Bürgerinitiative „Große Feld“ hatte zuvor vor dem Rathaus demonstriert. Fragestunde während der Sitzung. Bedenken wegen Lärm und Entwässerung
Mit großer Mehrheit hat der Bezirksausschuss Velbert-Mitte dem Bebauungsplan „Große Feld“ zugestimmt. Lediglich Grüne, FDP und Linke stimmten gegen den Plan, auf der zurzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche ein Gewerbe-/Industriegebiet entstehen zu lassen.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative Große Feld hatten zuvor vor dem Rathaus gegen die Gewerbepläne auf der 26 Hektar großen Grünfläche demonstriert. Auch in der Fragestunde des Ausschusses kamen die Bürger ausführlich zu Wort. Viele Fragen drehten sich um die Eignung der Fläche für die Gewerbebebauung. Ein von der Bürgerinitiative bestellter Gutachter habe Tunnelerosionen festgestellt, die durch unterirdische Wasserläufe entstanden seien.
Zwei Regenrückhaltebecken geplant
Dezernent Jörg Ostermann erwiderte, dass die Fundamente der Firmengebäude tiefer gehen würden als die Erosionen, zudem würden Drainagen eingebaut. Hier müsse sorgfältig gearbeitet werden. Ein Anwohner äußerte sich besorgt wegen der geplanten Versiegelung der Fläche. Unterhalb gelegene Häuser und Langenberg könnten „absaufen“. Starkregenereignisse seien eingerechnet worden, so Ostermann. Es würden zudem zwei Regenrückhaltebecken errichtet.
Für Auflösung der Hauptschule
Mit einer Mehrheit von acht Ja-Stimmen und bei fünf Nein-Stimmen sowie mit zwei Enthaltungen votierte der Bezirksausschuss-Mitte auf seiner Sitzung für die Schließung der Martin-Luther-King-Hauptschule.
Der Auflösungsbeschluss gilt für den Fall, dass eine zweite städtische Gesamtschule in Neviges errichtet wird. Dazu müssen mindestens hundert Kinder an dieser neuen Einrichtung angemeldet werden.
Angst vor Lärm
Anwohner des Gebietes sorgen sich zudem um die Lärmbelästigung durch das neue Gewerbe-/Industriegebiet. Björn Leißner vom städtischen Planungsamt erläuterte, dass die lauteren Firmen in der Mitte des Gebietes, möglichst weit weg von der Wohnbebauung angesiedelt werden sollten. Verkehrsgutachten hätten zudem ergeben, dass die Langenberger Straßen den durch die Ansiedlung von Gewerbe erwarteten zunehmenden Autoverkehr bewältigen könne.
Ostermann berichtete, dass bei der Stadt laufend Anfragen von Gewerbebetrieben nach Flächen eingingen. „Und ich weiß von anderen Städten, die versuchen, Gewerbe aus Velbert abzuziehen“, sagte der Dezernent zur Notwendigkeit neuer Gewerbeflächen in der Stadt. Dies sah auch die Mehrheit im Bezirksausschuss so.
Neue Häuser auf der Hedwigstraße
Zwei weitere Bebauungspläne lagen dem Ausschuss vor. Mit nur einer Gegenstimme votierten die Politiker für den Bebauungsplan „Hedwigstraße“. Auf dem 3300 Quadratmeter großen Grundstück will ein Bauträger drei Mehrfamilienhäuser errichten. Weitere 34 Wohnungen sollen an der von-Behring-Straße entstehen. Hier sollen vier Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohneinheiten sowie ein weiteres Haus mit zehn Wohnungen gebaut werden. Diesen Plan billigte der BZA einstimmig.