. Kompetenzagentur hilft beim Zugang in Ausbildung und Arbeit. Begleitung so lange wie nötig. Ziel ist die soziale und berufliche Integration.

Nicht immer läuft der Übergang in Ausbildung und Arbeit glatt und ohne Brüche. Dann sind Rat und Hilfe gefragt, ist oft auch die „Kompetenzagentur Velbert“ gefordert. Sie firmiert erst seit 2007 unter diesem Namen, ist zuerst als Berufseingliederungshilfe gestartet und war stark in den Schulen verortet. Das dreiköpfige Team – das Kontingent sieht zwei Vollzeitstellen vor – dieses Verbundangebotes von Awo und SKFM kümmert sich insbesondere um Jugendliche und junge Erwachsene bis zu 26 Jahren, „die es schwer haben im Leben und alleine nicht Zugang finden“. So erklärt es Gabriele Mirgel (Awo).

Zukunft und Existenzsicherung

Hauptklientel seien alle, die aus dem System wie z. B. Schule raus seien oder auch ihre Ausbildung abgebrochen hätten. Oft verbunden mit weiteren Problemen: verschuldet, keine Wohnung und ähnliches. Die Kompetenzagentur macht erklärtermaßen der Arbeitsagentur nicht ihr Geschäft mit Berufsberatung und Vermittlung streitig, sie setzt vielmehr darüber hinaus an, schaut auf den jeweiligen Lebensalltag, bietet eine individuelle Begleitung, an deren angestrebtem Happy End die soziale und berufliche Integration steht.

„Es geht hier wirklich um die Zukunft und die eigene Existenzsicherung“, so Mirgel. Wenn jemand fest verankert und eine Stabilisierung vorhanden sei, ende die Beratungstätigkeit. Eine durchgängige Begleitung gibt es „so lange wie nötig“, sagt Martin Müller (SKFM), der sich mit seiner Kollegin Ronja Zimmermann eine Stelle teilt.

Bewusst ein freiwilliges Angebot

Es geht um Stabilisierung, Betrachtung aller Lebensbereiche, Hintergrundbegleitung und das Nutzen vielfältiger Kontakte zugunsten des Klienten, etwa bei der Vermittlung in Praktika. „Wir können aber niemanden irgendwo reinhieven“, stellt Müller klar. „Man merkt auch sehr schnell, ob jemand motiviert ist oder nicht“, fügt er hinzu und verweist darauf, dass es schließlich ein freiwilliges Angebot sei: „Unter Zwang würde das auch nicht funktionieren.“

Auch in andere Hilfesysteme vermitteln

Hierzu ein Fallbeispiel aus der langen Geschichte der Kompetenzagentur: Bei Julius passten Vision und Zeugnis nicht ganz so toll. Der 18-Jährige wollte erst Kinderpfleger und Erzieher werden, wollte sodann Sozialarbeit studieren. Und das Team merkte, „der hat Biss, der ist sehr willensstark und nimmt jeden vereinbarten Termin wahr.“ Also wurde zunächst zusammen mit dem Berufskolleg in Ratingen ein Praktikumsplatz besorgt. Und später engagierte sich Julius dann bis zu seinem Ausbildungsbeginn zum Kinderpfleger in der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Ronja Zimmermann hat kürzlich einen Klienten als Verkäufer-Azubi unterbringen können. „Wir bleiben auch Ansprechpartner während der Ausbildung und können sehr schnell intervenieren, wenn’s nicht so gut gelaufen ist.“ Oder aber bei Bedarf auch in andere Hilfesysteme vermitteln. „Die Netzwerkarbeit ist wirklich hervorragend“, lobt Martin Müller, „der Pool ist sehr groß und vielseitig.“

Keine Pause in den Ferien

Finanziert wird die Kompetenzagentur über Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds. Hauptantragsteller ist die Stadt Velbert; die aktuelle, jeweils dreijährige Laufzeit geht noch bis Ende 2018. Beide Träger und die Stadt geben Zuschüsse.

Übrigens: Die Arbeit läuft auch in den Schulferien weiter. „Wir sind zwar viel in Terminen unterwegs“, versichert Gabriele Mirgel, „aber zu den Sprechzeiten garantiert antreffbar.“

>>>UNABHÄNGIG UND KOSTENLOS<<<

Das Team der Kompetenzagen tur arbeitet unabhängig, es hilft kostenlos und auf Wunsch erst einmal auch anonym. Es ist zudem möglich, dort auch für je manden anderen Rat und Hilfe zu suchen. Wichtig: Die Agentur ist nur für das Velberter Stadtgebiet zuständig.

Zwei Mal wöchentlich gibt es eine offene Sprechzeit: montags von 14.30 bis 16 Uhr bei der Awo (Offerstraße 21) und dienstags von 15 bis 17 Uhr in den Räumen des SKFM (BiLo, Von-Humboldt-Straße 53). Man kann sich auch an die Awo ( 02051/9314120, kompetenzagentur@awo-kreis-mettmann.de) oder den SKFM ( 02051/2889333, kompetenzagentur@skfm-velbert.de) wenden und individuell einen Termin vereinbaren.