Velbert-Mitte. . Pro Mobil baut aus den Plastiksteinen Rampen, die Behinderten den Weg in Geschäfte ebnen sollen. Brummbär machte jetzt in Velbert den Anfang.

Jeder kennt sie und fast jeder hat wenigstens einmal in seinem Leben mit ihnen gespielt: Lego-Steine. Doch die Steinchen können noch viel mehr als nur Kinderspielzeug sein. Der Verein Pro Mobil baut damit jetzt Rampen, die die Barrierefreiheit für Menschen im Rollstuhl erleichtern sollen.

Brummbär ist das erste Geschäft mit Rampe

Das erste Geschäft, in dem es eine solche Lego-Rollstuhl-Rampe geben wird, ist der Spielzeugladen „Brummbär“. „Wir haben uns dieses Geschäft ausgesucht, da es mit seinem Holzspielzeug eben auch auf diese Nachhaltigkeit setzt, die uns auch sehr wichtig ist“, sagt Pro Mobil-Geschäftsführerin Margit Benemann. Die Idee stammt vom Berliner Aktivisten für Behindertenrechte und Inklusion, Raul Krauthausen, der immer wieder dazu aufruft, mit einfachen Mitteln zu helfen. „Wir verfolgen seine Ideen immer über das Internet und waren begeistert von den Lego-Rampen“, erzählte Benemann.

500 Steine sind nötig, um eine Rampe zu bauen

Lego-Experte und großer Fan der kleinen Steinchen ist Nicolai Zimmermann. Er baut die Rollstuhl-Rampen zusammen. Für die rund 500 Steine, die in einer Rampe verbaut werden, braucht er gerade mal fünf Minuten. „Das Bausystem ist eigentlich ganz simpel“, so Zimmermann, „Bei YouTube gibt es ein kurzes Erklärvideo und danach müsste das eigentlich jeder hinkriegen.“ Wenn Zimmermann gerade keine Rampen baut, ist er Pro Mobil Bereichsleiter für Kinder und Jugend.

50 Exemplare sind bereits fertig

Das Ziel für die Zukunft formuliert Pro Mobil ganz deutlich: „Wir wollen, dass weitere Geschäfte darauf aufmerksam werden und sich auch die Lego-Rampen anschaffen“, sagt Zimmermann. 50 Rampen sind für Velbert und Heiligenhaus bislang fertig und sollen nun an den Mann gebracht werden.

Um die Idee zu unterstützen, spendet Brummbär-Besitzer Andreas Haaf eine große Box voller Lego-Steine, die für den Bau der Rampen verwendet werden sollen. Auch er steht voll hinter der Idee und weiß aus eigener Erfahrung, dass immer wieder Leute kommen, denen eine kleine Treppenstufe schon ein Hindernis ist. „Das kommt einmal die Woche vor, dass jemand wegen der Stufe nicht in den Laden kommt“, sagt Haaf.

Pro Mobil möchte einen Bautag einlegen

Wer selber mitbauen will, für den wird es künftig vielleicht einen Bautag geben, an dem Nicolai Zimmermann erklärt, wie die Rampen zusammengebaut werden. „Als Veranstaltungsort denken wir an die Villa B“, erläutert die Pro Mobil Geschäftsführerin.

Die Idee für die Rampen ist gut – an der Ausführung muss noch getüftelt werden. „Wir brauchen vor allem eine Gummierung, so dass die Rampen nicht wegrutschen“, erklärt Zimmermann. „Der Grundstein ist gelegt“, witzelt das Pro Mobil-Team. Dieses Sprichwort hat wohl nie besser gepasst.

<<< PRO MOBIL GIBT ES SEIT FAST 50 JAHREN

Pro Mobil ist ein Verein für Menschen mit Behinderung. Er setzt sich seit fast 50 Jahren für die uneingeschränkte Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein. Verschiedene Angebote sollen dabei helfen.

Der Verein betreibt inklusive Kitas, bietet ambulant unterstütztes Wohnen und teilstationäre Wohngemeinschaften an.