Langenberg. . Eigentlich sollten die Umkleiden am Nizzatal-Sportplatz 2015 erneuert werden. Doch erst war anderes wichtiger, und dann fanden sich keine Firmen.
Im Juni vor drei Jahren wurde er mit einem großen Festakt wiedereröffnet: der städtische Sportplatz im Nizzatal. Für über 1,5 Millionen Euro war damals in fast einjähriger Bauzeit nicht nur ein Kunstrasenplatz angelegt, sondern auch die gesamte leichtathletische Ausstattung des Platzes völlig erneuert worden. Im kommenden Monat aber werden nun erneut Bagger am Sportplatz anrücken.
Sollen doch im Herbst mit nahezu dreijähriger Verspätung jene Arbeiten beginnen, die eigentlich schon im Sommer 2018 geplant waren: eine Kernsanierung der aus den 1960-er Jahren stammenden Umkleidekabinen. Kostenpunkt: rund 250 000 Euro.
Mittel stehen schon seit drei Jahren im Haushalt bereit
„Die Mittel für die Umkleidensanierung standen damals schon im Haushalt, wurden Jahr für Jahr in den neuen Haushalt übertragen“, berichtete Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach der WAZ gestern auf Anfrage. Er erläuterte auch, warum die Maßnahme erst jetzt in Angriff genommen wird: „Beim Immobilienservice kam damals vieles dazwischen, das eine höhere Priorität hatte, deswegen wurde die Sanierung der Umkleiden immer wieder verschoben.“
Als dann schließlich Gelegenheit gewesen sei, die Baumaßnahme anzugehen, sei ein neues Probleme aufgetaucht – die Auftragslage bei den Handwerksbetrieben. Blißenbach: „Wir haben entweder keine Angebote auf unsere Ausschreibungen erhalten, oder sie waren so überteuert, dass wir die Aufträge nicht vergeben konnten.“
Nun aber konnten die Aufträge doch vergeben werden. Architekt Ralph Pittig, der die Sanierung der Umkleiden beim Immobilienservice als Projektleiter begleitete, erläuterte der WAZ, was alles im Einzelnen geplant ist.
Umkleiden der Sporthalle könnten als Ersatz dienen
Die Fußballer von Blau-Weiß Langenberg, aber auch andere Sportlerinnen und Sportler nutzen die Umkleiden auf dem Nizzatal-Sportplatz.
Als Ausweichquartier könnten während der Umbauarbeiten die Umkleiden der nahegelegenen Sporthalle des Gymnasiums an der Panner Straße dienen.
„Der größte und aufwendigste Teil der geplanten Maßnahme wird das Trockenlegen der rückwärtigen Außenmauer sein“, so Pittig. Infolge der Hanglage seien mit den Jahren erhebliche Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk aufgetreten. Bagger sollen die Mauern nun bis zum Fundament freilegen, die Mauer trockengelegt und rundherum mit einer Drainage versorgt werden. „Die Vorarbeiten dazu haben wir schon erledigt: In den vergangenen Wochen und Monaten wurde das dort wuchernde Grün beseitigt“, so Pittig.
Während die Front des Gebäudes keinen Sanierungsbedarf aufweist – lediglich neue Fenster werden verbaut – wird im Innern tatsächlich eine Kernsanierung vorgenommen. Heizung, Lüftung, Duschen, Sanitäranlagen, Fliesen und Innentüren: „Bis auf den Heizkessel soll alles erneuert werden“, kündigte Pittig an.
Projektleiter Ralph Pittig hofft auf „Baufreiheit“
Wie lang die Arbeiten dauern werden, sei derzeit aber noch nicht abzusehen. „Das hängt auch davon ab, wieviel Baufreiheit wir hier haben werden“, erläutert der Architekt. Müsse man nicht auf den laufenden Sportbetrieb Rücksicht nehmen, so seien die Arbeiten natürlich schneller zu erledigen, als wenn man den Sportlern die Umkleiden auch während der Baumaßnahme zur Verfügung stellen müsse und so nur eingeschränkt agieren könne. Daher wolle man in den nächsten Tagen auch Absprachen mit dem städtischen Fachbereich 6 (Bildung, Kultur und Sport) treffen, wie die Arbeiten ausgeführt werden können.
Fest steht allerdings schon jetzt: Baubeginn soll im September sei, und bis zum Jahresende müssen die Arbeiten in jedem Fall abgeschlossen werden. Denn: „Es wird für die Sanierung der Umkleiden auch öffentliche Fördermittel geben – und das setzt voraus, dass die Maßnahme noch in diesem Jahr abgeschlossen werden muss“, erläutert Pittig.