Neviges. . In der christlichen Gesamtschule Bleibergquelle hängt in jedem Klassenraum ein Großbildschirm. Schüler werden fit gemacht für die digitale Welt.
Boran aus der 9b findet gut „dass aus der Schreibschrift Druckbuchstaben werden“. Auch Lehrer haben eben manchmal eine schlimme „Klaue“. Adriana mag jetzt Physik viel lieber. „Wir haben Versuche über You Tube gesehen.“ Willkommen im digitalen Unterricht: In der christlichen Gesamtschule Bleibergquelle hängt in jedem Klassenraum ein Bildschirm.
„Es ergeben sich ganz andere Möglichkeiten“
Was seinen Schülern gefällt, lässt auch die Augen von Axel Hardtmann, stellvertretender Schulleiter, strahlen: „Jeder Klassenraum hat etwas, was die digitale Zukunft ausmacht. Da ergeben sich für uns im Unterricht ganz andere Möglichkeiten.“ Durch das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ konnte zum einen der Anschluss an das Glasfaser-Netz im Industriegebiet Röbbeck finanziert werden, zum anderen die Anschaffung der „interaktiven Großbildschirme“, so Hardtmann. Durch die Kombination Netzwerk-Computer plus Bildschirm können Schüler das, was früher an der Tafel stand, sofort speichern, auf ihr Smartphon oder Tablet laden und mit nach Hause nehmen. „Wir haben letztens mal eine eigene Präsentation auf dem Smartphone erstellt, das war toll“, ist auch Anna aus der 9b ganz hin und weg.
Smartphones sind hier ausdrücklich erwünscht
Eltern können sich am 14. November informieren
In der christlichen Gesamtschule Bleibergquelle, Bleibergstraße 145, unterrichten 42 Lehrer 340 Schüler der Klassen fünf bis zehn.
Am Mittwoch, 14. November, ist um 19 Uhr ein Info-Abend für Eltern der neuen Fünftklässler. Treffpunkt ist in der Kirchhalle, dann steht ein Rundgang auf dem Programm.
„In einigen Schulen sind Smartphones ja verboten, bei uns natürlich nicht.Was nicht heißt, dass wir nicht ahnden, wenn jemand im Unterricht herum chattet“, so Axel Hardtmann. Spielen dagegen sollen die Schüler schon, aber nur, wenn es um Sinus-Kurven, Logarithmen und den Satz des Pythagoras geht. „Das ist der Kick. Gleichungen sind jetzt auch grafisch zu lösen.“ Einmal den Bildschirm berührt, purzeln zum Beispiel Äpfel von einer Waagschale auf die andere. Sämtliche Unterrichtseinheiten sind in der Datenbank „moodle“ hinterlegt, von jedem Lehrer-Arbeitsplatz aus abrufbar.
Mathestunde statt Fitness-Club
Dass Mathe einen mächtig zum schwitzen bringen kann, ist ein alter Hut. Aber Mathe als Fitness-Spaß? Geht auch: Wie ein Gummiball hüpft der Schüler Konstantinos vor dem Bildschirm auf und ab, schlägt dabei mit der Hand auf Luftballons, die rasend schnell in die Höhe steigen. Zack, erwischt er den Ballon mit der Zahl 81. Die Aufgabe lautete 9x 9. Ein sehr simples Beispiel, um zu zeigen, wie lebendig Unterricht sein kann.
„Es heißt ja jetzt nicht, digital statt analog“
„Das Periodensystem kann man prima digital erklären“, sagt Oliver Leiste, Lehrer für Mathematik, Naturwissenschaft und Technik, der auf seine Tafel trotzdem nicht verzichtet. Auch Axel Hardtmann betont: „Es heißt ja nicht, digital statt analog. Man sollte nur den Mehrwert nutzen.“ Auch könne jeder Kollege natürlich selbst entscheiden, wie er seinen Lehrstoff vermittelt. Für Nostalgiker lässt sich der Bildschirm sogar fix in die gute, alte Tafel verwandeln: Einfach das Feld „dunkelgrün“ antippen, dann „weiß“ für die Schrift. Und schon kann man mit dem Finger loslegen. In schönster Schreibschrift – nur ohne Kreide.