Velbert/Kreis Mettmann. . Fünfte Staffel des kreisweiten Klimaschutzprojektes ist angelaufen. Vor Ort steht der alte Teil des Rathauses im Fokus. Anderen ein Vorbild sein.

Das Projekt „Ökoprofit Kreis Mettmann“ hat offenkundig gezündet. Nun ist die bereits fünfte Staffel mit elf Unternehmen aus acht von zehn kreisangehörigen Städten gestartet. Bei diesem Klimaschutzprojekt wird es eigentlich auch immer gerne gesehen, dass eine kreiseigene Einrichtung bzw. ein solches Gebäude dabei ist. Oder zumindest doch eine kommunale Immobilie. So wie jetzt das Velberter Rathaus.

Arkaden sind ausgeklammert

„Wir wollen ein bisschen Vorbild sein, auch für Gewerbetreibende“, begründet Heike Möller die Entscheidung mitzumachen. Die übrigens ein persönliches Anliegen von Bürgermeister Dirk Lukrafka sei. Außerdem, so die Leiterin des Planungsamtes weiter, sei man einer der größten Immobilieneigentümer in der Stadt. „Aber man kann nicht alle Gebäude gleichzeitig betrachten. Deshalb sehen wir das hier durchaus als Muster, bei dem wir lernen und übertragen können auf andere.“ Ausgeklammert bleiben allerdings die so genannten Arkaden: Der hintere Rathaus-Teil ist nämlich nicht Eigentum der Stadt.

Ökonomischer Gewinn plus ökologischer Nutzen

Bei dem Klimaschutzprojekt ist die Verknüpfung von ökonomischem Gewinn und ökologischem Nutzen der Kerngedanke. Denn wer seinen Betrieb optimiert, der kann intelligent Strom, Heizung, Abfall und Wasser sparen. Als Nils Hahnheide den Startschuss für die Staffel 2018/19 gab, erklärte er, dass im Wirtschaftssektor ein sehr großes CO2-Reduktionspotenzial bestehe. Bei dessen Erschließung, so der Kreis-Umweltdezernent, sei man auf das freiwillige Mitwirken seitens der Wirtschaft angewiesen, müsse hierzu aber auch Angebote machen, etwa mit „Ökoprofit“.

Auch Verhalten der Nutzer im Blick

Heike Möller zufolge wird ein Gutachter vor Ort eine Bestandsaufnahme machen, sich die Verbräuche – u. a. Energie, Heizung und Wasser – anschauen. Ebenso Betriebsmittel, Papierverbrauch und Abfall. Entdecke er problematische Zahlen, werde er Maßnahmen vorschlagen: „Da versprechen wir uns schon was von.“ Vieles könne man technisch auch recht einfach lösen, etwa den Einsatz von LED statt Leuchtstoffröhren. Doch es gehe eben auch um Sensibilisierung und Nutzerverhalten. Also z. B. das Schließen der Fenster, derweil geheizt bzw. alternativ gekühlt wird. Oder aber die stromfressenden Untertischgeräte: „Muss man die Hände nach dem Toilettengang unbedingt mit warmem Wasser waschen?“ Oder der umweltfreundliche Einkauf, ebenso das digitale Büro. „Wenn ich über Energie spreche, muss ich natürlich auch aufs Gebäude schauen“, antwortet Möller auf Nachfrage. „Da hoffen wir schon auch auf Hinweise, wie wir hier mit dem Altteil umgehen.“

>>>PRO JAHR EINE MILLION EURO BETRIEBSKOSTEN WENIGER<<<

Bei den vier zurückliegenden Staffeln sind schon 44 Betriebe nach dem jeweils einjährigen Beratungs- und Qualifizierungsprogramm als „Ökoprofit-Betriebe“ zertifiziert worden.

Ihre Bilanz ist in zweierlei Hinsicht recht beachtlich: Die 44 Teilnehmer erzielten bei den Betriebskosten eine Einsparung in Höhe von mehr als einer Million Euro pro Jahr. Zugleich verringerten sie allein den jährlichen Ausstoß des Treibhausgases CO2 um etwa 2300 Tonnen.