Velbert-Mitte. . Die zweite Runde der von Bora Altun organisierten Show übertrifft die Premiere: Es gibt mehr Plätze und auch das Programm kommt noch besser an.

Wenn ein bekennend übergewichtiger Single eine porno-synchronisierende Teilzeitalkoholikerin mit Fahrradhelm tragendem Freund ankündigt, dazu einen trägen, Zeit zählenden und Blähungen belasteten Couchlieger, einen Flip-Flop-Träger nicht Ernst nehmenden Date-Versager oder die Bockwurstsaft trinkende Date-Versagerin und dazu einen Stand-up Artisten mit Respekt für Frauen sowie für den deutschen Nachnamen Hurensohn, dann hat Bora zur Schlüssel-Comedy geladen.

Zweite Veranstaltung im Karstens

Die zweite Veranstaltung im Karstens am Sportzentrum übertrifft die Premiere im Mai – angefangen beim Entree über die Zuschauerzahl bis hin zum Amüsement-Level und einer neuen Bühne. Dazu kommt ein dezent eingespielter Rap. Wer genau hinhört, dem wird klar: es ist die Hymne. Gastgeber Bora Altun freut sich über die Zuschauerzahl, die höher sei als die Mitglieder der Velbert AfD. Und die kommen aus dem Lächeln, Giggeln, Prusten und herzhaften Lachen kaum raus.

Lara Autsch geht es „richtig gut“

Jamie Wierzbicki, erster Gast aus Köln, angekündigt als Abbild von Leonard DiCaprios. „Gilbert Grape“, fügt er hinzu. Ein Film, in dem der berühmte Schauspieler einen behinderten Jungen spielt. „Ich werde als intelligent bezeichnet, cool“. Er glaubt „intellent“ bei Facebook geschrieben zu haben.

Ihr Name ist Autsch, Lara Autsch. Und ihr gehe es richtig gut, denn ihre Psychologin spreche nur noch über ihre eigenen Probleme. Dazu habe sie viele Kilos abgenommen. Bereit für Tinder. Aber das läuft nicht, genau wie die Dates. Als ihr ein Wasser einer Marke angeboten wird, entlockt es ihr: „Bei einem Wasser von ,Ja’ kann ich doch nicht ,Nein’ sagen“.

Samed Warug hat Respekt vor Frauen

„Jetzt kommt jemand, der Farbe ins Spiel bringt“, kündigt Bora an. Samed Warug, so der Künstlername. Der Dunkelhäutige spielt sich als Stand-up Künstler mit klugen Fragen und herzlich ehrlichen Antworten in die Herzen. Großartig, wie er seinen Respekt gegenüber Frauen ausdrückt. „Frauen sind in der Lage, sich in hässliche Männer zu verlieben“, resümiert er. Umgekehrt habe er das noch nicht erlebt. Die deutschen Namen faszinieren ihn, bittet das Publikum zu googeln. Es gebe den Nachnamen Dünnschiss. „Und wisst ihr, wie der arme Kerl mit Vornamen heißt? Rainer!“ Dem nicht genug: „Es gibt 126 Mal den Nachnamen Hurensohn in Deutschland. Und nein, ich werde jetzt keinen Witz über die 126 Hurensöhne machen“. Und was machst du so?, fragt er einen Herrn im Publikum. Er sei Web-Analyst. „Ach, du zählst wie viele Leute Pornos gucken …“

Thomas Schmidt kümmert sich um Beziehungs-Alltag

Pornos guckt von Beruf her Vicki Blau. Sie ist Synchronsprecherin. Freund Sören bevorzugt nachhaltige Bio-Sachen, wie Essen oder Kleidung. Den Hanf-Rock hätte sie vor zehn Jahren noch geraucht. „Lieber hässlich sein als Kinderarbeit“, so Sörens Einstellung. Bio ist das Akronym von „Bumsen ist out“. Aber er sei ein Guter, bringe ihr eine Blume zum Weltfrauentag.

Fiebergeplagt kämpft sich Thomas Schmidt durch sein Programm, immer wieder erstaunt, dass auch er eine Freundin hat. Mit ihr sind die Probleme der Badnutzung, genauer des Toilettengangs eingezogen. „Ab wann furzt man voreinander in der Beziehung?“, will er wissen. Und, „wie klärt man das?“ Wichtig dabei, nie die perfekten sechs Minuten im Bad über- oder unterschreiten. Diese Zeit ist seriös für ihn.

Bora Altun und sein Team haben in einer familiären Atmosphäre einen kurzweiligen und herzlichen Abend mit viel Spaß gebracht. Yeah, und Ausgabe Drei folgt im Dezember.

<<< NÄCHSTEN TERMINE STEHEN FEST

Am 8. Dezember – also an einem Samstag – startet Schlüssel-Comedy Nummer Drei im Velberter „Karstens“ am Sportzentrum.

Vier Termine für 2019 sind ebenfalls schon gebucht. Mit gutem Grund, sagt Organisator Bora Altun: So gut sind Comedy-Veranstaltungen in Velbert kaum besucht.