Velbert. . Die neue Verordnung ist im Mai in Kraft getreten. Während größere Vereine Hilfestellung bekamen, waren kleine auf sich selbst angewiesen.
Adressen, Fotos und Kontodaten – Auch Vereine sind von der neuen Datenschutzgrundverordnung betroffen, die im Mai diesen Jahres in Kraft getreten ist. Denn sie speichern Daten von Vereinsmitgliedern und schließen Verträge ab. Gab es am Anfang noch Probleme, läuft es mittlerweile ganz gut, vor allem kleine Vereine fühlen sich aber belastet wie eine Umfrage bei den Vereinen ergab.
Mitglieder müssen zustimmen
Nicht nur Adressen, Geburtsdaten, Telefonnummern und Kontodaten gehören zu den Daten, über die die Vereine verfügen, auch Spielergebnisse und Fotos von Wettkämpfen fallen darunter. Die Mitglieder müssen hier in der Regel der Datenverarbeitung und Weitergabe zustimmen. So können beispielsweise die Kontaktdaten ohne Einverständnis nicht an andere Vereinsmitglieder gegeben werden. Größere Vereine müssen außerdem einen Datenschutz-Beauftragten einsetzen, wenn mehr als neun Personen mit der Verarbeitung der Daten beschäftigt sind. Die Vereinsmitglieder können die gespeicherten Daten jederzeit einfordern.
Neue Webseite erstellt
All diese Maßnahmen nehmen viel Zeit in Anspruch und sind für Laien nicht auf den ersten Blick verständlich. Dieses Problem hatte der Velberter Jiu-Jitsu Verein Nippon: „Ein Problem als kleiner Verein war es, dass wir keine Informationen bekommen haben. Wir mussten alles selber recherchieren“, sagt der Pressewart Patrick Krichel. „Es war doch etwas holprig und wir haben uns da so durch gewurstelt“, ergänzt er. Jetzt müsse er sich alles schriftlich einwilligen lassen.
Auch der Badminton Verein BV69 empfand die Umstellung insbesondere als finanzielle Belastung, da er die Webseite erneuern lassen musste. „Wir haben die Aufgaben untereinander aufgeteilt. Dafür mussten andere Sachen liegen bleiben“, sagt der Vorsitzende Thorsten Luther.
Mehr Zeitaufwand für Vereine
Bei größeren Verbänden gab es mehr Hilfestellung. So habe der Männer-Turn-Verein Langenberg die Richtlinien vom Landesverband vorgegeben bekommen. „Der Aufwand, die Datenschutzrichtlinien einzuhalten, ist hoch, aber es gibt keine Probleme, die man nicht lösen könnte“, so der Vorsitzende des Vereins Hendrik Haase.
Auch der Geschäftsführer der Velberter Sportgemeinschaft, Axel Spitzer, bestätigt, dass sehr viele Dinge dazu gekommen seien. Die Dokumentationspflicht der Daten erschwere die tägliche Arbeit enorm. „Alles wird jetzt gegengezeichnet. Für uns ist das enorm zeitaufwendig“, so Axel Spitzer. Er bemängelt auch, dass die Vorschriften für kleine Vereine sehr aufwendig seien und die VSG das Glück habe, einen festangestellten Geschäftsführer zu haben.
Mitglieder fordern keine Daten ein
Beim Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Velbert-Hardenberg, lief die Umstellung problemlos ab: „Bei uns haben die Änderungen sehr gut geklappt, da wir eine Abteilung von insgesamt 14 Vereinen sind. In Wuppertal war der Aufwand größer“, sagt Jutta Scheidsteger, Vorsitzende der Abteilung Velbert-Hardenberg.
In einer Sache sind sich alle Vereine einig: Bisher habe es noch keine Mitglieder gegeben, die die gespeicherten Daten über sich eingefordert hätten.