Langenberg. . Seit 2016 tut sich nichts mehr in der Sambeck. Die Stadt findet kein Bauunternehmen für die Restarbeiten. Nun will man sie begrenzt ausschreiben.
Berlin hat seinen Flughafen – Langenberg die Sambeck: Auch drei Jahre nach dem ursprünglich vorgesehenen Fertigstellungstermin ist die Sanierung der Industriebrache, des ehemaligen Betriebsgeländes der Gesellschaft für Textilveredlung (GTV), nicht abzusehen. Kein Unternehmen scheint Interesse zu haben, die Restarbeiten auf dem Gelände zu übernehmen, nachdem die Stadt sich vom bisherigen Unternehmer nach erheblichen Problemen im Frühjahr 2017 trennte.
Zuvor schon hatte das Hildener Bauunternehmen, das bereits 2013 mit der Sambeck-Sanierung begonnen hatte, die Arbeiten auf der Industriebrache eingestellt. „Ohne eine stichhaltige Begründung“, hieß es damals von Seiten der Technischen Betriebe Velbert, die bis heute mit dem Bauunternehmen im Rechtsstreit liegen.
Zu Jahresbeginn war der Projektleiter noch optimistisch
Nach mehrmonatigem Baustopp war man Anfang des Jahres noch optimistisch, die Sambeck-Sanierung auf jeden Fall noch 2018 abzuschließen. „Im Mai weiß ich, welche Firma die Restarbeiten durchführen wird, im Juni sollen die Arbeiten beginnen und Ende des Jahres soll alles fertig sein“, zitierte die WAZ in einem Bericht Ende April TBV-Projektleiter Olaf Rakowski.
Rest der Bauarbeiten ist überschaubar
Die Restarbeiten, die nun „paketweise“ ausgewählten Unternehmen direkt angeboten werden sollen, sind überschaubar. Es sind im einzelnen:
Der Anschluss des wieder offengelegten Brulöher Bachs an den Hardenberger Bach, die
Fertigstellung des Verbindungsweges zwischen Hauptstraße und Kamper Straße, die
Herrichtung der Stelen und des „Fledermaus-Kellers“ der abgerissenen Köttgen-Villa sowie
Geländereinigung und Aufräumarbeiten.
Womit der allerdings nicht rechnen konnte: Kein Unternehmen zeigte Interesse, die Arbeiten zu übernehmen. Ob es nun der allgemein guten Auftragslage geschuldet war, oder ob es am ungewöhnlich geringen Auftragsvolumen lag: „Wir haben kein akzeptables Angebot auf unsere Ausschreibung erhalten“, teilte Rakowski der WAZ schon vor drei Monaten mit.
Bei den Technischen Betrieben will man auf das mangelnde Interesse der Bauunternehmer nun reagieren. „Wir werden die Arbeiten noch einmal ausschreiben – nun aber nicht als Gesamtauftrag, sondern wir werden einzelne Pakete bilden“, teilte Bernhard Wieneck (TBV-Geschäftsbereichsleiter Tiefbau) der WAZ mit. Und: Statt einer öffentlichen Ausschreibung will man die Arbeitsaufträge nun in beschränkter Ausschreibung einzeln ausgewählten Firmen direkt anbieten. „Wir erhoffen uns von dieser Methode mehr Zuspruch“, so Wieneck.
Alle Ausschreibungen müssen neu konfiguriert werden
Dass dazu nun jedoch alle Ausschreibungen völlig neu konfiguriert werden müssen, wird einige Zeit in Anspruch nehmen: „Bis Ende des Jahres wird es wohl dauern, bis diese Aufträge an die Firmen rausgehen“, vermutet Wieneck. Womit feststehen dürfte: Die Sambeck wird frühestens 2019 fertig – und dann scheint auch erst eine Vermarktung des denkmalgeschützten GTV-Gebäudes möglich zu sein. Interessenten hatte es dafür in der Vergangenheit zwar immer wieder gegeben. Letztlich aber waren alle Verhandlungen erfolglos geblieben.