Velbert. Großeinsatz in Velbert: Mit Spezialeinsatzkräften durchsuchten Beamte mehrere Wohnungen im Rockermilieu. Eine Augenzeugin berichtet
Großeinsatz der Polizei in Velbert: Am späten Mittwochabend haben Spezialeinsatzkräfte und Beamte in Zivil zehn Gebäude in Velbert durchsucht. Es wurden mehrere Menschen verhaftet, sowie Drogen und Waffen sichergestellt.
Nach Angaben der Polizei richtete sich der Einsatz gegen Mitglieder einer Rockergruppe. Es handele sich insbesondere um polizeibekannte Personen, weshalb auch ein Spezialeinsatzkommando zum Einsatz kam. Es wurden fünf Menschen Verhaftet sowie Drogen und Waffen sichergestellt.
Vier Haftbefehle wurden vollstreckt
Schon seit mehreren Wochen ermitteln die Staatsanwaltschaft in Wuppertal und die Polizei Mettmann intensiv gegen mehrere Personen aus Velbert, gegen die der Verdacht besteht, dass sie Handel mit Drogen betrieben hätten.
Während des Einsatzes konnten vier Haftbefehle vollstreckt werden, die zuvor von der Staatsanwaltschaft in Wuppertal erteilt wurden. Gegen einen weiteren Tatverdächtigen hat sich der zuvor bestehende Verdacht so weit bestätigt, dass der Beschuldigte ebenfalls festgenommen wurde.
Bei den Durchsuchungen wurden an verschiedenen Orten Drogen, Bargeld in nicht unerheblicher Höhe, Schusswaffen, sowie „Kutten“ und „Patches“ sichergestellt. Bei den Beschuldigten soll es sich um Mitglieder der Rockergruppe „Brothers MC“ handeln.
Velberterin wurde Augenzeugin
Eine Velberterin hat auf dem Rückweg von der Arbeit eine Durchsuchung an der Grünstraße in der Nähe der Christuskirche beobachtet. „Mir kamen mehrere Autos entgegen und hinter mir drängelten auch zwei Autos. Das kam mir komisch vor“, erzählte eine Augenzeugin der WAZ-Redaktion. „Dann sprangen mehrere maskierte und teilweise bewaffnete Personen aus dem Auto“, schildert die Velberterin. Sie habe überhaupt nicht gewusst, was los sei: „Ich dachte erst, dass es sich um einen Überfall handelt und habe schon überlegt, mich im Auto ganz klein zu machen, oder mich unter dem Sitz zu verstecken“, erzählt sie.
Einige Augenblicke später erklärte einer der Männer der Augenzeugin, dass es sich um einen Polizeieinsatz handele. Sie sei die letzte gewesen, die in die Straße einbiegen konnte, so die Velberterin.
Umfangreiche Ermittlungen
Die umfangreichen Ermittlungsmaßnahmen dauerten am Donnerstag mittag unvermindert an. Weitergehende Auskünfte wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht erteilen.