Velbert. . Die Trockenheit setzt den Pflanzen derzeit arg zu. Technische Betriebe und Feuerwehr gießen massiv. Auf großen Flächen ist das unmöglich

Nicht nur Menschen haben bei dem anhaltend heißen Wetter und der Trockenheit sehr viel Durst – sondern auch die Pflanzen und Bäume. Doch sie können nicht einfach eine Flasche Wasser aufdrehen und einen ordentlichen Schluck nehmen. Und in den kommenden Tagen ist auch kein anhaltender Regen in Sicht.

Damit die Pflanzen aber nicht absterben, sind die Technischen Betriebe (TBV) mit drei Großfahrzeugen zur Bewässerung von städtischen Grünflächen, Kübelblumen und Jungbäumen unterwegs – auch die Feuerwehr ist mit im Einsatz. Solche Hilfe ist allerdings in den Velberter Waldflächen nicht möglich: Hier drohen schwere Schäden.

Drei Fahrzeuge sind unterwegs

Nach Auskunft von Tobias Schiffer von den Technischen Betrieben fahren derzeit gleich drei TBV-Bewässerungsfahrzeuge mit jeweils 2000, 4000 und 5000 Litern Wasser kontinuierlich durch die Stadt. „Wir haben lange Listen mit Tourenplänen, wo wir in den vergangenen Jahren Bäume gepflanzt haben. Diese versorgen wir regelmäßig mit Wasser.“ Ähnlich sehe der Einsatz bei Grünflächen oder so genannter Wechselbepflanzung wie Kübelblumen oder Blumenampeln aus. „Dafür sind wir schon morgens in der Fußgängerzone unterwegs, um so wenig wie möglich zu stören“, sagt Schiffer.

Auch die Feuerwehr hilft mit

Auch die Feuerwehr beteilige sich an der Hilfe für Pflanzen – etwa bei einer Übung, als sie den Herminghauspark bewässerte.

Auf dem Feld an der Mettmanner Strasse lassen selbst die Sonnenblumen ihre Köpfe hängen.
Auf dem Feld an der Mettmanner Strasse lassen selbst die Sonnenblumen ihre Köpfe hängen. © Alexandra Roth

In Gefahr ist auch der Wald, wie Stadtförster Peter Tunecke erläutert: „Überall werfen die Bäume wegen der Trockenheit ihr Laub ab und sterben ab.“ Schwer von der Hitze betroffen seien beispielsweise Birken. Die toten Bäume müssten dann etwa zur Verkehrssicherung geschlagen werden, so Tunecke weiter. Und: „Auch die Linden zeigen Laubabfall, die Kirschbäume sehen ebenfalls schlecht aus.“

Die Fläche im Wald ist zu groß

Eine künstliche Bewässerung – wie etwa bei städtischen Grünanlagen – sei aber nicht möglich: „Dafür ist die Fläche im Wald einfach zu groß“, schildert der Förster. Insbesondere die Jungbäume seien akut vom Absterben bedroht, da ihre Wurzel noch nicht tief genug seien, um sich anderweitig Wasser zu holen. „Gerade die Kulturen des letzten und vorletzten Jahres sind stark gefährdet“, gegebenenfalls müsse 2019 nachgepflanzt werden. Nun wünscht sich Peter Tunecke „zwei, drei Tage seichten Landregen“ und nicht unbedingt ein Gewitter. Denn: „Bei einem Platzregen kann das Wasser nicht sofort in die Erde einziehen.“

Es besteht die Gefahr von Waldbränden

Zudem weist der Förster auf eine weitere große Gefahr hin, nämlich auf die möglicher Waldbrände: „Die Leute dürfen nicht in dem trockenen Wald rauchen, auch offenes Feuer kann schlimme Auswirkungen haben.“ Aus diesem Grund sollten die Menschen auch nicht die Zuwege mit ihren Autos zuparken, damit im Fall der Fälle die Feuerwehr und Rettungskräfte durchkämen.

Bäume an den Straßen gießen

Daneben rufen sowohl Tunecke als auch Tobias Schiffer von den Technischen Betrieben Bürger auf, Bäume und Pflanzen in ihrer Straße zu gießen. „Wer etwa einen Baum vor der Tür hat, sollte ihn alle paar Tage ordentlich bewässern, so, dass das Wasser bis nach unten gelangt“, meint der Förster. Dafür seien rund 30 bis 40 Liter nötig, „eine Gießkanne voll Wasser reicht nicht aus“.

Und Tobias Schiffer ergänzt: „Für diese Hilfe sind wir jedem Bürger dankbar.“