Neviges. . Gleich drei Workshops hat der Kulturrucksack NRW im Jubiläumsjahr im Dom organisiert. Unter anderem bauen die Kinder mit Legosteinen einen Altar.
Der Dom ist ja so spannend, da gibt es auch für Kinder und Jugendliche jede Menge zu entdecken. Gleich drei Workshops hat der Kulturrucksack NRW diese Woche im Dom auf die Beine gestellt. Doch bevor sich Fotofreunde, Baumeister und Klangliebhaber in ihren Gruppen zusammenfinden, führt Bruder Frank zu Beginn der viertägigen Veranstaltung die 10 bis 14-jährigen Ferienkinder erst einmal durch den Dom.
„Kreativität fördern statt vorgeben“ lautet das Motto
„Kreativität fördern statt vorgeben.“ Unter diesem Motto arbeitet die kleine Schar von Legobauern rund um BrickArt-Künstler Cole Blaq (Aras J.-Hudson). Bei seinem Workshop geht es um mehr als nur Steine aufeinanderzusetzen, denn „Lego ist sehr vielfältig.“ Da sei von Rollenspielen, über Roboter bis hin zum Kreativbau alles mit dabei.
Während sich die Kinder aus dem riesigen Legostapel die passenden Teile für Orgel, Glocke und Tabernakel suchen, erinnert Blaq daran, dass es nicht nur um die Form geht, sondern dass sie auch Bezug auf Geschichten rund um Bibel und Kirche nehmen sollen. Denn erst wenn man ein wenig weiterdenkt, handle es sich um Kunst.
Ein Raumschiff in Wallfahrts-Farben
Die Kinder können sich selbst überlegen, welche Vorlage sie adaptieren wollen und wie sie eine Verbindung zum Ausgangsthema finden. Da ist dann sogar ein Raumschiff möglich, wenn es beispielsweise mit den dominierenden Farben der Wallfahrtskirche rot, grün und blau geschmückt ist. Blaq sieht sich dabei aber eher als Animateur: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Kinder einen auf einmal nicht mehr brauchen.“
Am Morgen haben sich auch die beiden Mädchen um Kolja Vorthmann ein wenig im Dom umgesehen. Dabei waren sie auf der Suche nach verschiedenen Sounds für ihre Klangcollage, aufgenommen wird dabei alles, ob dumpfes Klopfen oder Lautsprecher-Geräusche.
Zur Suche nach den perfekten Klängen gehört aber auch ein wenig Experimentierfreude. „Rohmaterialien klingen immer etwas schräg“, lacht Vorthmann, „oder glaube ich zumindest.“ Jetzt steht mit dem Schneiden der Sounds aber erst einmal eine oft unterschätzte Arbeit auf dem Programm. Dazu gehören Laptop, Boxen und sogar eine kleine Klaviatur. Zunächst gilt es aber, einen Beat zu finden.
Nur Klänge aus dem Dom sind bei der Collage erlaubt
Da nur Klänge aus dem Dom erlaubt sind, können die Kinder nicht einfach Sounds aus dem Computer verwenden, sondern müssen kreativen Ersatz für Bass Drum und Co. schaffen. Dennoch gibt es einige Effekte, mit denen sie die Töne verändern. Ansonsten hat die kleine Gruppe aber freie Hand und ist auf dem besten Weg eine Klangcollage zu erstellen, die später die anderen Projekte musikalisch begleiten soll.
Junge Fotografen spielen mit Licht, Form und Farbe
Besonders visuell geht es hingegen bei den jungen Fotografen zu. Die Gruppe von Anne-Marie Kuhn und Oliver Heise sucht im und rund um den Dom nach Motiven. Manche achten auf Linien und Formen, anderen gefallen Licht und Farbe besser. Diese Komponenten spielen auch bei der späteren Bildbearbeitung eine Rolle. „Also spielt!“, fordert Kuhn die Kinder auf, ihre Kreativität aufblühen zu lassen. Am Ende soll jedes Kind bis zu sieben eigene Drucke präsentieren können. Wer will, kann seine Bilder auch mit Texten verzieren. Eine andere Variante betrifft die Kachelfenster der Kirche – sie sollen mit transparenten Bildern geschmückt werden.
Besucher können sich die Ergebnisse ansehen
So viel Kreativität, so viel Phantasie: Zum krönenden Abschluss werden alle Projekte am Donnerstag, 23. August um 14 Uhr vorgestellt. Eingeladen ist jeder, der sich dafür interessiert. Anne-Marie Kuhn: „Auf dass die Kirche voll wird!“
<<<KINDERN SPIELERISCH KULTUR VERMITTELN
Das Landesprogramm Kulturrucksack NRW hat es sich seit sechs Jahren zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen Kunst und Kultur näherzubringen. Zielgruppe: Kinder von zehn bis vierzehn Jahren.
Zum Angebot gehört neben Tanz und Theater auch bildende Kunst, Medien,Musik. Mehr auf www. kulturrucksack.nrw.de