Velbert. . Bei Eltern rangiert die Schulform unter ferner liefen. Kommt die zweite Gesamtschule, fehlen an der MLK die Schüler für einen geordneten Betrieb.

Sie ist die letzte ihrer Art im ganzen nördlichen Kreis Mettmann: die neu gebaute und in 2011 eröffnete Martin-Luther-King-Hauptschule (MLK). Doch auch ihre Tage sind womöglich alsbald gezählt. Nämlich dann, wenn bei dem Anmeldeverfahren im nächsten Februar die erforderlichen mindestens 100 Anmeldungen für die geplante zweite städt. Gesamtschule am Standort Neviges zusammenkommen.

Sukzessive Auflösung ab 2019/20

Ein entsprechender Beschlussvorschlag kommt am Mittwoch erstmals im BZA Mitte auf den Tisch. Demzufolge soll die Schule an der Grünstraße „ab dem Schuljahr 2019/20 sukzessiv aufgelöst“ werden. „Die Auflösungsmaßnahme wird solange fortgeführt“, heißt es weiter, wie ein ordnungsgemäßer Unterrichtsbetrieb an der Schule gewährleistet werden könne. Der Beschluss steht allerdings nicht nur unter dem Gesamtschul-Vorbehalt. Er hat auch noch einen Hintergrund: Denn bei den beiden zurückliegenden Elternbefragungen gaben von den Befragten lediglich 1,1 bzw. 1,2 Prozent die Hauptschule als bevorzugte weiterführende Schulform für ihr Kind an.

Zweizügigkeit ist erforderlich

Das bedeutet angesichts Übergangszahlen von der Stufe Vier in die Fünf, die sich absehbar zwischen 707 und 742 bewegen, dass nur acht oder neun Mädchen und Jungen zur Hauptschule geschickt würden. Vorausgesetzt natürlich, die Eltern handeln auch tatsächlich so wie damals angekreuzt.

Schwund auch an der Realschule

„Wenn 100 plus x angemeldet werden“, sagt Reinhard Mickenheim, „müssen die ja irgendwo her kommen.“ Falls die zweite Gesamtschule, die zum Schuljahr 2019/20 in der Tönisheider Heinrich-Kölver-Schule starten solle, zustande komme, werde das auch an der Realschule Kastanienallee zu einem „deutlichen Rückgang der Schülerzahlen“ führen, so der Leiter des Fachbereichs Bildung/Kultur/Sport weiter. Sie werde aber wohl zwei- bis dreizügig bleiben können, schätzt er.

Zurzeit werden an der Martin-Luther-King-Schule insgesamt 535 Kinder und Jugendliche unterrichtet.
Zurzeit werden an der Martin-Luther-King-Schule insgesamt 535 Kinder und Jugendliche unterrichtet.

Hingegen stelle sich die Lage an der Hauptschule gründlich anders dar. Mickenheim: „Sie muss mindestens zwei Züge zusammenkriegen.“ Aktuell sind dort 73 Kinder in der fünften Eingangsstufe; fast die Hälfte von ihnen wurde zunächst vergeblich an der Gesamtschule Poststraße angemeldet. Insgesamt hat die MLK 535 Schüler. 51 kommen aus Heiligenhaus, 16 wohnen in Wülfrath und acht weitere pendeln täglich aus verschiedenen Städten in der Nachbarschaft nach Velbert-Mitte. Die fünfte, sechste, siebte und neunte Stufe sind momentan dreizügig, die achte und zehnte vierzügig. MLK hatte Restschüler von der Hardenbergschule aufgenommen. Wegen Raumnot sind noch bis zum Ende des laufenden Schuljahres zwei Stufen – die siebte und achte – in der Ex-Berufsschule Lindenstraße ausgelagert.

Öffentlich-private Partnerschaft

Gespräche mit den Städten im Nordkreis über eine etwaige Verbundlösung sowie mit dem Kreis über eine mögliche MLK-Fortführung in dessen Trägerschaft haben laut Fachverwaltung zu keiner anderen Lösung geführt. Allerdings: Floppt die Gesamtschul-Gründung, bleibt die MLK erhalten.

Bei der Hauptschule handelt es sich vor Ort um das erste, auf 25 Jahre angelegte PPP-Projekt – also eine öffentlich-private Partnerschaft – zwischen der Stadt und einem Bauunternehmen. „Das PPP-Projekt läuft weiter“, erklärt Mickenheim auf Nachfrage, „das ist unabhängig von der Nutzung.“

>>>BZA BEGINNT MIT EINWOHNER-FRAGESTUNDE<<<

Der Bezirksausschuss (BZA) Velbert-Mitte tagt am kommenden Mittwoch, 31. Oktober, ab 17 Uhr öffentlich im Saal Velbert des Rathauses (Thomasstraße 1). Nach der Fragestunde für Einwohner gleich zu Anfang befasst sich das Gremium dann mit dem Etatentwurf für 2019.

Weitere Themen sind die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplanes für das geplante Gewerbegebiet Große Feld/Langenberger Straße sowie die Bebauungspläne Hed wig- bzw. Von-Behring-Straße. Außerdem geht es um das Rad- und Fußverkehrskonzept.