St. Michael am Froweinplatz ist seit 1899 das katholische Zentrum von Velbert-Langenberg. Die Kirche hatte einige Vorgänger

Im Jahr 1725 geschah viel in Langenberg: Nicht nur wurde die heutige Alte evangelische Kirche neu erbaut, auch die katholische Kirche bekam ein eigenes Gebäude. Es handelte sich dabei um den kleineren Vorgängerbau der St. Michael Kirche. Vor der Errichtung dieses ersten katholischen Gotteshauses musste die Gemeinde ihre Gottesdienste in einem Privathaus (Vosskuhle Nr. 17) abhalten.

St. Michael ist ein Kirchengebäude, das den Ortskern prägt, und an und um den viel Leben stattfindet. Egal ob es der wöchentliche Markt ist, die neugierigen Passanten, oder die Taubenschar, die sich zwischen Kirche und Flüsschen am liebsten aufzuhalten scheint.

Notkirche aus Holz im Pfarrgarten

Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. Juli 1899. In zwei Jahren entstand der rote Backsteinbau in neugotischem Stil an Stelle des Vorgängerbaus. Der Architekt, Prälat Joseph Prill aus Essen, entwarf eine dreischiffige Basilika mit Kreuzgratgewölbe und einem abgerundeten Chorraum. Während der Bau- und Übergangszeit wurde im Pfarrgarten eine Notkirche aus Holz errichtet. Wichtige Erneuerungen und Anschaffungen erfolgten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Eine Heizung und elektrische Lichtanlage sorgten für Komfort.

In den 70er Jahren fand die erste große Restaurierung statt, die die Neuerungen des 2. Vatikanischen Konzils zur Liturgiereform berücksichtigte. So wurde ein frei stehender Altar in die Mitte des Chorraums gestellt und die Kanzel aus dem Mittelschiff beseitigt.

Weniger Verzierungen am Altar

Im Innenraum der Kirche St. Michael spielt der Namenspatron eine Rolle.
Im Innenraum der Kirche St. Michael spielt der Namenspatron eine Rolle. © Wiegand

Bemerkenswert ist, das am detailreich verzierten Hochaltar der Zierrat reduziert wurde. Die gotische Anmutung des Hochaltars setzt sich auch im Marien- und Josephsaltar fort. Vor dem kleinen Maria-Hilf-Altar, weiter hinten im Kirchenraum, brennt immer eine Kerze. Der Flügelaltar wurde 1902 aufgestellt und enthält eine ikonenhafte Darstellung von Maria und dem Jesuskind, die der Architekt Prill aus Rom erhielt und der Gemeinde stiftete.

Namenspatron ist Erzengel Michael

Der Namenspatron der Kirche, St. Michael spielt in der Innenraum- und bei der Außengestaltung eine Rolle. Die bunten Altarfenster stellen den Erzengel Michael dar: Er hält im linken Altarfenster ein Flammenschwert und fungiert als symbolischer Beschützer des Petersdoms in Rom.

Klassischer und Neuer Kreuzweg

Der vierstöckige Turm aus Backstein lässt St. Michaels Ansichtsseite zum Froweinplatz prächtig wirken. Der Schutzpatron hat auch als Steinskulptur mittig am Turmgeschoss seinen Platz gefunden. Hier ist der Heilige Michael als Bezwinger eines Drachen dargestellt. Der klassischen Darstellung des Kreuzwegs, der sich in den Seitenschiffen befindet steht einer modernen Version gegenüber. Diese 14 Piktogramme sind vom Künstler Wilhelm Kreimeyer zum 100-Jährigen Bestehen der Pfarrkirche, im Jahr 2000, an der Außenwand der Kirche befestigt worden.

<<<GEMEINDELEBEN IN DER ST. MICHAEL KIRCHE

Die Pfarrei St. Michael und Paulus umfasst etwa 16500 Katholiken und neben den genannten Kirchen auch St. Don Bosco, St. Joseph und St. Marien.

1985 wurde das Kirchengebäude von St. Michael durch die Stadt Velbert zum Denkmal erklärt. Gottesdienste finden jeden Sonntag um 10.30 Uhr und Mittwochmorgen um 9 Uhr statt.