Neviges. . Ran an das Tischtuch: Auch bei 34 Grad Raumtemperatur herrscht in der Heißmangel in Neviges Hochbetrieb. Und das Team hat gute Laune.

Ventilatoren? Kommen Elke Grotegut nicht ins Haus. „Da holt man sich schnell was weg“, sagt sie und legt das nächste große Leinentuch auf die dicke Walze. Denn krank zu werden, das geht nicht: Dann schlafen ihre Kunden ja in knittriger Bettwäsche, bleiben auf ungebügelten Tischdecken sitzen. Also lieber öfter zur Wasserflasche greifen. „Wir machen uns das hier schön“, meint die Chefin vergnügt, während Mitarbeiterin Kerstin Wassenhoven auf der anderen Seite das Tuch faltet. Auch am bisher wohl heißesten Tag des Jahres herrscht in der Heißmangel am Weinberg gute Laune. Was sind schon schlappe 34 Grad Raumtemperatur.

„Ich mache allerdings im Moment nachmittags die Maschine nicht an. Wenn die Sonne gleich herumkommt, haben wir hier fast 40 Grad.“ Abholen und abgeben der Wäsche ist kein Problem, und die Stammkunden kommen bei jedem Wetter. Korb an Korb reiht sich im Regal, der Laden brummt – und das in Zeiten von praktischen Tisch-Sets und pflegeleichten Jersey-Bettlaken.

„Tischwäsche kommt das ganze Jahr“

„Tischwäsche und Geschirrtücher kommen das ganze Jahr. Hochsaison ist Weihnachten, da decken die Leute richtig schön, auch mit Stoffservietten“, erzählt Elke Grotegut, die seit 2010 die Heißmangel betreibt. Von ihrer Vorgängerin hat sie nicht nur Mitarbeiterin Kerstin Wassenhoven übernommen, sondern auch die nunmehr 60 Jahre alte Mangel.

Die stabile Maschine ist 60 Jahre alt

„Die ist aus Metall. Hat den Vorteil, dass man einfach mal mit dem Hammer draufhauen kann, wenn etwas nicht funktioniert“, sagt die Chefin gut gelaunt. „Ersatzteile, wenn etwas kaputt ist, bekommt man überall, metallverarbeitende Gewerbe gibt es hier ja genug.“

Heute braucht die Maschine keinen Hammerschlag, heute läuft die wie ein Döpp. Rund 150 Grad heiß sind die 40 Heizplatten, die unter der 2,30 Meter breiten Rolle surren. Und die zwei Frauen sind ein dermaßen gutes Team, dass sie auch das fünf Meter lange Leinentuch, das ein Bauernhof als Scheunen-Dekoration benutzt, nur ein Lächeln kostet. Stoff hinlegen, glatt streichen, „und dann immer dagegen halten, damit sich die Walze den Stoff nicht zu schnell holt und es Wellen gibt“, sagt Elke Grotegut, und zieht und zieht und zieht.

Auch im Restaurant achtet die Chefin aufs Tischtuch

Viele bringen ihre Wäsche eingefeuchtet, andere so, wie sie von der Leine oder aus dem Trockner kommen. „Was seit Jahren fehlt, sind die Gastronomen“, sagt die Chefin, der ein schlecht gebügeltes Tischtuch auch dann auffällt, wenn das Menü sonst lecker ist. „Ich lasse dann schon mal meine Visitenkarte liegen.“

Das perfekte Bettlaken

Gern erinnern sich die beiden Frauen an einen jungen Mann, dem sie gezeigt haben, wie ein Spannbettlaken sauber gefaltet wird. Sogar Seersucker-Bettwäsche landet hier, dabei ist der Knitter-Effekt ja ausdrücklich gewünscht. „Das ist dann natürlich alles platt“, schmunzelt Elke Grotegut. Doch der Auftrag wird ausgeführt, der Kunde ist König. Auch bei 34 Grad.

<<<URLAUB VOM 13. BIS 17. AUGUST 2018

Die Heißmangel ist wegen Urlaub geschlossen in der Woche von Montag, 13. August, bis Freitag, 17. August.

Sonst gelten folgende Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr. Dienstag und Donnerstag ist zusätzlich geöffnet von 14 bis 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Netz auf heissmangel-velbert.de