Neviges. . Traumhafter Auftakt der Matinée-Reihe an der Nevigeser Vorburg mit dem bestens aufgelegten Dirk Schaadt Organ Trio aus Köln.

Mit gut gelauntem Groove eröffnete das Kölner Dirk Schaadt Organ Trio die Reihe von insgesamt drei Jazz-Matinéen in der Vorburg am Schloss Hardenberg. So traf der Titel der ersten Nummer gleich ins Schwarze: „Gut gelaunt“. Bei bestem Sommerwetter und einem sanften Lüftchen zwischendrin hatten die Zuhörer es leicht, Groove-Jazz, Blues und Funk vom Feinsten zu genießen.

Philipp Brämswig vertritt Martin Feske

Philipp Brämswig vertritt überaus inspiriert und ohne den geringsten Abstrich den angekündigten Martin Feske an der Gitarre, immer vertraut mit dem musikalischen Geschehen, selbst wenn kleine Windböen seine Leadsheets durcheinander wirbelten. Den Kern des Trios bilden „swinging“ Marcus Möller am Schlagzeug sowie der Namensgeber als soundprägende Figur am Hammond-Möbel. Die Leslie-Rotoren lassen die Orgel wimmern und jaulen und der Wahl-Kölner Schaadt zieht von zarten Flächen bis zu perkussiven Soli virtuos alle Register seines Instruments.

Der Klang der Hammond-Orgel und die Kombination mit Gitarre und Schlagzeug ist fast schon ein eigenes Genre im Jazz, aus einer Zeit, wo Blues, Jazz, Gospel und Soul zu diesem expressiven Mix von Intellekt und Seele, diesem unwiderstehlichen Groove verschmolzen, der heute wie damals gleichermaßen mitreißt.

Spezielle Soundwelt

Die Setlist besteht hauptsächlich aus überzeugenden Eigenkompostionen von Schaadt und Feske. Mit wundervoll träumerischen Kadenzen versah Drummer Möller seinen kompositorischen Beitrag mit „Tristesse Royale“. Sie alle zeugen von der tiefgehenden Durchdringung der speziellen Soundwelt, die bereits andere Größen aus Jazz und Soul wie John Scofield, Pat Martino und Barbara Dennerlein fasziniert hat und seit Jimmy Smith und Wes Montgomery als klassische Formation gilt.

Große Spielfreude und hohe musikalische Qualität

Das Trio reiht sich dort mit ihrer großen Spielfreude und hohen musikalischen Qualität mühelos ein und beweist dies mit Interpretationen von Standards wie „Four On Six“ oder „Blues For Mary Ann“. Von der winzigen Podiumsbühne versetzten die Musiker das in weitem Rund verstreute Publikum in allerbeste Sommerlaune. Weich, homogen und exzellent aufeinander eingespielt swingt das Trio leichtfüßig und temperamentvoll über den Platz. Die Musik kommt dabei so humorvoll, sympathisch und befreiend rüber wie ein ultimativer Soundtrack zu dem dazugehörigen Sommergarten-Gefühl mit Liegestühlen, Sonnenschirmen und Grillwürstchen.

Melodiöse Soli und brummelnde Chords

Der warme, volle Ton von Brämswigs Gitarre umspielt mit melodiösen Soli die brummelnden und stöhnenden Chords der Orgel wie der Wind die Blätter. Sehr vielseitig die rhythmische Klangpalette des kleinen Jazz-Drumsets, welches Möller mit entspannter Verve bediente. Wunderbar schwebend, ziehenden Wolken gleich, fließt auch die Ballade „Time to change“ dahin, die der Debut-CD des Trios ihren Namen verlieh.

<<< ZWEIT MATINÉE-TERMINE IM AUGUST

Zwei weitere Termine: Am 12. August singt Frank Scheele Cole Porter-Songs und am 26. swingt das Ulrich Rasch Quartett mit Annika Boos. Der Eintritt ist frei.

Die CD „Time to change“ vom Dirk Schaadt Trio und mehr Infos sind über die Homepage: www.dirkschaadt.com.