Neviges. . Das S.O.S-Team, Bernsaustraße 4-6, ist neuer Standort für die Abgabe von Restmüllsäcken, Grünschnitt,- und Sperrmüllkarten.

Auf dem Lkw der Technischen Betriebe Velbert (TBV) stapelten sich die Kartons, TBV-Mitarbeiter Mehmet Demir hat alle Hände voll zu tun. Rund 800 Rollen Restmüll-Säcke liefert er beim S.O.S-Team an der Bernsaustraße ab: Hier können die Nevigeser ab sofort nicht nur ihre von der Stadt Velbert verschickten Abholscheine einlösen. In einem eigens eingerichteten Raum werden auch Sperrmüll- und Grünschnittkarten verkauft – also alles, was es früher in der mittlerweile geschlossenen Boutique „Tragbar“ gab.

Verlängerte Öffnungszeiten, besserer Service

Und das mit besserem Service: Das S.O.S-Team hat seine Öffnungszeiten verlängert, ab sofort kann man montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr durch das riesige Sortiment des beliebten Second-Hand-Kaufhauses schlendern. Auch die Müllsäcke und Abfallkarten werden werktags bis 18 Uhr verkauft, an den Rabatt-Aktionswochenenden auch Samstags.

„Das ist ein wunderbares Geben und Nehmen“

Das neue Zimmer nur für Baby,- und Kinderkleidung stellt Mitarbeiterin Cornelia Otten vor.
Das neue Zimmer nur für Baby,- und Kinderkleidung stellt Mitarbeiterin Cornelia Otten vor. © Uwe Möller

„Das ist ein wunderbares Geben und Nehmen, die Kooperation läuft sehr gut“, lobt TBV-Vorstand Sven Lindemann das Engagement des gemeinnützigen Vereins. Gemeinsam mit Britta Nelles und Irmgard Olberding, beides Abfallwirtschaftsberaterinnen bei den Technischen Betrieben Velbert, machte sich Sven Lindemann ein Bild von der neuen Ausgabestelle und vielem mehr. In dem Gebäude Bernsaustraße Nummer 4-6, neben dem Parkplatz Beek, gibt es einiges zu entdecken.

Verein hat sich in zehn Jahren stets weiter entwickelt

Alle Artikel werden vor dem Weiterverkauf geprüft

Am 30. November werden in ganz Velbert rund 3500 Abholscheine an Haushalte verschickt, die ihren Restmüll über städtische Abfallsäcke entsorgen. Zum Beispiel bei einer abgelegenen Wohnlage.

Beim S.O.S-Team sind fünf Festangestellte beschäftigt. Die Teilnehmer-Zahl variiert. Die Ware wird vor dem Verkauf geprüft.

Barrierefreier Zugang, ein neues „Babyzimmer“, nur mit Kleidung für die Kleinsten, die Kasse jetzt im Erdgeschoss: Seit Gründung vor zehn Jahren hat der Verein, der in Zusammenarbeit mit dem Job Center Mettmann Menschen fit macht für den Arbeitsmarkt, sich ordentlich gemausert. „Das ist mein Baby. Als wir hier vor zehn Jahren anfingen, da wollte ich, das es Abitur macht. Jetzt ist es auf dem Weg zum Studium“, meinte Carola Rother, die früher das Team zusammen mit Michael Adler leitete. Als Ehrenamtliche begleitet sie ihr „Baby“ weiter. Ehemann Gunnar Rother, 1. Vorsitzender des S.O.S-Teams, wird nicht müde zu betonen, dass Michael Adler und seine Frau Juana, denen nun die Leitung obliegt, einen „super Job“ machen.

Das „elektronische Gehirn“ tüftelt weiter

Michael Adler sei nicht nur das „elektronische Gehirn“, der das Kassen-System eingeführt hat und nicht müde wird, an Verbesserungen zu tüfteln. Zusammen mit seiner Frau und dem ganzen Team sorge er auch dafür, dass der wichtigste Grundsatz beherzigt werde: „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt, wir pflegen einen kameradschaftlichen Umgang miteinander“, sagt Rother, der sich immer wieder freut, wenn Teilnehmer beim S.O.S-Team Selbstvertrauen gewinnen. Wenn sie von selbst ihrem Tag Struktur geben, nicht zuletzt Fähigkeiten erwerben und einen Job bekommen. „Eine junge Dame fing bei uns an und ist jetzt Fahrerin in Hamburg. Das ist toll.“