Langenberg. . Inklusion und barrierefreie Teilhabe: Zentrale Ideen bei dem von „Aktion Mensch“ geförderten Frida-Kahlo-Theaterprojekt von Martina Mann.

Es gibt in der Kunst kaum eine vergleichbare Persönlichkeit zur mexikanischen Malerin Frida Kahlo. Sie hat sehr eindrucksvoll aus persönlicher Betroffenheit die kreative Auseinandersetzung mit körperlich-seelischer Versehrtheit und Beeinträchtigung zu einem zentralen Thema in ihrer Kunst erhoben. Die Kraft, der Mut und ihre Lust am Leben strahlen ganz besonders vor dem Hintergrund ihres Leids und ihres schillernden Schicksals.

Das inspirierte die in Langenberg lebende Schauspielerin Martina Mann zur Gründung des Vereins „Theater hilft Leben e.V.“, der ihr nun die Möglichkeit zur Produktion eines besonderen Bühnenprojektes verschafft. „Nicht unbedingt das Biographische, sondern vor allem die menschliche Haltung Frida Kahlos vermittelt unglaublich viel Bestärkung für Menschen mit Beeinträchtigungen, aber auch für die ohne“, beschreibt Martina Mann den Kern ihres Vorsatzes, sich der einmaligen Künstlerin gemeinsam mit ihren Darstellern und Musikern zu nähern.

Profikünstler und Laien gemeinsam auf der Bühne

Auf der Grundlage des 2001 in Mexiko-Stadt uraufgeführten Theatermonologs von Humberto Robles „Frida Kahlo – Viva la Vida“, fächert sie die im Text vorhandenen Wechsel von Fiktion und Erinnerungen in Musik, Tanz und Schauspiel auf und zielt im Arbeitsprozess mit Profikünstlern und Laien auf das hinter der Person liegende Prinzip Frida Kahlo. Die sagte damals schwerverletzt auf dem Krankenbett zu ihrer verzweifelten Mutter: „Ich bin nicht tot, ich habe immer noch einen Grund zu leben.“

Stück sollte in der Eventkirche aufgeführt werden

Ursprünglich hatte „Viva la Vida“ in Langenberg nicht im Bürgerhaus, sondern in der Eventkirche aufgeführt werden sollen.

Das sagte Martin Mann, als sie ihre Idee zu dem Frida-Kahlo-Bühnenprojekt im November vergangenen Jahres dem Kulturausschuss der Stadt Velbert bei seiner Sitzung im AlldieKunst-Haus vorstellte.

Tickets für die Aufführung im Bürgerhaus kosten beim Verein oder bei Eventim für Rollstuhlfahrer und Begleitperson 11,55 Euro; sonst kostet der Eintritt 23,10, für Studenten 19,95 Euro.

Über Spenden zur Unterstützung des „Frida Kahlo Theaterprojektes“ freut sich der Verein „Theater hilft Leben e.V.“. www.theater-hilft-leben.de.

Die mutige Haltung Kahlos in dieser Aussage werden in den nun im Quartier Kuhstraße in Langenberg beginnenden Proben vier Laien- und zwei ausgebildete Tänzer und Tänzerinnen mit dem in Kolumbien gebürtigen Choreographen der inklusiven Tanzkompanie „SZENE 2WEI“ William Sánchez H. ergründen. Live gespielte mexikanische Gitarrenklänge von Jose Javier Reyes und das Bühnenbild der Dortmunder Designkünstlerin Katja Struck, in dessen Zentrum das Bett steht, an das Frida Kahlo oft bewegungsunfähig gefesselt war, lassen eine sinnliche und emotionale Aufführung erwarten.

Premiere findet in der Immanuelskirche Wuppertal statt

Nach einem Jahr der Vorbereitung mit Bürokratie, Finanzierung und Organisation freut sich Martina Mann auf das Eintauchen in die pure Probenarbeit, denn „der gemeinsame Schaffensprozess ist für mich bei diesem Projekt das Wichtigste“.

Nach der Premiere am 11. Oktober und einer weiteren Aufführung am 12. Oktober in der Immanuels­kirche Wuppertal wird „Viva La Vida“ am Sonntag, 14. Oktober, um 11 Uhr im großen Saal des Bürgerhauses zu erleben sein. Karten sind Vorverkauf online unter www.theater-hilft-leben.de/tickets und an der Abendkasse erhältlich.