachtlich geschmückte Café Paaß, konzentriert hören die Mitglieder und Gäste des Schlossfördervereins den Melodien der jungen preisgekrönten Musikerin Emma Schützmann zu. Selbst, als die Töne verklingen, geht nicht gleich die Unterhaltung los – dazu waren alle viel zu gespannt. Zum einen auf das, was der Vorsitzende Herwart Brill zu verkünden hatte, zum anderen waren auch viele der Einladung gefolgt, um den Beigeordneten Jörg Ostermann zu hören. Und damit etwas zum Thema Nutzungskonzept Schloss Hardenberg zu erfahren.
Der Vorsitzende Herwart Brill sorgte für Entwarnung
Doch zunächst einmal sorgte der Vorsitzende Herwart Brill für entspannte Gesichter: Es könne keine Rede davon sein, dass der Bund der Stadt Velbert die bereits zugesagten Mittel streiche, weil noch kein konkreter Förderantrag vorliege.
Dies habe Bürgermeister Dirk Lukrafka gegenüber dem Vorsitzenden des Schlossfördervereins mehrmals versichert. „Ich sage jetzt zum wörtlich zehnten Mal, dass keine Gefahr droht“, so zitierte Herwart Brill den Bürgermeister. Doch neben den Sorgen um die Zukunft des Schlosses gab es auch Erfreuliches zu berichten. So war das Jahr 2018 geprägt von Museumsbesuchen, Jazzkonzerten und einer überfüllten Vorburg beim Klassik-Konzert. „Das sind die Ergebnisse des letzten halben Jahres“, schließt Brill, das höre sich vielleicht wenig an, „aber für uns war es genug“.
Die Schlagworte sind Natur, Erlebnis, Tourismus
Die Sanierung kostet insgesamt acht Millionen Euro
Insgesamt acht Millionen Euro kostet die Sanierung des Herrenhauses und des alten Mühlengebäudes. 4,164 Millionen Euro hat der Bund zugesagt, die andere Hälfte zahlt die Stadt Velbert.
Damit das Geld des Bundes fließt, muss ein Nutzungskonzept vorliegen. Das Herrenhaus ist seit 2002 geschlossen.
Natur, Erlebnis, Tourismus – dies seien die drei Schlagwörter für die Grundlagen eines möglichen Nutzungskonzeptes, erläuterte der Beigeordnete Jörg Ostermann, dem das Ensemble Schloss Hardenberg nach eigener Aussage am Herzen liegt: „Es gibt Aufgaben, die muss man machen und es gibt Aufgaben, die kann man machen“, sagt Ostermann und das Projekt Schloss Hardenberg gehöre eindeutig zu den Aufgaben, die Spaß machen.
Erstellung eines Förderantrags hat Priorität
Dennoch bringt die Beschaffenheit des Herrenhauses auch ein paar Schwierigkeiten mit sich. Um einen Förderantrag erstellen zu können, und dieses habe im Moment Priorität, müssen unter anderem Forderungen wie Barrierefreiheit und die Errichtung eines zweiten Rettungsweges erfüllt werden. „Das ist gar nicht so einfach bei den acht Niveaus des Herrenhauses“, erklärt Ostermann. Und bei allen Überlegungen müsse natürlich ständig die Denkmalschutzbehörde miteinbezogen werden.
Diskussion über das alte Mühlengebäude
Im Anschluss an den Beitrag kam es bei dem adventlichen Nachmittag im Café Paaß noch zu einer hitzigen, aber fairen Diskussion zwischen dem Beigeordneten und den Mitgliedern: Plant die Stadt Velbert doch, im alten Mühlengebäude eine Gastronomie einzurichten – was einigen der Anwesenden nicht besonder schmeckte. Der Förderverein möchte lieber beim bereits bestehenden Bistro bleiben und einen Nevigeser finden, der das Lokal neben der Vorburg heimatbezogen weiterführt.
Einigen Mitgliedern dauert die Planung zu lange
Außerdem herrschte Unmut darüber, dass die Baumaßnahmen frühestens 2020 beginnen sollen. Schließlich, so einige Mitglieder, habe man schon 15 Jahre lang gekämpft und gewartet.
Der Weg sei kein einfacher und es gebe mehr zu tun als nur ein Nutzungskonzept zu erarbeiten, entgegnete Jörg Ostermann, doch man müsse einfach mit Dampf nach vorne gehen. „Wir befinden uns jetzt auf dem richtigen Gleis“, schließt Vorsitzender Brill, „Und wir sind bereit loszurollen.“