Obwohl es 70 neue Ü3-Plätze gibt, sank die Betreuungsquote. Vor allem in Mitte herrscht Mangel. Sitzung des Jugendhilfe- und Sozialausschusses
Der Trend in Velbert geht zum Zweit-und Drittkind. Diese an sich gute Nachricht stellt die Stadt Velbert vor Probleme, denn trotz aller Bemühungen fehlen Betreuungsplätze in Kitas oder in der Tagespflege, wie Ingrid Treitz vom Fachbereich Jugend und Soziales in der Sitzung des Jugendhilfe- und Sozialausschusses berichtete.
Neue große Einrichtungen geplant
Obwohl im Vergleich zum vergangenen Jahr 70 zusätzliche Plätze für über dreijährige Kinder von sozialen Trägern in der Stadt geschaffen wurden, sank die Betreuungsquote von 96,9 Prozent auf 95,7 Prozent. Bei den unter Dreijährigen blieb die Quote nahezu konstant bei 40,2 Prozent. Dabei steigt auch hier die Nachfrage. Zu der gestiegenen Zahl von Geburten in der Stadt kommen mehr Zuzüge, auch eine Folge von zahlreichen Neubaugebieten. So gibt es 123 mehr Vier- bis Fünfjährige in Velbert, als damals hier geboren wurden.
Gespannte Situation in der Oberstadt
Während die Situation in Langenberg und Neviges noch relativ entspannt ist, fehlen vor allem in Velbert-Mitte Plätze. Hier sticht die Oberstadt hervor, die für Ü3-Kinder nur eine Quote von 34 Prozent aufweist. Um in den folgenden Jahren mehr Kinder versorgen zu können, sollen mehrere große Kitas mit jeweils bis zu hundert Plätzen gebaut werden, unter anderem am Brangenberg und an der Nordstraße, hier laufen die Planungen bereits. Mindestens eine weitere solle in Tönisheide entstehen. Die Bergische Diakonie Aprath bot in der Sitzung des Ausschuss an, die Trägerschaft einer Kita zu übernehmen.
Kompetenzagentur kann weiter arbeiten
Einstimmig billigten die beiden Ausschüsse die Fortsetzung der Arbeit der Kompetenzagentur. Sie erhält weiter Zuschüsse.
Diese Beratungsstelle in Trägerschaft von Awo und SKFM berät Jugendliche mit Problemen und hilft ihnen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Kikos bleibt
Für den sanierungsbedürftigen Kita-Standort am Lieversholz soll eine Lösung gefunden und schon Überbelegungen von bestehenden Gruppen sollen aufrecht erhalten werden. Auch das Angebot Kikos für nicht deutsch sprechende Kinder soll es weiter geben. Hier werden Kinder, die keinen Kita-Platz erhalten haben, viermal in der Woche vormittags betreut. Zudem soll das Angebot an Tagespflegeplätzen erweitert werden. Bei allen Ausbauplänen wiesen Stadt und soziale Träger allerdings darauf hin, dass es sehr schwierig sei, Fachpersonal für die neuen Einrichtungen zu finden.
Vertretungsreglung für Tagesmütter
Die beiden Fachausschüsse beschlossen zudem eine Vertretungsregelung für Tagesmütter, beispielsweise bei Krankheit. Die Koordinierungsstelle beim SKFM will bei Tagesmüttern, die weniger als die zugelassenen fünf Kinder betreuen, erfragen, ob sie im Notfall mehr betreuen können. Dafür soll es eine Bereitschaftpauschale geben und eine Entlohnung, sollte der Betreuungsfall eintreten. Bei rund 20 Notplätzen wird die das dies etwa 250.000 Euro im Jahr mehr kosten.