Neviges. . Das S.O.S-Team, der sozial orientierte Service, feiert Zehnjähriges. Sechs Waschmaschinen laufen, jedes Kleidungsstück wird geprüft.
„Damen Röcke“, „Langarm-Shirt“, „Blusen“ steht groß auf den Schildern geschrieben. Natürlich alles nach Konfektionsgrößen geordnet, da schummelt sich keine 36er Bluse zwischen Mode für Mollige, da muss man nicht genervt nach Größen-Schildern suchen. Wer seinen Fuß in die Räume an der Bernsaustraße 4-6 setzt, der staunt über Auswahl und Organisation. Und das nicht nur zum Geburtstag: Das S.O.S-Team wird zehn – statt großer Feier gibt’s Prozente für Kunden.
Zehn Jahre S.O.S.-Team, das ist mehr als zehn Jahre lang ein gut funktionierendes Gebrauchtwarenhaus-Kaufhaus flott zu halten, in dem vom Kühlschrank bis Kinderwagen so ziemlich alles zu haben ist. Seit zehn Jahren macht der Verein S.O.S.-Team im Auftrag des Jobcenters Mettmann Menschen fit für den Arbeitsmarkt.
Sechs Waschmaschinen laufen jeden Tag
Am Wochenende sind wieder Aktionstage
Bei den Aktionstagen am Freitag, 2. November, 9 bis 20 Uhr und am Samstag, 3. November, 10 bis 16 Uhr, gibt es auf das gesamte Sortiment 20 Prozent Ermäßigung.
Das Team würde sich über eine Ehrenamtliche freuen, die nähen kann. Bei Interesse melden unter 02053/4913904.
Und Arbeit gibt es hier genug. Hat wieder jemand daheim seinen Kleiderschrank aussortiert, spucken hier alle in die Hände: „Erst wird gesichtet, dann vorsortiert: Frauen, Männer, Kinder. Sommer, Winter“, zählt Carola Schröder auf. Leitete sie früher mit Michael Adler das Team, hilft sie jetzt als Ehrenamtliche. Denn ganz ohne den Trubel, ohne ihre Leutchen, nein, das geht einfach nicht: „Ich bin stolz, wie professionell wir in den zehn Jahren geworden sind. Einfach toll.“ Das Telefon bimmelt, an der Leitung der nächste Spender, der sich erkundigt, wann er was am besten abgeben kann. Über Langweile können sich Juana und Michael Adler, die das Team jetzt leiten, wahrlich nicht beklagen. Täglich laufen hier sechs Waschmaschinen und sechs Trockner. Juana Adler: „Jeder, der hier etwas in die Hand bekommt, schaut später noch einmal nach, ob auch alles in Ordnung ist.“
„Tragbar“ in der Fußgängerzone ist geschlossen
Bis vor kurzem wurde auch in der „Boutique Tragbar“ in der Fußgängerzone verkauft, das Geschäft ist geschlossen. „Da konnten wir nur eine kleine Auswahl zeigen. Der Kunde fand wohl einzelne Artikel, kam dann aber sowieso zu uns herüber“, so Michael Adler „Das hat sich nicht gelohnt, die Miete können wir uns sparen, hier können wir alles besser zeigen.“ Karten der Technischen Betriebe für Grünschnitt und Sperrmüllkarten, die bisher dort zu bekommen waren, gibt es jetzt in der Bernsaustraße
Das Warenhaus der anderen Art ist dem Ehepaar Adler ans Herz gewachsen, das zeigt sich in jedem Raum, auf jeder Etage. Seit vier Monaten hat der gelernte Daten-Verarbeitungskaufmann in mühevoller Arbeit auch das Strich-Code-System perfektioniert, 50.000 Artikel sind erfasst und können an der Kasse eingescannt werden. Und pfiffige Ideen, wie man Ware geschickt präsentiert, gehen Adler nie aus: In Reih und Glied stehen Inline-Skates, Roll- und Schlittschuhe aufrecht im Regal – eine eigens angefertigte Holzschiene macht es möglich. „Und hier, die ganzen Helme, die fliegen jetzt auch nicht mehr herum.“ Stattdessen thronen sie auf faustgroßen Plastikpilzen. „Sieht doch einfach schöner aus.“ Und schön aussehen muss sein S.O.S.-Kaufhaus. Nicht nur zum Zehnjährigen.