Velbert-Mitte. . Die Bernsmühle im Hefel soll den Besitzer wechseln. Kolpingkita und Freikirche benutzen das Haus und dürfen das wohl auch noch nach dem Verkauf.
Die Stadt trennt sich von der Bernsmühle im Hefel: „Es gibt in der Bernsmühle für städtische Zwecke keinen Bedarf mehr“, erklärt Stadt-Sprecher Hans-Joachim Blißenbach, „weswegen sie verkauft wird“. Die Bernsmühle ist beliebter Ausgangpunkt für Wanderungen durch den Wald zwischen Velbert, Kupferdreh und Essen.
Drei Parteien sind vom Verkauf betroffen
Drei Parteien sind vom Verkauf direkt betroffen. Zuerst die Mieter der Privatwohnung im Obergeschoss des alten Gebäudes. Zudem eine freikirchliche Vereinigung, die dort – grob verortet liegt das Haus zwischen Werden, Kupferdreh und Velbert – ihre Jugendarbeit und Umweltpädagogik durchführt. Zudem hat der Velberter Waldkindergarten, der von Kolping betrieben wird, auf dem Gelände einen Bauwagen aufgestellt. Hier können sich die Kitakinder bei schlechtem Wetter aufhalten. Außerdem benutzt der Kindergarten die Sanitäreinrichtungen in einem der Veranstaltungsräume.
Der Kindergarten darf das Gelände weiter nutzen
Der Verkauf des Anwesens soll die Arbeit der Kindertagesstätte aber nicht beeinträchtigen. Der Kindergarten soll auch nach dem Verkauf den Bauwagen stehen lassen können und zudem weiterhin die Toilettenanlagen des Hauses nutzen. Diese Klausel soll wohl auch den Weg ins Grundbuch finden, um rechtlich nicht anfechtbar zu sein.
Neben einem Aufenthaltsort für die freikirchliche Jugend und die Kolping-Kita diente die Bernsmühle früher als Jugenderholungsheim des CVJM Essen. Mit ihren 180 Betten und dem dazugehörigen Sommer-Schwimmbad sowie der Rodel- und Eislaufbahn war sie in vergangenen Jahrzehnte immer wieder ein beliebtes Ziel für Klassenfahrten. Das genaue Baujahr des Gebäudekomplexes ist nicht bekannt. Nach einem Brandschaden musste das Gebäude 1985 wieder instand gesetzt werden, damals wurde auch die Wohnung in die erste Etage verlegt.
Einstiegspreis liegt bei 75 000 Euro
Die Stadt hat mit dem Verkaufsprozess übrigens bereits begonnen: Auf einer einschlägigen Internetseite zum Immobilienverkauf liegt der Start-Preis für das Gebäude bei 75 000 Euro. Dort heißt es jedoch explizit: „Bei dieser Preisangabe handelt es sich um einen Einstiegspreis und nicht um den Verkaufspreis für das Objekt.“
Der Verkauf des Hauses erfolgt gegen Höchstgebot, die Frist für die Abgabe eines Angebotes ist der 31. Oktober, heißt es im Exposé.
<<< NUR BESTANDSSCHUTZ FÜR DAS GEBÄUDE
Das Gebäude befindet sich unmittelbar in einem Hochwasserüberschwemmungsgebiet. Für die Bernsmühle besteht nur Bestandsschutz.
Es besteht keine Möglichkeit, eine andere als die derzeitig bestehende Nutzung auszuüben. Auch eine Abbruchmaßnahme mit anschließender Neuerrichtung käme nicht in Betracht.