Am Freitag ist Welt-Alzheimertag. Seit 15 Jahren kümmert sich das Demenznetz Velbert um Betroffene und ihre Angehörigen. Neues Seminar startet

Der Vater von Frau Müller vergisst in der letzten Zeit immer öfter etwas, weiß den Namen eines alten Bekannten plötzlich nicht mehr. Ist das normale Vergesslichkeit oder bereits der Beginn einer Demenz? Frau Müller ist unsicher.

Das Demenz-Café  besteht bereits seit 2005, hier ein Foto vom 5. Geburtstag.
Das Demenz-Café besteht bereits seit 2005, hier ein Foto vom 5. Geburtstag. © Uwe Möller

Helfen kann ihr das Demenznetz Velbert, seit rund 15 Jahren ist Cornelia Kleine-Kleffmann hier Projektkoordinatorin und Ansprechpartnerin. Sie bietet ausführliche Beratungsgespräche an. Und rät dann aber Betroffenen unbedingt, einen Arzt aufzusuchen. „Es ist wichtig, dass ein Facharzt (Neurologe) oder eine Klinik die Diagnose stellen, um ganz sicher zu sein, dass es sich um eine Demenz-Erkrankung handelt, sagt Cornelia Kleine-Kleffmann

Einige Stunden freie Zeit für Angehörige

Nach der Diagnose bieten das Demenznetz Hilfe für Betroffene und Entlastung für sie Angehörigen an. „Einmal in der Woche haben wir im Begegnungszentrum Klippe in Langenberg ein Demenzcafé. Die Angehörigen haben für einige Stunden freie Zeit für sich und die Betroffnen kommen für einige Stunden unter Menschen“, beschreibt Kleine-Kleffmann die Vorteile des Cafés. Allerdings werde das Angebot in letzter Zeit leider weniger nachgefragt. Weniger Angehörige hätten durch Berufstätigkeit die Zeit, den Demenzkranken in die Langenberger Einrichtung zu bringen.

Filmvorführung in der Villa B

Gerade Angehörigen will Kleine-Kleffmann Hilfestellungen im Umgang mit dem Demenzkranken geben. „Sie müssen im täglichen Umgang den Kranken in seiner Welt abholen“, erklärt sie. Und sie sollten sich klar machen, dass ihr Angehöriger zwar seine intellektuellen Fähigkeiten im Laufe der Krankheit verliert, aber auf der emotionalen Ebene weiter erreichbar bleibt.

8000 Menschen mit Demenz im Kreis Mettmann

Regelmäßig werden deshalb auch Seminare für Angehörige angeboten. Das nächste findet ab 23. Oktober im Begegnungszentrum Klippe statt, richtet sich an Menschen aus dem Kreis Mettmann und findet an sechs Nachmittagen oder Abenden statt. Schließlich leiden hier insgesamt 8000 Menschen über 65 Jahre an Alzheimer oder einer weiteren Demenzerkrankung. Vermittelt werden unter anderem Grundkenntnisse zum Krankheitsbild, es werden aber auch Hilfen für den Alltag und für die Kommunikation mit den Kranken aufgezeigt. Die Angehörigen sollen zudem lernen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigen sollen.

Film zum Welt-Alzheimertag

Am kommenden Freitag, 21. September ist Welt-Alzheimertag. Aus diesem Anlass zeigt das Demenznetz Velbert am Donnerstag, 20. September, ab 18 Uhr in der Villa B, Höferstraße 37, einen Film mit Götz George und Klaus Berendt in den Hauptrollen. Der Film beleuchtet, was es bedeutet, wenn ein Angehöriger an Demenz erkrankt ist. Im Anschluss stehen der Neurologe Martin Lungwitz und Claudia Leute vom Patientenservice des Heliosklinikums für Fragen zur Verfügung.

>>DIE KONTAKTDATEN DES DEMENZNETZES

  • Cornelia Kleine-Kleffmann ist Koordinatorin des Demenznetzes in Velbert. Sie ist im Begegnungszentrum der ev. Gemeinde in Langenberg Klippe 2 zu erreichen: (02052) 2734 oder per E-Mail: klippe2@ekgla.de. In den Räumen des Begegnungszentrums findet auch das wöchentliche Demenz-Café statt.
  • Beim Seminar für Angehörige von Demenzkranken gibt es sechs Sitzungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten, alle Sitzungen in der Klippe 2. Das Seminar kostet 80 Euro. Anmeldung beim Kath. Bildungswerk, Kirchgasse 1, 40878 Ratingen, (02102) 1538661: info@bildungswerk-mettmann.de