Neviges. . Der Bürgerbusverein Neviges/Tönisheide sucht dringend neue Fahrer. Findet sich niemand, können künftig nicht alle Strecken besetzt werden.

Alfredo sitzt wieder Freitag am Steuer, die Tour Heiligabend ist schnell unter Dach und Fach und auch am letzten Tag des Jahres gondelt ein Kleinbus von Neviges zum Wimmersberg und zurück. Zufrieden klappt Hans Willi Schwinning, beim Bürgerbus Verein Neviges/Tönisheide zuständig für die Einteilung der Fahrer, seinen Laptop zu. Auch im Monat Dezember können alle Strecken besetzt werden – noch.

Bürgerbus fährt auch Heiligabend und Silvester

Denn so gut die Stimmung der Fahrer auch ist bei den monatlichen Mitgliedertreffen im Restaurant „Parkhaus Seidl“, so plagen den Vorstand des Vereins auch Sorgen: „Wir brauchen Fahrer, und zwar dringend. Sonst können wir dieses Niveau nicht länger halten“, sagt der 1. Vorsitzende Gunnar Rother klipp und klar.

Noch fährt der Bürgerbus täglich von Montag bis Samstag, noch können die 27 ehrenamtlichen Fahrer pünktlich in vielen Straßen und Siedlungen halten, in denen kein Linienbus fährt. „Brenzlig wird es, wenn jemand ausfällt, plötzlich krank wird, wir also kurzfristig Ersatz brauchen“, fährt Gunnar Rother fort. „Die Leute verlassen sich auf uns, und das soll ja auch so bleiben.“

Beliebt bei Senioren

Die Leute, das sind vor allem ältere Menschen ohne Auto, die ohne den Bürgerbus nicht zum Markt, zum Spielenachmittag in die Glocke, zum Arzt in die Stadt kämen. Denn Taxifahrten sind teuer, und den Nachbarn, mag das Verhältnis auch noch so gut sein, kann man auch nicht ständig fragen. Dazu kommt der gute persönliche Draht, den alle schätzen: „Wir kennen unsere Kunden, helfen beim Ein,- und Ausstieg, viele haben ja Rollatoren“, so Wilfried Hammes.

Die Fahrer werden regelmäßig untersucht

Doch Freundlichkeit allein reicht nicht aus, ein Busfahrer muss vor allem eins sein: kerngesund. Da liegt der Hase im Pfeffer. Erst kürzlich haben zwei Fahrer den jährlichen Check beim Betriebsarzt der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) nicht bestanden, fallen somit aus. Die WSW sind als Lizenzgeber auch zuständig für das Fahrertraining. Thomas Wolf von den WSW schätzt das Engagement seiner ehrenamtlich tätigen Kollegen sehr: „Das ist ein unbezahlbares soziales Engagement, das hier stattfindet.“ Damit es Bestand hat, braucht der Verein neue Fahrer.