Langenberg. . Die kfd Langenberg sammelt Unterschriften gegen den Umgang mit sexuellem Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche. Die Resonanz ist sehr gut.
Der Umgang mit sexuellem Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche steht schon lange in der Diskussion. Aber nicht nur die Öffentlichkeit debattiert, auch die Kirche selbst – von der Basis bis zur Bischofskonferenz.
Frauen unzufrieden mit Ergebnissen
Doch die Resultate waren für Annette Sonnenschein (Teamsprecherin) und Dagmar Lux von der Langenberger kfd nicht optimal: „Uns stört, dass Akten nicht öffentlich gemacht werden, diese Anonymität“, sagten die beiden Frauen. „Und vor allem, dass die strafrechtliche Verfolgung der Vorgänge hinten an steht, dass das Kirchenrecht zuerst gilt.“ Als dann auch noch jemand aus dem Kreis der kfd drohte, aus der Kirche auszutreten, „haben wir uns gedacht: Das geht gar nicht. Wir müssen was unternehmen.“ Zu allererst überzeugten Annette Sonnenschein und Dagmar Lux die Austrittswillige, doch zu bleiben: „Denn von innen kann man viel mehr erreichen, außerhalb der Kirche ist man nicht mehr aktiv.“
Gespräch mit dem kfd-Bundesverband
Es folgte ein Gespräch mit dem Bundesverband der kfd. „Der befand sich aber noch in Gesprächen, ob eine eigene Aktion folgen würde, wussten die nicht. Sie würden uns aber unterstützen“, berichtet Annette Sonnenschein. Und so wurden sie und Dagmar Lux aktiv, setzten eine Unterschriftenliste auf. „Die liegt jetzt in ganz Langenberg aus, denn das ist ja ein Thema, das nicht nur die kfd beschäftigt und außerdem konfessionsübergreifend relevant ist.“ Die Resonanz bislang ist „sehr gut“, sagt Dagmar Lux. „Ich war auf dem Markt, erst alleine. Aber ich musste mir Unterstützung holen, so viele Leute wollten sich beteiligen.“
Listen liegen bis Mitte Dezember aus
Bundesweite Aktion
Unter dem Motto #MachtLichtAn ruft der kfd-Bundesverband am Mittwoch, 12. 12., 18 Uhr die Mitglieder zur bundesweiten Klage-Andacht mit Gebet zur Erneuerung der Kirche auf.
Der Verband fordert die deutschen Bischöfe auf, Licht in das Dunkel der Missbrauchsfälle zu bringen, verkrustete Machtstrukturen abzuschaffen, unabhängige Missbrauchsbeauftragte einzusetzen und die kirchliche Sexualmoral zu verändern.
Für den 12.12. sind alle kfd-Mitglieder eingeladen, sich an einer Kirche zu Klage und Gebet zu treffen.
Mit der Unterschriftenaktion möchte die kfd „ein Zeichen setzen und unseren kfd Bundesverband in seinen Bemühungen unterstützen“, heißt es in einem offenen Brief an alle Langenbergerinnen und Langenberger. „Es geht um die Aufklärung der Missbrauchsfälle und um deren Vertuschung durch die verkrusteten Strukturen der katholischen Kirche.“
Noch bis zum 14. Dezember liegen die Listen, ergänzt durch eine Pressemitteilung des kfd-Bundesverbandes, überall in der Stadt aus: in der Apotheke zur Post, in der Buchhandlung Kape, in einigen Arztpraxen. Weiter gibt es jeweils samstags zur Marktzeit und vor und nach den Sonntagsgottesdiensten der katholischen Kirche St. Michael die Möglichkeit zu unterschreiben. Im Gespräch sind auch noch weitere Aktionsorte.
Nächsten Monat stellen Annette Sonnenschein und Dagmar Lux ihr Anliegen dem Diözesanverband vor „und bitten darum, dass auch die anderen Ortsverbände aktiv werden.“