Velbert. . Naturschutzbund rät Pfifferlinge und Co im Wald stehen zu lassen. Förster bitten die Waldbesucher, sich nur in Maßen zu bedienen

Nach dem trockenen Sommer startet mit dem Herbst nun auch die Saison der Pilze-Sammler. Für die Sammler ist es nun wieder Zeit, „in die Pilze zu gehen“. Doch der Naturschutzbund (NABU) im Kreis Mettmann warnt: „Lassen Sie die Pilze stehen!“ Wie sollen sich die Fans der Waldgewächse nun verhalten – Ist das Pilze-Sammeln jetzt nicht mehr erlaubt?

Sammeln in Naturschutzgebieten verboten

Die Antwort ist: Doch, aber nicht ohne weiteres. Aus rechtlicher Sicht ist die Ausgangslage klar, sagt auch Förster Hannes Johannsen: „In Naturschutzgebieten ist das Sammeln sowieso rechtlich verboten.“

Und auch sonst gilt, dass man immer nur so viel sammeln darf, wie viel für den privaten Tagesbedarf gebraucht wird, sprich wie viel letztendlich in der Pfanne landet. Diplom-Forstwirt Peter Tunecke von den TBV ergänzt: „Das gewerbliche Sammeln von Pilzen ist verboten und sonst sollte man auch nicht alle Pilze absammeln, sondern nur ein paar.“

Pilzgeflechte können absterben

Der NABU sieht die Situation drastischer und warnt, dass durch das Pflücken ganze Pilzgeflechte absterben könnten und fordern sogar ein Sammel-Verbot. „Ich glaube, dass sich ein Verbot nicht durchsetzten wird“, so Tunecke, „aber fakt ist, dass dieses Jahr ein pilzarmes ist.“

Wenig Pilze durch den trockenen Sommer

Wissenswertes über Pilze und das richtige Pflücken

Die Teile, die man allgemein „Pilze“ nennt, sind nur ein geringer Bestandteil der ganzen Pilzpflanze. Die Wurzeln - genannt „Mycel“ - sind unterirdisch und können durch das falsche Pilzpflücken zerstört werden.

Pilze sollen durch Drehen und mit einem Pilzmesser gepflückt werden. Man sollte nur bekannte Pilze pflücken.

Die große Trockenheit im Sommer und zu Herbstbeginn hat auch dafür gesorgt, dass weniger Pilze auf dem Waldboden gewachsen sind. Deshalb appelliert Förster Johannsen an das Gewissen der Sammler: „Wir rauben die Natur durch Straßen oder Ähnliches schon genug aus. Es ist die Frage, ob wir ihr nun auch noch die letzten Pilze wegnehmen müssen, von denen zum Beispiel ja auch Tiere leben.“ Deshalb rät Johannsen dazu, wenn überhaupt nur eine Hand voll zu pflücken. „Ich finde es ja schön, wenn Menschen sich mit der Natur beschäftigen, aber man sollte sich schon auskennen“, erklärt er, „deshalb sind gewisse Einschränkungen beim Sammeln schon sinnvoll.“

Ausreichend Fachwissen beim Sammeln gefragt

Peter Tunecke gibt seinem Kollegen recht: „Das richtige Pflücken ist wichtig, also das Verwenden von vernünftigem Werkzeug. Und man sollte sich so weit auskennen, dass man weiß, welche Arten man sammeln kann.“

Fazit ist also: Wer sich auskennt mit dem Pilze-Sammeln kann das, an Orten wo es erlaubt ist, auch weiter tun – aber bitte mit Vorsicht und ausreichend Fachwissen.