Velbert. Den Eingang des sanierten Offerbuschs ziert jetzt eine Baumskulptur von Gerd Sasse
Die Folgen des Jahrhundertsturms Kyrill am 18. Januar 2007 waren verheerend, und in Velbert stellten sie eine Einrichtung wie den Velberter Verschönerungsverein vor große Herausforderungen: Der Offerbusch, Eigentum des Vereins, mit seinem großteils alten Baumstand war verwüstet, eine innerstädtische Oase für die Bevölkerung nicht mehr zugänglich. Zu viel für den Verschönerungsverein, der als Sanierungsverein hoffnungslos überfordert gewesen wäre, und so ging das Waldstück vertraglich an die Stadt, pflegerisch an die Technischen Betriebe (TBV) über. Deren Chef, Ralph Güther, und der Vereinsvorsitzende Horst Borrmann planten gemeinsam die Erneuerung und Wiederaufforstung.
Den Schlusspunkt setzte jetzt ein hochoffizeller Termin, bei dem auch die Velberter Bürgerschaft am Offerbusch wieder einen Akzent setzen konnte. Am Ende der Nedderstraße wurde jetzt eine florale Baumskulptur feierlich übergeben, ein Basaltstein, künstlerisch bearbeitet von dem Velberter Steinmetz Gerd Sasse. Julius von Felbert vom Vorstand des Verschönerungsvereins fand viele freundliche Worte für alle Freunde und Förderer der Neugestaltung des Offerbusches, dankte Ralph Güther, Horst Borrmann und Manfred Bolz für die Initiative zum Spendenaufruf, verteilte Lob für die wie immer rasche und unbürokratische Hilfe von Stadtwerken, Sparkasse und Technischen Betrieben. All jene, die an der Realisierung des Denkmalprojektes beteiligt waren, sind an der Skulptur auf einer Tafel vermerkt.
„Und auch Bernd Hofius habe ich in diesem Zusammenhang erwähnt, der die drei Tonnen schwere Skulptur von der Eifel nach Velbert transportiert hat – selbstverständlich kostenlos”, so von Felbert.
Auch für Gerd Sasse, den Erschaffer der Steinskulptur, war es ein wichtiger Termin am Offerbusch. „Ich bin sehr zufrieden mit diesem Standort”, sagt der Bildhauer.
Die Baumskulptur war zu einem völlig anderen Anlass angefertigt worden. 1988 hatte Sasse in Mayen in der Eifel an dem internationalen Bildhauer-Symposion „Lapidea” teilgenommen. Zwei Monate blieb der Velberter Künstler vor Ort, um vor den Augen der Öffentlichkeit einen der dort typischen Lava-Basalte zu bearbeiten. „Ein wunderbares Material”, schwärmt der Velberter, „schon die Römer haben daraus ihre Mühlsteine geschlagen.”
Nach den acht Wochen kreativen Schaffens mit Pressluftwerkzeugen war die „Baumsculptur” fertig und fand ihren Standort für viele Jahre in einem Skulpturenpark. Bis eines Tages Julius von Felbert in Mayen unterwegs war und vor dem großen Basaltstein Sasses stand. „Diese steinerne Schönheit verkörpert den Widerstand gegen die Naturgewalten und erinnert an das schreckliche Ereignis Anfang 2007. Dieser Stein musste nach Velbert zurück”, sagt Julius von Felbert.
Wie gesagt, auch Gerd Sasse freute sich über die Heimkehr. „Und für das Material kann ich gerne 500 Jahre Garantie geben!”